Wir widmen uns heute einem Aspekt der Windkraft, der in der Regel wenig bekannt ist.
Es geht um die Emissionen von Mikroteilchen aber auch sogenannte Ewigkeits-Chemikalien, (PFAS) die solche Anlagen in die Umwelt entlassen.
Ein Proxy zum Messen von PFAS sind die Lebern von Wildschweinen.
Sie leben das gesamte Jahr in der freien Natur und ernähren sich von dem, was sie finden.
Im waldreichen Rheinland-Pfalz lagen die Werte in Proben so hoch, dass die Lebern nicht mehr in Umlauf gebracht werden durften.
Die Kontamination könnte laut einem Bericht über Windräder passiert sind.
Insgesamt wurden in einem externen Labor 60 Proben von in Rheinland-Pfalz erlegten Wildschweinen (30 Proben von Fleisch und 30 Proben der zugehörigen Leber) auf PFAS untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass alle Wildschweinlebern den seit dem 1. Januar 2023 EU-weit gültigen Höchstgehalt an PFAS deutlich überschritten haben. Die PFAS-Summengehalte für die Verbindungen PFOA (Perfluoroctansäure), PFOS (Perfluoroctansulfonsäure), PFNA (Perfluornonansäure) und PFHxS (Perfluorhexansulfonsäure) lagen bei den 30 Wildschweinleber-Proben zwischen 98 Mikrogramm pro Kilogramm (µg/kg) und 738 µg/kg; der Mittelwert lag bei 310 µg/kg. Der lebensmittelrechtliche Höchstgehalt, der nicht überschritten werden darf, liegt für Wildschweinleber bei 50 µg/kg.
Um auszuschließen, dass die aufgrund der allgemeinen Umweltkontamination generell zu hoch belasteten Lebern von Verbraucherinnen und Verbraucher verzehrt werden, dürfen Wildschweinlebern nicht mehr verkauft oder verarbeitet werden (z.B. in Wildleberwurst oder Wildleberpate), also nicht mehr in den Verkehr gebracht werden (siehe auch Artikel 7 Lebensmittelbasisverordnung, Vorsorgeprinzip). Weiterhin sollte aus gesundheitlichen Gründen auch im Privathaushalt der Jägerinnen und Jäger auf den Verzehr von Wildschweinleber verzichtet werden.
Der Artikel gibt Auskunft darüber, wie die Materialien in die Umwelt gelangen.
Die Erklärung würde für das waldreiche Rheinland-Pfalz plausibel sein, denn in Industriegegenden gibt es bekanntermaßen wenige Wildschweine.
In ländlichen und bewaldeten Gebieten aber schon.
Die Rotorblätter sind hohen aerodynamischen Belastungen und Umwelteinflüssen wie UV-Strahlung, Wind, Hagel, Eis, Starkregen, Temperaturwechsel, Blitzeinschlägen und großflächigen Insektenschlägen und -verklebungen an der Oberfläche ausgesetzt. Daher werden insbesondere bei neueren Windkraftanlagen wegen der höheren Windgeschwindigkeit infolge der Höhe der Anlagen und der hohen Umfangsgeschwindigkeiten an den Flügelspitzen (>300 km/h), Mikroplastikpartikel an den Flügeln erodiert.
Die Abtragmenge beträgt je nach Standort und Leistung ca. 30-150 kg je Windrad und Jahr, bei küstennahen Lagen oder sehr hohen Windanlagen eher mehr.
Hierbei ist zu beachten, dass dieser Abrieb ausgerechnet in Gegenden stattfindet, die bisher nicht oder kaum durch industrielle Emissionen betroffen waren, also eine flächendeckende Kontamination bisher weitgehend unberührter Gebiete.
Ähnlich sieht es ein Artikel beim mdr und beruft sich auf eine Studie.
Die Wahl von Wildschweinen hat mehrere Gründe. So decken die Tiere bei der Futtersuche größere Flächen ab, was im Vergleich zu einzelnen Bodenproben die Sammlung großräumiger Daten ermöglicht. Außerdem: „Das Wildschwein ist weit verbreitet und wird überall gejagt. Über die Tierart kann man deswegen einen sehr guten Überblick bekommen, wo in Deutschland Hotspots der Verbreitung der PFAS sind“, sagt Rupp.
Durch die Analyse von geschossenen Wildschweinen konnten die Forschenden bereits bekannte PFAS-Hotspots erneut identifizieren, sowie auch die allgemeine Belastung der Umwelt mit den Chemikalien messen. „Die PFAS sind überall und zum Teil auch in großen Mengen weit verbreitet. Wir konnten deutlich erhöhte Gehalte in Regionen mit bekanntermaßen erhöhter PFAS-Belastung nachweisen“, sagt Thorsten Reemtsma, Leiter des UFZ-Departments Analytik und Letztautor der Studie.
Gänzlich anders sieht es erwartungsgemäß eine Lobbyseite, in diesem Fall Energiewende.eu.
Die Argumentation kennen wir schon aus den Geschichten über getötete Vögel, wo Hauskatzen die Hauptschuld bekommen.
Wir haben schon diverse Mal darauf hingewiesen, dass das ein Quatschvergleich ist, wer Greifvögel nicht von Gartenvögeln unterscheiden kann, sollte solche Vergleiche besser nicht ins Feld führen.
Katzen töten keine Greifvögel und von den unterschiedlichen Größen der Population von Garten- und Greifvögeln schweigen wir besser ganz.
Ein getöteter seltener Greifvogel hat stumpf gesagt, mehr Einfluss auf den Bestand als eine erlegte Amsel.
In diesem Fall ist es als der Abrieb von Schuhen und Reifen, der für Mikroteilchen verantwortlich sein soll, aber nicht die Windkraft. Man nennt das umlasten.
Abrieb von Windkraftflügeln ist vor allem ein Problem für die Betreiber, nicht für die Umwelt oder gar die Bevölkerung, da die Mengen gegenüber all den anderen Quellen von Mikroplastik vernachlässigbar gering sind und außerdem nicht giftiger sind. Problematische Stoffe werden beim Betrieb nicht freigesetzt, da sie durch Lacke und Folien geschützt sind und außerdem fest im Plastik gebunden sind.
Riesige Unterschiede gibt es bei den Mengen. Während es in dem ersten Artikel 30-159 Kg Abtrag pro WKA sind (insgesamt kommt man auf bis zu 4,5 Tonnen) kommen die Lobbyisten nur auf insgesamt 1.400 Tonnen im Jahr, was nur etwa 45 Kg Abtrag bedeutet pro Anlage. In jedem Fall reichern sich die Chemikalien im Laufe der Zeit an.
Die Rotorblätter sind hohen aerodynamischen Belastungen und Umwelteinflüssen wie UV-Strahlung, Wind, Hagel, Eis, Starkregen, Temperaturwechsel, Blitzeinschlägen und großflächigen Insektenschlägen und -verklebungen an der Oberfläche ausgesetzt. Daher werden insbesondere bei neueren Windkraftanlagen wegen der höheren Windgeschwindigkeit infolge der Höhe der Anlagen und der hohen Umfangsgeschwindigkeiten an den Flügelspitzen (>300 km/h), Mikroplastikpartikel an den Flügeln erodiert.
Die Abtragmenge beträgt je nach Standort und Leistung ca. 30-150 kg je Windrad und Jahr, bei küstennahen Lagen oder sehr hohen Windanlagen eher mehr.
Hierbei ist zu beachten, dass dieser Abrieb ausgerechnet in Gegenden stattfindet, die bisher nicht oder kaum durch industrielle Emissionen betroffen waren, also eine flächendeckende Kontamination bisher weitgehend unberührter Gebiete.
Zwei der Artikel geben leider keine Erklärung darüber ab, wie die Mengen an Abtrag gemessen wurden. Dabei wäre genau das spannend.
Im Falle der Lobbyisten erinnert auch das an die berühmte Vogelstatistik, die nur geschätzt wurde, aber nicht wissenschaftlich ermittelt.
Es ist allerdings auch schwer Schlagopfer zu bestimmen in der freien Natur.
Verschiedene Naturschutzverbände kennen das Problem, beißen aber die Zähne zusammen, statt unbequeme Wahrheiten auszusprechen.
Die Medien, in diesem Fall der BR, sind sich nicht zu schade, auch das, “Aber die Glasscheiben”-Argument zu bringen.
Immerhin hat man dort aber erkannt, dass der Vergleich wirklicher Quark ist.
Allerdings: Wie viele Vögel jedes Jahr durch Windkraft getötet werden, lässt sich nicht genau sagen. Es kursieren zum Teil unbelegte Zahlen darüber. Beispielsweise schätzt der Naturschutzbund Deutschland (NABU), dass pro Jahr 100.000 Vögel durch Windkraftanlagen getötet werden.
Sowohl der LBV als auch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) halten die bislang veröffentlichten Zahlen jedoch für unzuverlässig. Aus mehreren Gründen.
So erklärt etwa Ruth Birkhölzer, Sprecherin des Bundesamtes für Naturschutz, dass die Zahlen stets nur geschätzt werden könnten: „Die Vögel, die jährlich in Deutschland sterben, können nicht systematisch gezählt werden. Es können nur Zahlen der gefundenen Vogelkadaver dokumentiert werden. Diese geben aber eben lediglich die gemeldeten Fälle wieder, nicht das tatsächliche Ausmaß des Problems.“
Ähnliches gilt auch, wenn man versucht zu vergleichen, wie viele Vögel alljährlich an anderen Hindernissen sterben, etwa durch Glasscheiben, durch Katzen oder im Straßenverkehr. Solche Zahlen miteinander zu vergleichen – wie es Pro-Windkraft-Aktivisten gerne tun – ist nach Angaben von LBV und BfN nicht zielführend. Denn die Schätzungen beruhen, wie bereits erklärt, auf Zufallsfunden. Sie geben also nicht die tatsächliche Anzahl der getöteten Vögel wieder. Sondern nur die, die von Forschern gefunden wurden, wenn die Vogelleiche nicht zuvor von einem anderem Tier gefressen oder einem anderen Menschen beseitigt wurde.
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