Nein, das ist jetzt keine ins Blaue gesprochene Befürchtung.
Dieser Satz stammt aus seinem Gastartikel im PV-Magazin, das sicherlich unverdächtig ist in Sachen Energiewende.
Amani Joas ist der Autor des Stücks, er ist Geschäftsführer der CFP FlexPower GmbH, welche im Stromhandel tätig ist.
Joas beschreibt zunächst die Situation. Zubau von Solar erfolgt zum Großteil über Dach-PV und genau da liegt das Problem. Diese Anlagen speisen unreguliert ein. Man kann sie nicht einfach abschalten. Abgeschaltet werden allerdings Flächenanlange, eine absurde Situation.
Wir haben mal in die Glaskugel geschaut: An Ostersonntag 2025 sinkt die Stromnachfrage während der Mittagsstunden auf etwa 40 Gigawatt, während Solaranlagen auf Dächern allein bis zu 34,2 Gigawatt produzieren. Zusammen mit 8 Gigawatt konventioneller Must-Run-Kapazität und weiteren 11,7 Gigawatt aus netzgekoppelten erneuerbaren Energien, die nicht abgeregelt werden, ergibt sich ein Gesamtangebot von 53,9 Gigawatt.
Viel zu viel Strom ist im Netz. Selbst bei einem optimistischen Export von 8 Gigawatt bleibt ein Überangebot von 5,9 Gigawatt bestehen, was der Leistung von fünf Kernkraftwerken entspricht. Nach der Nutzung der letzten marktlichen Notmaßnahmen, wie 3 Gigawatt negativer Regelleistung, verbleiben noch 2,9 Gigawatt Überschuss, ohne klare Lösungen für die weitere Bewältigung.
Dies könnte zu gravierenden Netzproblemen führen, darunter ein Anstieg der Netzfrequenz, Abschaltungen von Photovoltaik-Wechselrichtern, Schäden an Maschinen und potenzielle Brownouts, besonders in solarreichen Regionen wie Südbayern.Ein solches Szenario ist keineswegs unrealistisch. Bereits in den letzten Jahren gab es extreme Preisverläufe und erste Warnzeichen. Mit dem fortschreitenden Ausbau von Photovoltaik-Dachanlagen ist es nur eine Frage der Zeit, bis solche Probleme in größerem Maßstab auftreten.
Wir erinnern an das berühmte Zitat von Angela Merkel: etwas vom Ende her denken.
Das scheint hier nicht der Fall zu sein.
Und wer jetzt meint, dann schließen wir halt einfach einige Elektrolyseure an, dem sei gesagt, dass die als Teilzeitgerät nicht wirklich taugen.
Die Lösung ist laut Joas u. a. die Vergütung für private Dachsolar-Anlangen komplett zu streichen oder sie aber zumindest Flächensolar gleichzustellen. Wer Solar auf dem Dach hat, der soll ihn selbst nutzen oder ggf. in Batterien speichern.
Ein für eine Webseite, die sich in erster Linie mit Solarthemen beschäftigt, ist das ein sehr ungewöhnlicher Artikel.
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Deutschland erreicht offenbar seine Klimaziele.
Der Spiegel:
Deutschland hat nach Berechnungen der Denkfabrik Agora Energiewende sein selbst gestecktes Klimaziel im vergangenen Jahr erreicht – europäische Vorgaben aber verfehlt. Grund seien fehlende Fortschritte in den Bereichen Gebäude und Verkehr, heißt es in einem Bericht.
Insgesamt hat Deutschland im vergangenen Jahr demnach 656 Millionen Tonnen an CO₂-Äquivalenten ausgestoßen – zur besseren Vergleichbarkeit werden andere Treibhausgase in Kohlendioxid (CO₂) umgerechnet. Das sind knapp drei Prozent weniger als im Vorjahr mit 674 Millionen Tonnen. Die Emissionen wären damit das dritte Jahr in Folge auf einen historischen Tiefststand gesunken. Ähnlich niedrig seien sie zuletzt in den Fünfzigerjahren gewesen, hieß es. Im Vergleich zu 1990 wäre der deutsche Treibhausgasausstoß damit um 48 Prozent gesunken.
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Der Absatz von Elektroautos in Deutschland war 2024 stark rückläufig.
Die Tagesschau:
Der Absatz von Elektroautos in Deutschland ist im vergangenen Jahr eingebrochen. Lediglich rund 380.600 reine E-Fahrzeuge wurden im Jahresverlauf neu zugelassen. Das entspricht einem Rückgang um mehr als ein Viertel (fast 27,5 Prozent) gegenüber dem Vorjahr, erklärte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA).
Auch der Anteil der Elektroautos an allen Neuzulassungen ging zurück – auf 13,5 Prozent. Im Jahr davor war noch fast jeder fünfte neu zugelassene Pkw (18,4 Prozent) ein Batterieauto.
„Das abrupte Aus für die staatliche Kaufförderung Ende 2023 hat zu einer massiven Verunsicherung bei den potenziellen Käufern geführt, die bis heute anhält“, sagte dazu Constantin Gall, Mobilitätsfachmann beim Beratungsunternehmen EY. „Obwohl neue und attraktive Modelle auf den Markt kommen, sind die Absatzzahlen deutlich niedriger als von der Branche erwartet und von der Politik erwünscht.
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