Ja, meint Sabine Hossenfelder in einem Video.
Sie führt als Beleg die Aktienkurse von Firmen an, die sich mit Wasserstoff beschäftigen. Kurz überlegt sie (wohl eher im Scherz) ob sie die Aktien solcher Firma shorten soll, aber Leerverkäufe tätigen und am weiteren Kursverlust zu profitieren.
Vor allem die Verluste bei der Erzeugung und möglicherweise Wiederverstromung sind nach Meinung der Physikerin zu schlecht und sie werden sich auch nicht verbessern in Zukunft. Wie das zur deutschen Planung von Gaskraftwerken passt, die irgendwann einmal mit Wasserstoff laufen sollen, das ist die große Frage.
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Noch zwei Video-Tipps.
Professor Gerd Ganteför beschäftigt sich mit einem Ausblick auf das Jahr 2025.
Und der ist leider nicht wirklich gut.
Er macht einen Schlenker zu nicht technischen Themen.
Teil 1 und Teil 2 sind sehenswert.
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Das Alfred-Wegener-Institut über den Rückgang des Presseis-Rückens in der Arktis.
Binnen und Buten:
Besonders ein Punkt lässt die Forscher rätseln: Obwohl die Segel der Presseisrücken, die in die Luft ragen, kleiner und weniger geworden sind, hat die Driftgeschwindigkeit des arktischen Eises zugenommen. „Eigentlich sollte das Eis langsamer durch die Arktis driften, wenn die Segelfläche kleiner wird“, sagt AWI-Meereisphysikerin Luisa von Albedyll. Es müsse also noch andere Veränderungen im arktischen Eis geben, die das Gegenteil bewirken.
Die Forscherin kann sich zum Beispiel vorstellen, dass die Eisunterseite durch verstärkte Schmelzprozesse glatter ist. Um unter anderem diese offene Frage zu klären, haben die AWI-Forscher ihre Daten in einem öffentlichen Archiv zugänglich gemacht, damit andere Forscher sie nutzen können.
Der mdr zum gleichen Thema:
Das arktische Meereis geht seit längerem in Folge der Erderwärmung massiv zurück, wie Satellitendaten zeigen. Im Sommer sind heute bereits Regionen um den Nordpol praktisch eisfrei, die es früher nicht waren. Laut AWI war bislang aber unklar, wie sich dieser Rückgang auf Presseisrücken auswirkt. Meereisforscher Thomas Krumpen, der Hauptautor der neuen Studie, erklärt die neuen Befunde: „Ein immer größerer Teil der Arktis besteht aus Eis, das im Sommer schmilzt und nicht älter als ein Jahr wird. Dieses junge, dünne Eis verformt sich leichter und bildet schneller neue Presseisrücken. Man könnte also erwarten, dass deren Häufigkeit eher zunimmt. Dass die Presseisrücken dennoch insgesamt weniger werden, liegt am drastischen Schmelzen alter Eisschollen. Eis, das mehrere Sommer überdauert, weist besonders viele Presseisrücken auf, da es über einen längeren Zeitraum starken Drücken ausgesetzt war. Der Verlust dieses mehrjährigen Eises ist so gravierend, dass wir insgesamt eine Abnahme der Häufigkeit von Presseisrücken in der Arktis beobachten, selbst wenn sich das dünne und junge Eis leichter verformen lässt.“
Presseisrücken sind wichtiger Lebensraum von Eisbären. Die Tiere überwintern in den hoch aufragenden Eisbarrieren und bringen darin auch ihre Jungen zur Welt. Dazu bieten die Strukturen auch anderen Organismen Schutz und spielen eine wichtige Rolle bei der Durchmischung des Wassers im Polarmeer und damit bei der Erzeugung von Nährstoffen im Wasser.
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Ab dem dritten Tag werden Wetterprognosen unzuverlässig.
Egal wird sich die Frankfurter Rundschau gedacht haben und bringt die Prognose eines deutlich zu warmen Februars.
Die Prognose basiert auf dem GFS-Model, welches nicht gerade den Ruf hat, zuverlässig zu sein. Schaun mer mal.
Die Auswirkungen dieser rekordverdächtigen Temperaturen sind nicht nur ein Frust für Winterfans, sondern auch ein Alarmsignal für das Klima. Die Wärmeblase, die sich über Europa ausbreitet, könnte extreme Wetterphänomene wie Stürme und Überschwemmungen begünstigen. Dazu kommt, dass solche warmen Winter die Schneesicherheit in vielen Skigebieten gefährden. In Deutschland wird die Heizperiode immer milder, was zwar die Heizkosten senken könnte, aber auch die Natur durcheinanderbringt: Pflanzen beginnen verfrüht zu blühen, Tiere geraten aus ihrem Rhythmus – der Kreislauf gerät ins Wanken.
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Die FAZ über den Klimawandel und Wasserhaushalte.
Erst kürzlich hatte der Deutsche Wetterdienst vermeldet, dass 2024 auch für Deutschland das wärmste Jahr seit dem flächendeckenden Messbeginn im Jahr 1881 war. 2024 sei zudem auch deutlich nasser als üblich gewesen.
Das spiegelt sich in den Daten des Global Water Monitor Reports wider, der für Deutschland unter anderem überdurchschnittlich viel Regen und Oberflächenwasser feststellt. „Aus dem Bericht für Deutschland fällt mir nicht nur der unvermeidliche weltweite Temperaturanstieg auf – 2024 war das wärmste Jahr seit Aufzeichnung in Deutschland und 110 anderen Ländern – sondern auch die anhaltend nassen Bedingungen im Jahr 2024, wobei mehrere Variablen darauf hindeuten, dass die Bedingungen nur etwas weniger nass waren als im klatschnassen Jahr 2023“, sagte van Dijk der Deutschen Presse-Agentur.
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Climatebrink mit einer Studie über die Treiber des Klimas. Aerosole scheinen eine große Rolle zu spielen. Oder gespielt zu haben, denn sie sind zurückgegangen.
The rate of warming increased between the start of the century and 1970, remained relatively flat at just below 0.2C per decade from 1970 to 2005, and has accelerated to ~0.25C per decade over the past decade.
The primary driver of this recent acceleration in warming has been declining aerosol emissions. Aerosols have flipped from reducing the rate of decadal warming (as emissions increased) to increasing the rate of warming (as emissions decreased) after 2005.
The rate of warming from CO2 has increased over time as emissions have increased, though it has plateaued over the past decade as CO2 emissions have plateaued. However, warming from all greenhouse gas emissions (CO2, CH4, and others) has been relatively flat since 1970. This is primarily due to the declining contribution of other greenhouse gases to additional warming, likely associated with the phaseout of halocarbons after the Montreal protocol.
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Als der Sturm Lothar vor genau 25 Jahren auch über die Schweiz zog und dort zwei Prozent aller Bäume fällte, war von einem baldigen ökologischen Untergang die Rede. Der Mensch sei schuld an der Katastrophe. Heute jedoch erachten Biologen den Sturm als Segen für den Wald: Lothar sorgte für eine Erneuerung und hat die Zahl der Arten sogar erhöht. Alex Reichmuth hat im Nebelspalter die Einzelheiten aufgelistet (https://www.nebelspalter.ch/themen/2024/12/die-schweiz-im-katastrophenwahn).
Sturm Lothar vor 25 Jahren
Die Schweiz im KatastrophenwahnDie Fakten: Vor genau 25 Jahren fegte der Jahrhundertsturm «Lothar» über die Schweiz und legte zehn Millionen Bäume um. Das waren zwei Prozent aller Bäume in der Schweiz.
Warum das wichtig ist: Zahlreiche Kommentatoren gaben damals sofort dem Menschen die Schuld für die Verwüstungen. Es war von einem neuen Waldsterben im Zuge des Klimawandels die Rede. Heute ist hingegen klar, dass «Lothar» ein Segen für die Natur war.
Das Zitat: «Jetzt droht der Horror. Todes-Orkan erst der Anfang!» (Schlagzeile im «Blick», 30. Dezember 1999)
Die ganze Story gibt es im Nebelspalter (https://www.nebelspalter.ch/themen/2024/12/die-schweiz-im-katastrophenwahn). Der Beitrag kann nach 20 Sekunden Werbung freigeschaltet werden.