Deutschland erreicht 2024 Klimaziele, eine Nachricht zum Nachdenken

Wer sagt es denn? Deutschland erreicht seine Klimaziele in 2024. 
Was so eine Wirtschaftskrise nicht alles bewirken kann. 
 
Der noch Wirtschaftsminister Habeck frohlockt laut ZDF:

Der Politiker der Grünen sagte in Berlin, die vergangenen drei Jahre würden wahrscheinlich als „Wendepunkt“ der deutschen Klimapolitik wahrgenommen werden. Das sei durch harte Arbeit des Ministeriums erreicht worden. Habeck verwies unter anderem auf große Fortschritte beim Ausbau der erneuerbaren Energien und eine „Trendumkehr“ im Gebäudesektor. 

In der Prognose bis 2030 sei er „noch zuversichtlich, dass wir die nationalen Klimaziele erreichen“. Als er Ende 2021 Minister geworden sei, habe er eine Klimaschutzlücke von 1.200 Millionen Tonnen CO2 bis 2030 geerbt, sagte Habeck. Mit neuen Projektionsdaten habe man bis 2030 sogar einen Puffer von 80 Millionen Tonnen. 

Deutschland will bis 2030 seine Emissionen um 65 Prozent im Vergleich zu 1990 verringern. Bis 2045 soll das Land klimaneutral sein. 

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Derweil machen sich die energie-intensiven Industrien sehr große Sorgen und fordern Hilfen. 
 
Handelsblatt:

Die energieintensiven Branchen in Deutschland fordern von den potenziellen Koalitionären rasche Hilfe, anderenfalls sehen viele Unternehmen ihre Existenz gefährdet. Die Unternehmen appellieren an CDU, CSU und SPD, eine Reihe kurzfristiger Maßnahmen in ein 100-Tage-Programm aufzunehmen. 

Zu den Kernforderungen gehören Entlastungen bei den Umlagen und den Abgaben auf Strom und Erdgas, ebenso eine schnelle Regelung für die Speicherung von CO2. Das geht aus einem Papier der Plattform „Energieintensive Industrien in Deutschland“ (EID) hervor, das dem Handelsblatt vorliegt. EID repräsentiert Branchen wie Chemie, Stahl, Aluminium, Kupfer, Baustoffe, Papier und Glas. 

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In etwa 6 Monaten ist Eissaison auf Grönland zu Ende. 
Sie geht jeweils bis Ende August. 
 
Die Monate mit Abnahme der Eismasse folgen in der Regel ab Mai. 
In der letzten Saison gab es ungewöhnlicherweise Phasen mit Zunahme der Eismasse im Sommer.  
 
Die Linie für diese Saison verläuft knapp unter den Mittelwert 1981-2010. 
Das Ausnahmejahr war 2011/2012 als die Eismasse im Sommer drastisch abnahm. 

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Die Welt (Bezahlartikel) kommentiert die zukünftige Energiepolitik der schwarz-roten Koalition, so sie denn kommt.  
 
SPD und CDU wollen, wie schon die Ampel, Gaskraftwerke bauen.  
Da solche Kraftwerke von der Planung bis zur Fertigstellung 8 Jahre brauchen, dürfte es spannend werden, wie dann ein Kohleausstieg kompensiert werden soll. 

Überdies wollen Union und SPD in den kommenden fünf Jahren auch den Bau neuer Gaskraftwerke mit 20 Gigawatt Leistung anreizen. Das wären rund 50 neue, große Kraftwerke der 300- bis 500-Megawatt-Klasse zu Baukosten zwischen 500 Millionen und einer Milliarde Euro pro Stück. Wie viel Geld der Staat dazu schießen muss, um diesen Bauboom auszulösen, ist noch offen. 

Der Finanzbedarf der Energiewende ist also erheblich, weil private und industrielle Verbraucher entlastet werden sollen, zugleich aber keine Abstriche bei den Klimaschutzzielen vorgesehen sind. Demnach ist weiterhin geplant, den Anteil der erneuerbaren Energien im Strommix von derzeit rund 60 auf 80 Prozent im Jahr 2030 zu steigern. Und schon 2035 soll die Stromversorgung zu 100 Prozent klimaneutral sein, damit das Ziel eines komplett klimaneutralen Landes bis 2045 erreichbar bleibt. 

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Der Traum von sinkenden Stromkosten ist so alt wie die Energiewende. 
Stets wird betont, das kommt bald. Nun soll es Ende des Jahrzehnts so weit sein.  
 
Die FR hat leider nicht verstanden, was Systemkosten sind und plaudert munter die wissenschaftlich fragwürdigen Zahlen vom Fraunhofer ISE weiter, die Kernenergie künstlich schlecht rechnen. Wir haben schon diverse Mal über diese schlechte Wissenschaft berichtet.

Die Vorteile der günstigeren Stromerzeugung werden jedoch derzeit durch die hohen Kosten des Umbaus der Versorgungsnetze im Rahmen der Energiewende aufgezehrt. Allein der Ausbau des Stromnetzes könnte rund 651 Milliarden Euro kosten. An den Strombörsen, wo Energieversorger Lieferungen für die kommenden Jahre erwerben können, zeigt sich laut n-tv jedoch bereits ein klarer Trend: „Wir sehen, dass die Preise über das Jahrzehnt hinweg sinken“, erklärt Helen Senior von der Preisberichtsagentur Argus Media auf Nachfrage von n-tv. 

Für Lieferungen im Jahr 2029 liegt der Preis für eine Megawattstunde um 13 Euro niedriger als für Lieferungen im Jahr 2026, was einem Unterschied von 1,3 Cent pro kWh entspricht. Dies zeigt, dass sich der teure Umbau der Versorgungsnetze allmählich auszahlt. Helen Senior erwartet jedoch, dass sich die Investitionen in die Energiewende vor allem „gegen Ende des Jahrzehnts“ für die Verbraucher sichtbar lohnen werden, da dann bereits 80 Prozent des deutschen Stroms aus erneuerbaren Energiequellen stammen sollen. 

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Ist das schon die erste Welle des sogenannten Batterie-Tsunamis? 
RWE baut in Hamm eine Mega-Batterie. Zur Einordnung, die Stadt Hamm hat etwa 180.000 Einwohner. Die hätten bei einem Black oder Brownout noch eine Stunde Strom.  
 
WA:

 
Seit Dezember ist auf dem Kraftwerksgelände der „im Moment noch größte Batteriespeicher Deutschlands“ in Betrieb gegangen: eine sogenannte Eine-Stunde-Batterie (Leistung 140 Megawatt, Kapazität 151 MWh). Sie könnte die Stadt Hamm bei einem Blackout eine Stunde mit Strom versorgen – nur eine theoretische Aufgabe, denn sie soll über einen Tag und über mehrere Zyklen Schwankungen im Netz ausgleichen.

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