Mehr vom Gleichen

 
Spanien schrammte gerade an einer kompletten Katastrophe vorbei nach dem Stromausfall. Der Strom war glücklicherweise relativ schnell wieder da, die Schäden sind dennoch immens.  
Vieles spricht dafür, dass der enorme Ausbau von Solaranlagen eine tragende Rolle beim Ausfall spielte. 
Die Lösung: Mehr vom Gleichen. 
Wie die FR richtig bemerkte, wird Frankreich nicht begeistert sein, seine Koppelstellen auszubauen. Abgesehen davon, dass Frankreich jetzt schon deutschen Überschuss-Strom aufnehmen muss.  
Spanien scheint seine Lektion nicht gelernt zu haben.

Das Problem der Stromspeicherung will die Regierung in Madrid verstärkt angehen. Ihr aktueller Klimaplan sieht zusätzliche Investitionen von 700 Millionen Euro vor, um zum Beispiel Pumpspeicherkraftwerke zu bauen. Bis 2030 soll die Kapazität 18,5 Gigawattstunden betragen, dreimal mehr als bisher. Außerdem dringt die Regierung darauf, dass die Stromverbindungen nach Frankreich und damit ins mitteleuropäische Netz ausgebaut werden, um den Ausgleich von Stromüberschuss oder -mangel zu erleichtern. Wie schnell das gelingt, ist offen. Bisher war es Frankreich wichtiger, den eigenen Atomstrom in Europa zu verkaufen, als billige Öko-Elektrizität aus Spanien und Portugal in andere Länder durchzuleiten.

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Welchen Stellenwert hat der Klimaschutz bei den Menschen in Deutschland. 
Vielleicht ist ja doch etwas zu viel auf der Katastrophen-Trompete geblasen worden in den letzten Jahren oder anders: Die Menschen haben es schlicht satt. 
Der Chef des Umweltbundesamts übt sich dennoch in Optimus. 
 
 
Stern.de

Vielen Menschen sind andere Themen mittlerweile wichtiger als der Klimaschutz. Das sagt eine neue Studie. Der Chef des Umweltbundesamts warnt aber vor Fehlinterpretationen. Warum? 

Die Bedeutung von Klimaschutz hat für die Menschen in Deutschland laut einer Studie des Umweltbundesamts abgenommen. Die Anzahl der Menschen, die Umwelt und Klimaschutz für „sehr wichtig“ halten, sank demnach im Jahr 2024 auf 54 Prozent. In den Jahren 2020 und 2018 hatte der Wert noch bei 65 beziehungsweise 64 Prozent gelegen. 

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Zittern vor der Hellbrise. 
 
Die Berliner Zeitung über die deutsche Energiewende.

 
Tatsächlich sieht der neue Koalitionsvertrag den Zubau von 20 Gigawatt an Gaskraftwerksleistung bis 2030 vor, was man „im Rahmen einer zügig zu überarbeitenden Kraftwerksstrategie technologieoffen anreizen“ wolle. Reservekraftwerke sollten „nicht nur zur Vermeidung von Versorgungsengpässen, sondern auch zur Stabilisierung des Strompreises zum Einsatz kommen“, heißt es weiter. 
 
Wer aber zahlt die Stillstandszeiten der Reserve? Dazu gibt es keine Auskunft. Der Strompreis aber soll um mindestens fünf Cent pro Kilowattstunde gesenkt werden, durch die Senkung der Stromsteuer. Was nichts anderes bedeutet als weniger Staatseinnahmen oder: Der Staat zahlt durch Verzicht.

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Nun gut, was hätte man von Jo Leinen auch erwarten können? 
Der Mann hat einen Ruf als Kernenergie-Gegner.  
Im Interview mit dem Volksfreund zieht er nochmal gegen Kernenergie vom Leder. 
Für ihn auch ganz normal, dass es noch 50 Jahre dauern soll, bis ein Endlager in Deutschland gefunden sein soll. Wir leben in einer verrückten Welt.

Ein Gutachten kam vor knapp einem Jahr zu dem Schluss, dass die Endlagersuche noch bis 2074 dauern könnte. Wieso so lange? 
 
LEINEN Es soll der beste Standort gefunden werden. Es ist ein großer Aufwand, die verschiedenen Gesteine zu untersuchen. Wir haben in Deutschland drei Gesteinsarten, die in Frage kommen: Lehm, Salz und Granit. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung hat vor drei Jahren mit einer „weißen Karte“ begonnen. Vorläufige bekannte Daten wurden gesammelt mit dem Ergebnis, dass in 90 Regionen in Deutschland ein Endlager potenziell möglich ist. Das Saarland gehört nicht dazu. Um das runterzubrechen auf den letztendlichen Standort wird es dauern bis Ende der 2060er Jahre – und dann ist das Bergwerk immer noch nicht gebaut. Es könnte im Worst Case passieren, dass wir erst 2100 ein Endlager haben. Alle suchen jetzt nach Möglichkeiten, das Verfahren zu beschleunigen, ohne Abstriche an diesen Kriterien zu machen: Wissenschaftlichkeit, Transparenz und Beteiligung der Öffentlichkeit. 

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Berlin soll neue Stromleitungen bekommen, als Tunnel. 
 
Tagesspiegel.

Am Montagmorgen stellte 50Hertz in circa 20 Meter Tiefe unterhalb des Umspannwerks Eldenaer Straße in Friedrichshain seine neuen Tunnelbauprojekte vor. Hier verzweigen sich sechs 25 Zentimeter dicke Stromkabel. Eine Kabeltrasse mit 380 Kilovolt Stromspannung führt durch einen runden Tunnel von drei Metern Durchmesser nach Osten zum Umspannwerk Marzahn, die andere zum Umspannwerk Mitte in der Bissingzeile. Zusammen bilden sie ein wichtiges Teilstück der sogenannten Kabeldiagonale, der Hauptschlagader des Berliner Stromnetzes.

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