Klimaschau 211: Sonnenaktivität und El Nino beeinflussen Monsun in China

Klimaschau 211: Sonnenaktivität und El Nino beeinflussen Monsun in China

MONSUNSCHWANKUNGEN CHINA
Sonnenaktivität und El Nino beeinflussen Klima

China. Einige Leute glauben, dass das Klima der Vorzeit monoton und ereignislos gewesen wäre. Sie glauben dies, weil der CO2-Gehalt der Atmosphäre damals niedrig und jahrtausendelang unverändert war. Geologische Klimarekonstruktionen sprechen jedoch eine andere Sprache. Auch früher schon wandelte sich das Klima. Ganz ohne Einfluss des CO2, dafür aber durch natürliche Klimafaktoren bestimmt.

Eine Forschergruppe um Baoyan Jia vom Nanjing Institute of Geography and Limnology hat im Juni 2024 im Fachblatt “Paleoceanography and Palaeoclimatology” eine Studie zum Monsungeschehen der letzten 3000 Jahre in Yunnan im südwestlichen China veröffentlicht. Sie beobachteten Änderungen im Monsun, die interessanterweise von der Temperaturentwicklung entkoppelt waren.

Die Wissenschaftler entdeckten einen allgemeinen Temperaturrückgang während der letzten 3000 Jahre, der mit globalen und regionalen Trends übereinstimmt. Bis 1000 n. Chr. blieb der Niederschlag im Untersuchungsgebiet stabil, zeigte aber ein ausgeprägtes gegenphasiges Muster mit Temperaturschwankungen über multidekadische bis hundertjährige Zeitskalen. Nach dem Jahr 1000 n. Chr. nahmen die Niederschläge stetig zu, was eine bemerkenswert trockene Mittelalterliche Warmzeit und eine relativ feuchte Kleine Eiszeit erkennen ließ. Bemerkenswert ist die Entkopplung von Temperatur und Niederschlag während der Mittelalterliche Warmzeit und der Kleinen Eiszeit im Südwesten Chinas steht im Gegensatz zum ostasiatischen Sommermonsun und dem indischen Subkontinent und verdeutlicht die räumliche Heterogenität des Niederschlags in der Region des asiatischen Sommermonsuns. Die Forscher fanden eine bedeutende Rolle der Sonnenaktivität bei regionalen Temperaturveränderungen. Zudem beobachteten sie ein Zusammenwirken mit El Niño-Southern Oscillation und der Migration der innertropischen Konvergenzzone auf die Niederschläge im Untersuchungsgebiet.

LINK:

Jia et al. 2024: https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1029/2023PA004813?campaign=woletoc

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