Ein Kommentar in der Welt geht hart mit der Regierung in Nordrhein-Westphalen ins Gericht. Es geht um den Ausstiegstermin aus der Kohle. Der Autor spricht von Grünen Kröten, die der Ministerpräsident schlucken musste.
Wüst ahnt, was da droht. Weshalb man in der Staatskanzlei das Ausstiegsdatum 2030 nicht aufgeben mag. Intern wird debattiert, ob man nicht doch rechtzeitig ausreichend Gaskraftwerke aktivieren könnte – indem man die Anforderungen an diese senkt. Habeck pocht darauf, Gaskraftwerke müssten so gebaut werden, dass sie eines Tages mit klimafreundlichem Wasserstoff weiterbetrieben werden können. Im Wüst-Umfeld erwägt man, genau darauf zu verzichten.
Dann wären Gaskraftwerke vermutlich bis 2030 verfügbar und der CO₂-Ausstoß wäre niedriger als bei Kohle. Damit aber würde sich das Land langfristig auf Gaskraftwerke ohne Wasserstoff festlegen (schlecht für die Umwelt und die ehrgeizige NRW-Wasserstoffstrategie) – oder es müsste die Kraftwerke bald verschrotten und umweltfreundlichere bauen, die im Betrieb aber teuer sind (ganz schlecht für den Steuerzahler). Mal abgesehen davon, dass unklar ist, woher all das Gas kommen soll. Klar ist nur: All diese Pläne müssten unter großem Zeitdruck umgesetzt werden – allein aus dem Grund, weil Wüst der grünen Devise „2030 statt 2038“ folgte.
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Im Habeck-Sprech würde es heißen, dass die Fördermittel für Northvolt sind nicht weg, sie sind ist nur woanders.
Der NDR mit einem Feature zu der geplanten Batteriefabrik in Dithmarschen. Die Hoffnung schwindet bei den Befragten. Für die betroffene Gegend ein Rückschlag, denn es sind ja noch viele weitere Planungen betroffen.
An der Umfrage von #NDRfragt haben sich im Januar knapp 4.500 Frauen und Männer in Schleswig-Holstein beteiligt. Ergebnis: 67 Prozent der Befragten halten es für eher unwahrscheinlich oder sehr unwahrscheinlich, dass die Batteriefabrik überhaupt fertig gebaut wird. Als Gründe geben die Menschen die großen wirtschaftlichen Probleme des schwedischen Unternehmens an. Northvolt hatte im vergangenen November an einem Insolvenzgericht in den USA ein Sanierungsverfahren beantragt. Dazu kommen laut den Befragten die Probleme in der Batteriefabrik in Nord-Schweden, unter anderem die Stornierung eines großen Auftrags von BMW. Nur 30 Prozent der Befragten halten den Bau der Batteriefabrik im Kreis Dithmarschen für eher oder sehr wahrscheinlich.
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Das Unternehmen selbst verweist auf laufende Gespräche mit möglichen Investoren. Zu Einzelheiten könne man keine Angaben machen, so ein Unternehmenssprecher. Das Chapter-11-Verfahren des Mutterkonzerns mache Fortschritte, während sich die Produktion in Schweden zuletzt stabilisiert habe. Und auch die Bauarbeiten für die Batteriezellfabrik bei Heide würden weiter gehen, so der Sprecher. Auf der Fläche werden seit März 2024 aber lediglich Bohrungen für die Pfahlgründungen durchgeführt und Schutzwälle und Regenrückhaltebecken angelegt. Zu den notwendigen Arbeiten für das Fundament der Batteriefabrik und den Rohbau macht Northvolt derzeit keine Angaben.
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Die Ozeane werden trinkbar.
Gemeint ist die Entsalzung von Meerwasser.
Axel Bojanowski in der Welt (Bezahlartikel):
Die Kosten der Technologie seien innerhalb eines Jahrzehnts fast auf ein Drittel geschrumpft, schreibt Gale Pooley, Wirtschaftshistoriker an der Utah Tech University. „Im Jahr 2022 bekamen wir 165 Prozent mehr sauberes Wasser zum gleichen Preis wie 2012“, stellt Pooley fest.
Der Wasserreichtum durch Entsalzung nehme jährlich um zehn Prozent zu und verdoppele sich alle sieben Jahre, ergänzt der Ökonom. Laut der in Deutschland ansässigen DenkfabrikDesalination Institute DME (Deutsche Meerwasserentsalzung GmbH) wächst der Markt für Entsalzungsanlagen um etwa 15 Prozent pro Jahr.
Das Angebot wachse schneller als die Bevölkerung: Während die Weltbevölkerung jährlich um gut ein Prozent zunehme, erhöhe sich das Wasserangebot aus Entsalzung fast neunmal schneller.Der effektivste Mechanismus zur Entsalzung ist die Umkehrosmose: Pumpen pressen Meerwasser durch eine Membran, deren Poren die Salze zurückhalten, aber Wasser durchlassen. Bis vor ein paar Jahren war die Umkehrosmose extrem teuer, sodass sie sich nur in wohlhabenden Ländern lohnte.
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Retten Batteriespeicher die Energiewende?
Ein Artikel bei Sandwirt beleuchtet das Thema.
Wir hatten das Thema ja kürzlich erst in diesem Blog.
Das Fazit klingt ernüchternd.
Großbatterien als Netzspeicher sind nur für kurzfristiges Puffern im Bereich von Stunden bis wenigen Tagen geeignet. Für eine Gesamtlösung der Energiewende inclusive Dunkelflaute sind sie weder technisch geeignet, noch umsetzbar oder bezahlbar. Der EnBW-Vorstand Kusterer sagt dazu ganz klar:
„Egal, wie viel Erneuerbare wir zubauen, es wird trotzdem weiter Dunkelflauten geben. Batteriespeicher helfen für ein paar Stunden, vielleicht auch einen Tag lang. Aber was machen Sie, wenn die Dunkelflaute zwei Tage oder sogar eine Woche dauert?“
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Im Podcast von Robin Alexander und Dagmar Rosenfeld geht es u. a. um das Thema Wasserstoff. Es ist der Nachhall auf die Aussage von Friedrich Merz zum Thema Grüner Wasserstoff.
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Der Deutsche Wetterdienst DWD bilanziert zur Mitte des Winters diesen für Deutschland.
Immer wieder gab es in diesem Winter kräftige Hochdruckgebiete über Mitteleuropa und Deutschland. Im Winter führt dies aufgrund der langen Nächte dazu, dass sich die bodennahen Schichten sehr stark abkühlen können. Der fehlende Wind verhindert darüber hinaus, dass sich die bodennahe Kaltluft mit höheren Luftschichten mischen kann, sodass sich die bodennahe Kaltluft wie zäher Schleim halten kann – oft verbunden mit Nebel und Hochnebel. In höheren Lagen ist es dann im Gegenzug sehr mild.
Schön zu sehen ist dies, wenn man sich einfach mal zwei Zeitreihen in diesem Winter nebeneinanderlegt. In der Grafik ist dies beispielhaft für den Brocken und Mainz Lerchenberg geschehen. Dargestellt sind die Höchsttemperaturen an jedem Tag. Man erkennt insgesamt drei länger andauernde Inversionswetterlagen, bei denen es auf dem Brocken wärmer gewesen ist als in Mainz am ZDF Sendestudio.
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Der Trainer von Dänemarks Handball-Nationalmannschaft ist ein Mann der Praxis. Als ein Klima-Aktivist ein Spiel störte entfernte Nicolaj Jacobsen den Mann. Die Welt:
Ein Klima-Aktivist hat beim Handball-WM-Spiel zwischen Dänemark und Tschechien für eine mehrminütige Unterbrechung gesorgt. Kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit lief der Mann in Herning auf das Parkett und verteilte im Mittelkreis oranges Konfetti. Er trug ein T-Shirt mit dem Namen der dänischen Klimagruppierung nødbremsen und konnte seinen Protest unter Buhrufen des Publikums einige Sekunden lang ungehindert fortsetzen.
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Die CDU/CSU hat im Rahmen ihres Wahlprogramm einen „Politikwechsel“ versprochen – auch in den Bereichen Klima und Energie. Alex Reichmuth hat im Nebelspalter das Programm genauer unter die Lupe genommen. Resultat: Kommt die Union an die Macht, wird die katastrophale Energie- und Klimapolitik Deutschlands höchstwahrscheinlich weitergehen (https://www.nebelspalter.ch/themen/2025/01/der-deutsche-klima-und-energiewahn-geht-wohl-auch-mit-der-cducsu-weiter).
Reichmuths Faktencheck
Der deutsche Klima- und Energiewahn geht wohl auch mit der CDU/CSU weiterDie Ausgangslage: Wenn nicht Aussergewöhnliches passiert, wird die Union (CDU/CSU) die nächste deutsche Bundesregierung anführen. Sie hat für den Fall eines Wahlsieges am 23. Februar einen «Politikwechsel für Deutschland» angekündigt – auch in den Bereichen Klima und Energie.
Warum das wichtig ist: Deutschland gerät wegen seiner realitätsfernen Klima- und Energiepolitik in immer grössere Schwierigkeiten. Wenn nicht bald ein Kurswechsel erfolgt, dürfte die Wirtschaft ruiniert werden. Doch kann man von der CDU/CSU erwarten, dass sie das Steuer herumreisst?
Das Zitat: «Der Energie- und Klimateil des CDU-Wahlprogramms ist eine einzige Enttäuschung für diejenigen, die sich mit der energiepolitischen Lebenswirklichkeit der Betriebe und Bürger befassen.» (Fritz Vahrenholt, Energiefachmann und ehemaliger SPD-Umweltsenator von Hamburg, siehe hier)
Den ganzen Beitrag gibt es im Nebelspalter (https://www.nebelspalter.ch/themen/2025/01/der-deutsche-klima-und-energiewahn-geht-wohl-auch-mit-der-cducsu-weiter). Der Artikel kann nach 20 Sekunden Werbung freigeschaltet werden.