Eis-Überraschung

John Kerry prognostizierte 2009 der Arktis, dass diese im Sommer ab 2013 eisfrei sein wird. Ähnliches sagte Al Gore, der ehemalige US-Vizepräsident bereits etwas früher. 
Diese Thesen haben sich bis jetzt eindeutig nicht bewahrheitet. 
 
Roger Pielke Jr. hat für die New York Post einen Artikel verfasst, der das Thema Eisschwund in Arktis und Antarktis behandelt.

In 2009, then-Sen. John Kerry warned that the Arctic Ocean would be ice-free by 2013: “Scientists tell us we have a 10-year window — if even that — before catastrophic climate change becomes inevitable and irreversible,” he said. 

Today, six years after that 10-year window closed, catastrophic climate change has not occurred, even as the planet has indeed continued to warm due primarily to the combustion of fossil fuels. 

Partisans in the climate debate should learn from Kerry’s crying wolf. 

On one side, catastrophizing climate change based on the most extreme claims leads to skepticism when the promised apocalypse fails to occur on schedule. 

On the other side, studies like the two surprising polar-ice papers reveal climate complexities, but don’t prove climate change isn’t real and serious. 

Policy-makers today appear to be embracing energy realism over a myopic rush to net zero at all costs. But their newfound pragmatism should still embrace decarbonizing the economy, as well as reducing the costs of energy, expanding global energy access and ensuring secure and reliable energy supplies. 

These multiple objectives are not always in concert, which is why energy policy is so challenging. 

We know that humans affect the climate system in many ways — greenhouse gas emissions in part, but also through land management, air pollution and vegetation dynamics. 

The researchers analyzed data from the GRACE (Gravity Recovery and Climate Experiment) and GRACE-FO (GRACE Follow-On) missions, which measure changes in Earth’s gravity field to track ice mass fluctuations. They found that the AIS had been losing ice at a rate of 142 gigatons per year from 2011 to 2020. 

That accelerated mass loss was mainly driven by the destabilization of glaciers in West Antarctica and the Wilkes Land–Queen Mary Land (WL-QML) region of East Antarctica. 

However, the recent period from 2021 to 2023 saw a dramatic shift, with ice mass in East Antarctica particularly showing signs of recovery. 

Notably, four major glacier basins in the WL-QML region — Totten, Moscow University, Denman and Vincennes Bay — had been losing the most mass, with ice discharge and surface melting responsible for much of the loss. 

But between 2021 and 2023, those glaciers experienced significant mass gain, reversing the accelerated loss they had undergone. 
 

Die Frage ist, ob die Entwicklung seit 2019 eine langfriste Trendumkehr ist. 
Zeichnet man die Trendline bereits ab 2002 wird diese durch die Entwicklung seit 2019 lediglich etwas flacher. Es bleibt also abzuwarten, wie es weitergeht. 
Es scheint aber plausibel, dass die einfache Gleichung höhere Erdtemperatur = weniger Eis nicht stimmt und auch andere Faktoren eine Rolle spielen bei der Entwicklung von Eis. Dazu kann auch mehr Niederschlag gehören, wie Pielke ausführt. 
Die Dinge sind offenbar komplexer als gedacht und brauchen weitere Forschung, um sie gänzlich zu verstehen. 
 
Pielke warnt daher auch davor, dass die neue US-Regierung wichtige Daten sowie die Forschung zunichte macht.

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Wenn schon das Eis nicht weggeht, dann vielleicht ja eine Vogelinsel in der Nordsee? 
 
Web.de

In einer Simulation prognostiziert ein Forschungsteam der HafenCity Universität in Hamburg, dass Memmert schon im Jahr 2100 verschwunden sein wird. Bereits in einem ersten, noch gemäßigten Szenario – kalkuliert bei einem Temperaturanstieg von nur 1,8 Grad – geht die Vogelinsel demnach unter. 

Auch die nahegelegene Insel Juist wäre stark betroffen, wie das Modell zeigt. Borkum verliert in der Berechnung ebenfalls einen beachtlichen Teil an Landmasse an das Meer. 

Bewohnte Inseln haben gegenüber Memmert jedoch einen entscheidenden Vorteil: Deiche schützen sie vor dem steigenden Pegel. Doch womöglich nicht genug, wie die Simulation ebenfalls zeigt. In einem extremen Szenario verschlingt das Meer über die Hälfte von Norderney und auch von Spiekeroog wäre dann kaum noch etwas übrig. 

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Bundesstaaten der USA wollen gegen die US-Regierung klagen. 
Es geht um den Ausbaustopp bei Windkraft. 
 
taz:

Dass es die Windkraft unter Präsident Trump schwer haben würde, war zu erwarten. Bereits während des Wahlkampfs machte Trump seine Abneigung gegenüber der Technologie immer wieder deutlich. Er beschrieb Windkraft als eine „wirtschaftliche und ökologische Katastrophe“. Auch würden Windkrafträder die Natur verunstalten und wenn sie im offenen Meer gebaut würden, so Trump, dann würden sie Wale töten. 

Laut der US-Wetter- und Ozeanbehörde NOAA gibt es dafür keine Beweise. Noch vor seinem Amtsantritt hatte Trump in einem Post auf Truth Social angekündigt, dass während seiner Amtszeit „nicht eine einzige“ Windkraftanlage gebaut werden soll. 

Alle Bundesstaaten, die sich an der Anklage beteiligt haben, haben eine demokratische Regierung. Ein Pressesprecher des Weißen Hauses sagte gegenüber Associated Press, die demokratischen Justizminister sollten nicht mit juristischen Mitteln gegen die Energiepolitik der Präsidenten vorgehen, sondern mit ihm zusammenarbeiten, um die Energiekosten für Amerikaner zu senken 

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