Klima und Insekten

Der Stern warnt vor einer Stechmückenplage in Niedersachsen.  
Wie das zum trockenen Frühjahr passt, erscheint rätselhaft. 
Stechmücken brauchen stehende Gewässer wie Tümpel oder Pfützen. 
Die fehlen dieses Jahr bisher. 
Das Argument milder Winter müsste eigentlich bedeuten, dass Gegenden mit sehr kalten Wintern keine Mückenprobleme haben. Skandinavien oder Sibirien beweisen das allerdings nicht.

Das Landesgesundheitsamt rechnet in diesem Jahr mit vielen Stechmücken. „Der milde Winter wird vermutlich auch in diesem Jahr zu einer starken Mückenpopulation führen“, teilte ein Sprecher auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. „Insgesamt werden durch den Klimawandel die Lebensbedingungen für Mücken verbessert“, erklärte er. „Milde Winter machen es den Mücken leichter, zu überleben und Sommer mit teils heftigen Niederschlägen bieten den Mücken zahlreiche Gelegenheiten, sich in Gewässern und Pfützen zu vermehren.“ Besonders häufig ist demnach die Gemeine Hausmücke (Culex pipiens).

+++

 
Die Tagesschau ist sich nicht zu schade, über die Eisheligen zu berichten. 
Jörg Kachelmann hätte sicherlich seine Freude an dem Quatsch. 
Kälteeinbrüche im Mai können auftreten, sie aber auf ein Datum zu fixieren ist dummes Zeug.

Ob es im Mai noch kühle Nächte und gegebenenfalls noch Frost gibt, hängt bei uns immer noch sehr stark von der konkreten Wetterlage ab und weniger vom vieljährigen Klimazustand“, sagt Wetterexperte Bock. Frisch eingeflossene Polarluft, die unter Hochdruckeinfluss gerate, könne sich in windschwachen und klaren Mainächten auch bei einem klimatologisch höherem Temperaturniveau bis in den Frostbereich abkühlen. 

Klare und windschwache Nächte, wie es sie im Mai in Deutschland oft gibt, sind für die Abkühlung der Luft eben ideale Bedingungen. Regionen mit Mulden und Senken sind laut Bock dabei besonders frostgefährdet, Gebiete in Hang- beziehungsweise Kuppenlagen oder solche, die maritim beeinflusst sind, wie an Nord- und Ostsee, hingegen weniger.

+++

Die neue Bundesregierung muss das Thema Backup-Kraftwerke anpacken. 
Wirtschaftsministerin Reiche muss erledigen, was ihr Vorgänger fast 4 Jahre nicht geschafft hat. 
 
Tagesschau:

Wie wichtig derartige Gaskraftwerke seien, habe jüngst der Stromausfall auf der iberischen Halbinsel gezeigt, sagte Reiche. Um dies auch hinsichtlich der Kosten realisieren zu können, brauche es „langfristige Gaslieferverträge“ und einen Realitätscheck der Energiewende. Dabei müsse geklärt werden, ob der Zubau in den vergangenen Jahren ideal sei – „oder haben wir beim Ausbau der Erneuerbaren Energien die Systemrisiken und Systemkosten vergessen?“ 

„Der Ausbau der Erneuerbaren Energien hat uns beim Ziel der Klimaneutralität vorangebracht“, sagte Reiche. Er habe aber auch Systemkosten kreiert, etwa Netzausbaukosten, Kosten für Netzengpässe und für Kohle- und Gaskraftwerke, die jetzt aufgeschlüsselt werden müssten. „Das wird eine meiner ersten Maßnahmen sein. Wir brauchen eine Art Monitoring und Sich-Ehrlich-Machen über den Stand der Energiewende.“ 

+++

Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht jemand versucht, den Blackout in Spanien auf die Kernenergie zu schieben. Klimareporter macht keine Ausnahme.

In Fachkreisen wird diskutiert, ob möglicherweise zu stark ausgeführte Schutzmaßnahmen gegen eine Netzüberlastung den Blackout auslösten, indem auf einen Schlag zu viele Solarkraftwerke abgeschaltet wurden. Das könnte zumindest erklären, warum innerhalb von nur fünf Sekunden plötzlich 15.000 Megawatt Leistung im Netz fehlten. Am Tag des Stromausfalls betrug die Einspeisung von Ökostrom in Spanien rund 70 Prozent. 

Die rechte Opposition in Spanien nutzt den Blackout, um gegen den Atomausstieg zu mobilisieren – mit Slogans wie „Kernkraft, ja bitte“. Doch auch eine Reihe von Energiefachleuten argumentiert, die AKW sollten länger laufen. Sie würden übergangsweise als Puffer gebraucht, um Crashs wie am 28. April zu verhindern, sagte zum Beispiel der Madrider Experte Carlos Cagigal, der für das Solar- und Wasserstoff-Unternehmen Anasol arbeitet. 

Cagigal kritisierte, es gebe „zwei unterschiedliche Geschwindigkeiten“ beim Ausbau der Erneuerbaren-Kraftwerke und der Netzinfrastruktur. Es sei dringend nötig, die Netze, deren Knoten und Umspannwerke an ihre Grenzen gekommen seien, und auch Stromspeicher auszubauen. Dieser Mangel destabilisiere das System. 

+++

Linen gleichen Luftdrucks, wenn diese weit auseinander liegen, dann liegt das an meist ausgeprägten Hochdruckgebieten. 
Aktuell herrschen solche Hochdruckgebiete in Mitteleuropa vor. 

(Abbildung: Screenshot Wetteronline.de)

Zum Glück für Deutschland muss man fast sagen, denn es gibt neben viel Sonne nur wenig Wind. 
Gäbe es viel Wind, dann könnten „interessante“ Konstellationen entstehen. 
Das deutsche Problem: Es gibt nicht regelbare Solarstromproduktion. Das sind Dach und Balkonkraftwerke.
Trifft dieser Strom auf wenig Last z. B. an Wochenende wird es spannend. Deutschlands Nachbarn nehmen dann zwar dankbar Strom an, denn es gibt noch Geld oben drauf am Sonntag, den 11.05.2025 bis zu 25 Cent für die Kilowattstunde, aber die Leitungen ins Ausland sind nicht unbegrenzt verfügbar, es gibt technische Grenzen. Am 11.05.2025 lag die Spitze des Exports bei etwa 12 GW.

(Abbildung: Screenshot Electricitymap.org)

+++

Teilen: