Der Winter ist (meteorologisch) zu Ende, ab Samstag dem 1.3. ist per Definition Frühjahr.
Zeit für eine nüchterne Zusammenfassung, was die deutsche Energiewende für das Klima in der dunklen Jahreszeit (1.11.-25.2.) leistete. Der CO2-Emissionsfaktor gibt Auskunft, wieviel Gramm CO2 pro umgewandelte Kilowattstunde anfiel. Der Vergleich der letzten 6 Zeiträume muss ernüchtern:

Bild 1: Daten: Agora, Tagesauflösung.
Man erkennt einen Null-Trend (gestrichelt). Keine auch nur kleine Verbesserung im Sinne des Klimas seit sechs Jahren.
Dieser Weg führt offensichtlich nicht zu mehr Klimaschutz, das ist das vorderste Ziel der deutschen „Energiewende“. Die leichten Schwankungen über die Jahre sind viel einfacher mit Witterung zu erklären als mit faktischen Fortschritten. Ein Vergleich in Europa für den Januar 2025:

Bild 2: Quelle
Für Westeuropa gilt: Kein Land produzierte so CO2-reich wie Deutschland seinen Strom.
Frankreich (mit ausgeprägter CO2-armer Energieproduktion auch mit viel Kernkraft) trug 41g CO2/kWh bei, Deutschland 372 g CO2/kWh, das ist Faktor 9! Alles, was Sie oben im Bild 1 oberhalb der Abszisse sehen, produziert Deutschland mehr als Frankreich an CO2 „Klimagas“.
Dabei liest man wechselnde Begründungen dafür, dass es Deutschland nun gänzlich ohne Kernkraft versucht und offenbar kläglich scheitert. Einer davon sind angeblich immense Kosten. Die Studien dazu sind hoch umstritten und spielen auch gar keine Rolle: Es war und ist der Klimaschutz, der an erster Stelle stehen soll. Hier muss entschlossen gehandelt werden, Deutschland kommt, so wie es bisher versucht wurde, kein Gramm CO2 voran. Die „Energiewende“ steuert zum Klimaende!
+++
Gutes Timing. Wir berichteten kürzlich über die Unabhängigkeit der Wissenschaft und, warum es Interessenskonflikte gibt. Fast zeitgleich berichten die Medien über eine kleine Anfrage der CDU in Sachen Finanzierung von sogenannten NGOs, also Nicht-Regierungs-Organisationen.
Die werden offenbar von der Regierung finanziert, was ja schon ein Widerspruch in sich ist.
Über 500 Fragen ist der Katalog lang, es hört sich aber mehr an, als es ist, denn pro NGO sind es stets die gleichen Fragen. Zu den Organisationen, die genannt werden, gehört Agora Energiewende oder auch die Deutsche Umwelthilfe DUH.
Die DUH bekommt von der öffentlichen Hand sogar zweimal Geld. Über direkte Zuwendungen und über Abmahnungen und Klagen gegen Bund, Länder und Kommunen.
Das ist schon alles ziemlich verrückt.
Nun also ein großer Aufschrei und Empörung über die Anfrage. Eigentlich sind solche Anfragen tägliche parlamentarische Praxis, in diesem Fall werden sie als Angriff auf die Zivilgesellschaft gewertet.
Dabei vermischt sich hier etwas bedenklich, nämlich Staat und Zivilgesellschaft.
Bitte richtig verstehen: Es kann so viel NGOs geben, wie es will. Aber muss ein Staat wirklich solche Organisationen finanzieren?
Wie unabhängig kann so eine NGO noch sein, wenn sie Geld vom Staat bekommt und vor dem Hintergrund der Demonstrationen vor der Wahl, wie neutral sollten solche Organisationen sein. Streng genommen hat eine Regierung die Demonstrationen gegen die Opposition finanziert. Auch das ist extrem bizarr.
Vielleicht ist der Aufschlag der CDU ja ein guter Anfang einer Diskussion über die Rolle und Finanzierung von NGOs und deren Gemeinnützigkeit.
+++
Kritik an Gaskraftwerken
Der Logik muss man auch erstmal folgen können.
Gaskraftwerke wollte die Ampel-Koalition eigentlich bauen.
Jetzt melden Experten Bedenken an. Den Punkt Preis kann man ja noch nachvollziehen.
Aber ausgerechnet nur auf neue Stromtrassen zu setzen, das klingt merkwürdig.
Auch die Idee, Dunkelflauten über Speicher zu lösen, klingt verwegen.
Sollten nicht Gaskraftwerke irgendwann mit Wasserstoff laufen?
mdr:
Doch der Reihe nach: Ja, Strom ist in den vergangenen Jahren teurer geworden. Besonders teuer ist er, wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint. Und auch ja, 2030 wird die Bundesrepublik aus der Kohle aussteigen. Dann brauchen wir ein Backup, also Reservekraftwerke, warnt die Industrie. Das könnten Gaskraftwerke sein, sagt ein Sprecher vom Verband der chemischen Industrie. Welche Logik hinter Plänen steckt, auf der einen Seite das Gasnetz für Endkunden auszudünnen, um die Wärmepumpe voranzubringen und auf der anderen den notwendigen Strom dafür durch eben diese Gasverbrennung zu produzieren, bleibt ebenso unklar.
Übrigens: Pläne genau dafür hatte die aktuelle Bundesregierung schon in der Schublade, sie kamen aber nicht mehr zustande, weil die CDU Ablehnung signalisiert hatte und weil die Ampel schließlich zerbrach.
Strompreise würden durch Gaskraftwerke teurer
Jedoch, Sebastian Bolay von der Industrie- und Handelskammer warnt davor, 50 neue Gaskraftwerke zu bauen. Das sei sehr teuer, die Kosten müssten nach EU-Recht auf den Strompreis umgelegt werden: „Das heißt, die teuren Strompreise, die wir sowieso schon haben, würden durch die neue Umlage nochmal höher. Intern rechnen wir mit ein bis zwei Cent die Kilowattstunde.
+++