Die Natur zerstören, um das Klima zu retten. Ein weiteres Kapitel.
In Spanien droht Olivenbauern der Verlust ihrer Ländereien, weil dort ein Solarpark gebaut werden soll.
Der Projektentwickler hat Großes vor. 900 Hektar Land mit 470.000 Bäumen könnten betroffen sein, wenn alle Projekte realisiert werden.
Yahoo:
According to Spanish media Sur, up to 90 per cent of Andalucian municipalities face high depopulation risks, with many agriculturists lacking university degrees and facing limited employment opportunities beyond farming.
Many agriculturists in the region do not have a university degree, and there are limited options for work beyond their fields.
“It’s not just about losing money; it’s also an emotional issue since this is what my parents worked on and left to me,” said Mr Campos, expressing concern over the fate of his family’s inheritance, which he insists should not be given to a multinational corporation.
Andalucìa produces one-third of Spain’s olive oil and a mighty 10 per cent of that used in the entire world. According to the farmers, Greenalia has four other projects in progress that will affect 900 hectares and uproot more than 470,000 olive trees.
Die Olivenbauern fürchten um zahlreiche Jobs, weil es auf den zu errichtenden Solarparks kaum neue gibt. Nach der Errichtung funktionieren die Anlagen mit wenig menschlichem Zutun.
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Die Focus Redakteurin Jacqueline Arend singt den Energiewende-Blues.
Die Energieunternehmen
BP: Das britische Ölunternehmen hat seine Investitionen in erneuerbare Energien um 5 Milliarden US-Dollar gekürzt und fördert wieder verstärkt Öl und Gas.
Shell: Einst wollte das Ölunternehmen zum grünen Vorzeigeunternehmen werden und bis 2050 klimaneutral werden. Die Klimaziele wurden mittlerweile abgeschwächt oder komplett gestrichen – genau wie die eine Milliarde US-Dollar für Windprojekte.
Equinor: Auch der norwegische Öl-Konzernhat seine Ausbaupläne für Windkraft bis 2030 erheblich gesenkt – von 16 auf zwölf Gigawatt.
Ørsted: Der dänische Energiekonzern reduziert die Windpläne ebenfalls, Kürzungen und Job-Abbau um 25 Prozent stehen an.
RWE: Deutschlands Energiekonzern hat indes auch angekündigt, seine geplanten Investitionen in Höhe von 50 Milliarden Euro für Erneuerbare Energien bis 2030 könnten sich verzögern.
Exxon & Chevron: Die US-amerikanischen Fossil-Firmen haben bislang ihre Öl- und Gasproduktion seit 2019 erhöht und ihren Aktienwert gesteigert.
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Windparkbetreiber wollen den Ausbau auf hoher See begrenzen.
Zwei Probleme treffen aufeinander. Dicht zusammenliegende Windparks nehmen sich gegenseitig den Wind weg. Vor allem Gebiete im sogenannten Entenschnabel sind so weit weg vom Land, dass die Erschließung und die Anbindung an das Netz sehr teuer werden.
Das Handelsblatt (Bezahlartikel)
Orsted konkretisiert damit eine Forderung, die von Teilen der Branche seit Langem erhoben wird. Die Kritik der Unternehmen: Die vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) ausgewiesenen Flächen lägen zu dicht beieinander, was zu Kannibalisierungseffekten führe. Wenn viele Windparks eng zusammenstehen, nehmen sie sich gegenseitig den Wind weg. Fachleute sprechen vom „Abschattungseffekt“. Die Zahl der Volllaststunden sinkt – und damit die Stromausbeute je Windrad. Das entwertet die Windparks.
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Frankreich hat offenbar ein Lager von weißem Wasserstoff entdeckt.
Der Fund in der Nähe der deutschen Grenze könnte fast 100 Mrd. Euro wert sein.
T-Online:
In der nordostfranzösischen Region Moselle ist ein bislang unbekanntes Vorkommen von natürlichem Wasserstoff entdeckt worden. Laut Berichten von „Interesting Engineering“ und „Euro Weekly News“ stießen Wissenschaftler bei Bohrungen nahe der Gemeinde Folschviller auf rund 46 Millionen Tonnen des auch als „weißer Wasserstoff“ bekannten Elements. Folschviller liegt etwas mehr als zehn Kilometer von der deutsch-französischen Grenze und rund 35 Kilometer von Saarbrücken entfernt.
Der Fund wurde demnach vom GeoRessources-Labor in Zusammenarbeit mit dem französischen Forschungszentrum CNRS gemacht. Ursprünglich hatten die Forscher nach Methan gesucht, fanden jedoch in rund 1.250 Metern Tiefe eine große Konzentration des gasförmigen Wasserstoffs. Dieser kommt in der Natur vor und unterscheidet sich grundlegend vom industriell hergestellten grünen oder grauen Wasserstoff. Während grüner Wasserstoff mithilfe von erneuerbarer Energie gewonnen wird und grauer Wasserstoff aus fossilen Brennstoffen stammt, erfordert weißer Wasserstoff keine energieintensive Verarbeitung und verursacht keine CO2-Emissionen.
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Beim Potsdam Institut für Klimafolgenforschung PIK denkt man langfristig: mittlerweile wird vor Temperaturanstiegen in 1.000 Jahren gewarnt.
“Selbst in Emissionsszenarien, die als ‘sicher’ gelten und in denen die Erwärmung unter 2 Grad Celsius bleiben soll, könnten Klima- und Kohlenstoffkreislauf-Rückkopplungen wie das Auftauen von Permafrost die Temperaturen deutlich über diesen Schwellenwert treiben“, sagt PIK-Wissenschaftlerin Christine Kaufhold, Hauptautorin der in Environmental Research Letters veröffentlichten Studie. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass die maximale Erwärmung in niedrigen bis moderaten Emissionsszenarien viel stärker ausfallen könnte als bisher angenommen.“
Das Forschungspapier betrachtet die langfristigen Folgen des menschengemachten Klimawandels und verdeutlicht, dass selbst kleine Veränderungen in den Emissionen eine viel stärkere Erderhitzung auslösen könnten als aktuell erwartet – was es noch schwieriger macht, die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen. „Das unterstreicht die Dringlichkeit, Emissionen schneller zu reduzieren und CO₂ aktiv aus der Atmosphäre zu entfernen“, so Kaufhold.
Die meisten bisherigen Studien erfassen den Zeitpunkt der maximalen Erwärmung nicht, da sie spätestens im Jahr 2100 oder 2300 enden. Durch längere Simulationen und die Einbeziehung aller wichtigen Rückkopplungen im Kohlenstoffkreislauf, einschließlich Methan, konnten die Forschenden abschätzen, wie stark diese Rückkopplungen zur Erderhitzung beitragen und wann der maximale Temperaturanstieg erreicht sein könnte.
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Die Autoindustrie verliert immer mehr das Interesse an der Elektromobilität. Zahlreiche Konzerne haben in letzter Zeit angekündigt, dass sie wieder vermehrt Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren bauen wollen. Alex Reichmuth hat im Nebelspalter die Fakten zusammengetragen (https://www.nebelspalter.ch/themen/2025/03/das-comeback-des-verbrennungsmotors).
Autoindustrie
Das Comeback des VerbrennungsmotorsDie Fakten: Zahlreiche Autohersteller haben angekündigt, wieder vermehrt Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor zu produzieren. Die Elektromobilität setzt sich eben nicht so schnell durch wie erwartet.
Warum das wichtig ist: Die Autoindustrie ist den vermeintlichen Elektrotrend bisher voll mitgegangen und wurde nun kalt erwischt: E-Autos verkaufen sich weit schlechter als erwartet. Allgemein sind vor allem europäische Autohersteller in einer schweren Krise. Nun muss der Klimaschutz zurückstehen.
Die ganze Story gibt es im Nebelspalter (https://www.nebelspalter.ch/themen/2025/03/das-comeback-des-verbrennungsmotors). Der Beitrag kann nach 20 Sekunden freigeschaltet werden.