Nun folgt auch das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung PIK der Wissenschaft, jedenfalls in Teilen.
Das IPCC hat Kohlenstoffabscheidung als einer der Klima-Maßnahmen empfohlen, in Deutschland ist das verboten. Besonders bitter, wenn man bedenkt, dass die Technik hier entwickelt wurde. Beim PIK hat man noch andere Ideen wie Geo-Engineering mittels Gesteinsmehl.
Die Welt dazu:
Ein Werkzeug dafür seien die sogenannten CO₂-Staubsauger, also große Filteranlagen. Sie saugen Luft an, entnehmen Klimagas, das dann in die Erdkruste geleitet und dort zu Stein wird, erläuterte Edenhofer. „Es gibt auch andere Möglichkeiten, etwa den Anbau schnell wachsender Biomasse zum Verfeuern mit CO₂-Abscheidung oder das Ausbringen zerkleinerter Mineralien auf Böden zur beschleunigten Verwitterung“, fügte der Klimaforscher hinzu. „Ich bin davon überzeugt, dass uns die CO₂-Entnahme und Speicherung vor dem Allerschlimmsten noch bewahren kann.
Auch n-tv beschäftigt sich mit dem Thema:
Deswegen drängte Edenhofer die westliche Welt, eine Industrie zur CO2-Entnahme und Speicherung aufzubauen. „Wir können den europäischen Emissionshandel durch einen Handel mit Zertifikaten für die CO2-Entnahme und -Speicherung ergänzen“, sagte er. „Ich sehe die Industriestaaten hier auch in einer moralischen Pflicht. Unsere Emissionen aus der Vergangenheit haben der Welt die Klimaprobleme eingebrockt, und die Schäden sind im globalen Süden am gravierendsten“, führte der Wissenschaftler in der NOZ aus. „Wenn wir durch CO2-Entnahme die Temperaturen wieder senken, wäre das nur gerecht. Wir können und sollten in großem Stil eine planetare Müllabfuhr schaffen, um den Mist aus der Atmosphäre zu holen, den wir hineingekippt haben.
+++
Die Deutsche Welle stellt Überlegungen zur nächsten Amtszeit von Donald Trump an.
Im Wahlkampf umwarb Trump die Ölindustrie. Bei einem privaten Treffen im vergangenen April erklärte er Spitzenmanagern, dass er Umweltvorschriften, die ihre Gewinne behindern, aufheben würde. Zu den Teilnehmern gehörten laut Washington Post der Gouverneur von North Dakota, Doug Burgum, Trumps Wunschkandidat für die Leitung des Innenministeriums und des neu geschaffenen Nationalen Energierats.
Chris Wright bezweifelt ebenfalls den menschengemachten Klimawandel und soll unter Trump die Leitung des Energieministeriums übernehmen. Wright ist CEO von Liberty Energy, einem auf Fracking und Erdgas spezialisierten Energieerzeugungsunternehmen. Enthusiastisch wirbt er für die Nutzung von Kohle, Öl und Gas. In einem Unternehmensbericht vom Januar 2024 betont Wright, dass es „so etwas wie ’saubere‘ oder ’schmutzige‘ Energie nicht gibt“.
„Trump besetzt seine Regierung mit Führungskräften einiger der größten Unternehmen für fossile Brennstoffe“, schreibt der Sierra Club auf seiner Website. „Sie wollen Vorschriften lockern, Fortschritte bei sauberer Energie zurückdrehen und unseren Planeten für ihren Profit zerstören.“
Tim Tarpley, Präsident des nationalen Energiebranchenverbands Energy Workforce & Technology Council, gratulierte Trump zu seinem Wahlsieg am 6. November und sagte, er erwarte, dass die neue Regierung schnell handeln werde, um das Fracking auf Bundesland auszuweiten und die Genehmigungen für Öl- und Gasprojekte zu beschleunigen, auch im Golf von Mexiko.
+++
Über den Moment der Erleuchtung für einen Journalisten in Sachen Golfstrom haben wir erst kürzlich berichtet.
Wer noch einmal eine Zeitreise durch den oft vorhergesagten Kollaps des Golfstroms machen möchte, dem sei der Blog von Axel Bojanowski empfehlen.
Er fasst dort noch einmal fast 35 Jahre von Prognosen zusammen.
Die traten bisher nicht ein, selbst wenn die Startpunkte immer dichter kommen.
Zuletzt wurde von 2025 ausgegangen. Glücklicherweise wurde die besagte Studie schon zerpflückt.
Im Mittelpunkt dabei war fast immer Stefan Rahmstorf vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung. Das ist immer noch äußerst lesenswert.
Zum Ritual der Klimadebatte gehört seit den Neunzigerjahren die Warnung vor dem “Golfstrom-Kollaps”. Diese Woche war es wieder soweit. Eine dubiose Studie sorgte weltweit für Schlagzeilen.
(Wie üblich war in den Medien häufig vom Golfstrom die Rede, obwohl stets sein nördlicher Ausläufer gemeint ist, die Atlantic Meridional Overturning Circulation, kurz: AMOC.)
Das Ritual ist so gefestigt, dass zu jeder “Golfstrom-Warnung” dieselben Akteure auftreten, um die Gunst der Stunde zu nutzen, sich und ihre Theorie zu vermarkten:
Neu war diesmal, dass das deutsche “Science Media Center”, ein journalistischer Service für Redaktionen, vor Ablauf der Sperrfrist der Studie Einschätzungen von Ozeanforschern, die normalerweise nicht an der Mediendebatte teilnehmen, an Redaktionen schickte.
Von den angefragten Experten äußerten einige sanfte Kritik (keine Selbstverständlichkeit: Öffentliche Kritik an Kollegen kostet Wissenschaftlern meist Überwindung). So fanden sich in manchen Medienberichten diesmal auch kritische Stimmen zur neuen Studie. Ein Fortschritt!
+++
Wir dürfen gespannt sein.
ARD-Meteorologe Sven Plöger hat eine Dokumentation hergestellt.
«Wie extrem wird das Wetter, Sven Plöger? Wenn die Arktis schmilzt»
Ob es der kollabierende Golfstrom auch in die Dokumentation geschafft hat?
Es wäre der Lackmustest, ob Plöger auf der Höhe der Wissenschaft ist.
Quotenmeter:
Abschmelzende Polkappen, Islandtief, Jetstream und schwächere Meeresströmungen beeinflussen unser Wetter in Deutschland und Europa massiv. Doch wie genau wirken bröckelnde Gletscher, rasant steigende Temperaturen und sich verändernde Luft- und Meeresströmungen zusammen? Der Meteorologe Sven Plöger begleitet Forscherinnen und Forscher an spektakuläre Schauplätze in Grönland, um herauszufinden, welche Folgen das Geschehen auch für Wetterextreme bei uns in Deutschland hat.
+++
Die Dunkelflaute im Dezember und die damit einhergehenden Preis-Höchststände haben mehrere Industriebetriebe in Deutschland zu Produktionsstopps gezwungen. Alex Reichmuth hat die Beispiele aufgelistet. Im Nebelspalter kommt er zum Schluss, dass sich die deutsche Wirtschaft schon jetzt nach dem Wetter richten muss (https://www.nebelspalter.ch/themen/2025/01/die-industrie-ist-schon-jetzt-zu-produktionsstopps-gezwungen).
Stromversorgung in Deutschland
Die Industrie ist schon jetzt zu Produktionsstopps gezwungenDie Fakten: Während einer sogenannten Dunkelflaute im Dezember stiegen die Strompreise in Deutschland bis auf den Rekordwert von 936 Euro pro Megawattstunde. Mehrere Industriebetriebe sahen sich wegen dieser Preise gezwungen, ihre Produktion vorübergehend zu reduzieren oder ganz herunterzufahren.
Warum das wichtig ist: Deutschland verlässt sich bei seiner Stromversorgung immer mehr auf unzuverlässige Solar- und Windkraftanlagen. Wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint, wird darum die Elektrizität knapp, und die Preise steigen fast ins Unermessliche. Um nicht ruiniert zu werden, müssen stromintensive Betriebe in solchen Phasen ihre Produktion einstellen. Damit ist Fakt, wovor Kritiker längst warnen: Die deutsche Wirtschaft muss sich nach dem Wetter richten.
Das Zitat: «Es ist zum Verzweifeln. Unsere Unternehmen und unser Land können sich keine Schönwetterproduktion leisten.» (Wolfgang Grosse Entrup, Hauptgeschäftsführer des deutschen Verbandes der Chemischen Industrie, siehe hier)
Die ganze Story gibt es bei nebelspalter.ch (https://www.nebelspalter.ch/themen/2025/01/die-industrie-ist-schon-jetzt-zu-produktionsstopps-gezwungen). Der Beitrag kann nach 20 Sekunden Werbung frei angeschaut werden.
+++
In eigener Sache:
Sie interessieren sich sehr für die Themen Energie und Klima, hatten aber bisher nicht die Gelegenheit, sich zu engagieren? Wir suchen weitere Schreiber für die KlimaNachrichten. Wer hat Lust mitzumachen? Wir wollen die Aufgabe auf mehr Schultern verteilen. Dies ist ehrenamtlich. Es gibt aber die Chance, in diesem wohl historischen Moment die Aufklärung mit unterstützt zu haben. Weiterhin suchen wir einen begeisterten Leser, der die „Klammer“ des Blogs bilden könnte. Wer könnte das Impressum übernehmen? Eine wichtige Aufgabe mit wenig Arbeit. Dies eignet sich für jemanden, der nicht so gerne schreibt, aber trotzdem das Projekt mit eigenem Einsatz unterstützen möchte.
Bitte schreiben Sie uns an info@klimanachrichten.de