Ein erneutes Kunststück beim Spiegel.
Anläßlich des 22. Geburtstag von Greta Thunberg huldigt man ihr dort. So weit, so erwartbar.
Wie man es aber schafft, das Abdriften der ehemaligen Gallionsfigur der Klimabewegung ins antisemitische Lager mal eben komplett unter den Tisch fallen lassen kann, das ist schon bemerkenswert.
Auch das Aufwärmen der schon ans Absurde grenzende Geschichte, dass sie Moleküle sehen kann, hinterlässt einen eigenartigen Beigeschmack. Entweder hat Gretas Mutter ganz gewaltige psychische Probleme oder Greta, oder sogar beide.
Mittlerweile ist man bei Friday For Future offenbar nur noch peinlich berührt. So berührt, dass die Bewegung sich nicht einmal klipp und klar von der einstigen Erlöserin distanzieren möchte. Man schaut dort eher betreten zu Boden, während man vor Jahren gar nicht dicht genug an ihr dran sein konnte.
Greta Thunberg wird von denen, die sie bewundern, wie eine Heilige verehrt, wozu passt, dass ihre Mutter meint, ihre Tochter könne CO₂-Moleküle förmlich »sehen«. Sie wird von denen, die sie hassen, auf allen Kanälen durch den Dreck gezogen. Sie hat, anders gesagt, mit 22 schon viel hinter sich. Aber vor allem hat sie wirklich viel geschafft.
Sie hat eine ebenso abstrakte wie reale Gefahr zu einer konkreten und gefühlten werden lassen, anfangs praktisch im Alleingang, und damit hat sie sich um den Planeten und die Menschheit verdient gemacht. Das meine ich nicht ironisch. Danke dafür, Greta Thunberg, und alles Gute zum Geburtstag!
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Das Jahr 2024 meteorologisch
Der Deutsche Wetterdienst DWD bilanziert.
Es gibt keine Überraschungen, 2024 war warm und nass.
Interessant ist die Formulierung der international gültigen Referenzperiode 1961 – 1990. Das war zweifelsfrei mal richtig, aber seit mittlerweile 3 Jahre ist die Periode 1991-2020 gültig. Vielleicht hat man beim DWD nur das Wort “ehemals” vergessen?
Das Temperaturmittel lag im Jahr 2024 mit 10,9 Grad Celsius (°C) um 2,7 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (8,2 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (9,3 °C) betrug die Abweichung 1,6 Grad. Damit setzte sich der beschleunigte Erwärmungstrend fort, der bereits in den Jahren 2023 (10,6 °C) und 2022 (10,5 °C wie 2018) zu neuen Höchstwerten geführt hatte. 2024 sorgte zugleich dafür, dass der lineare Temperaturtrend seit Messbeginn (1881-2024) jetzt auf 1,9 Grad gestiegen ist. 2023 lag er noch bei 1,8 Grad. Nach einem milden Jahresauftakt folgten in der zweiten und dritten Januarwoche eine teils sehr winterliche Phase mit dem Jahrestiefstwert von -19,5 °C am 20.1. im allgäuischen Leutkirch-Herlazhofen.
Anschließend begann der Frühling bereits im Februar, der mit beispiellosen 6,6 °C Mitteltemperatur eher einem kühleren April entsprach. Auch das Frühjahr selbst schrieb sich als das Wärmste seit Messbeginn in die Klimastatistik des DWD ein. Auffallend warm zeigte sich auch der Sommer – der August zählte sogar zu den vier Wärmsten seit 1881. Am 13.8. wurde mit 36,5 °C in Bad Neuenahr-Ahrweiler, Rheinland-Pfalz, die bundesweit höchste Temperatur 2024 gemessen.
Im September setzten Hitzerekorde im Nordosten neue Maßstäbe und die anschließend deutlich zu hohe Herbstmitteltemperatur vervollständigte den Charakter des rekordwarmen JahresIm Jahr 2024 fielen nach ersten Auswertungen des DWD gut 903 Liter pro Quadratmeter (l/m²) Niederschlag. Das war deutlich mehr als im Mittel der Referenzperioden 1961 bis 1990 mit 789 l/m² und 1991 bis 2020 mit 791 l/m². Das Jahr begann mit einem Winterhochwasser in Niedersachsen, NRW und Sachsen-Anhalt. Besonders niederschlagsreich waren der Winter und das Frühjahr, wobei das hydrologische Winterhalbjahr (November 2023 bis April 2024) in Deutschland das nasseste seit Messbeginn war.
Im nordhessischen Trendelburg fiel am 1.8. mit 169,8 l/m² die bundesweit höchste Tagessumme. Im Jahresverlauf wurden vom DWD am Alpenrand und im Schwarzwald mit örtlich über 2600 l/m² die höchsten Mengen gemessen, während der Nordosten der Republik mit regional unter 500 l/m² vergleichsweise trocken blieb.
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Montel geht von sinkenden Emissionen bei der Stromproduktion in 2024 aus.
Die Stromerzeugung emittierte im vergangenen Jahr 143,9 Mio. t CO2-Äquivalente, nach 161,2 Mio. t im Jahr 2023, zeigten die Daten.
Vorläufige Daten des Branchenverbands BDEW hatten im Dezember gezeigt, dass die Emissionen der deutschen Energiewirtschaft 2024 um 9% auf gut 188 Mio. t gesunken sein dürften, wie Montel berichtete.
Auf die Braunkohle entfielen laut den Montel-Daten 56% der Strom-Emissionen mit 80,7 Mio. t CO2-Äquivalenten. Dieser Wert lag jedoch um 9% unter dem Vorjahr.
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Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur, wundert sich über die Reaktionen auf ein Posting bei X.
Wer die Antworten auf sein Posting liest, der kommt allerdings ins Grübeln.
Zunächst ist es vielleicht nicht besonders geschickt ein Zitat mit einem zweifelhaften Begriff “Gratisstrom” weiterzutragen.
Gratis war am Neujahrstag der Strom in Deutschland natürlich nicht, die Einspeisevergütung galt auch an dem Tag.
Warum ein Behördenchef so einen Quark dann weitertragen muss, darf gern hinterfragt werden.
Wie Müller auf 95% beleidigende Kommentare kommt, bleibt rätselhaft.
Sehr viele antworten sachlich und weisen auf Probleme und sein weitergetragenen Quatsch hin.
Es gilt das alte Wahrnehmungsgesetz: Der Mensch sieht nur, was er will…und manchmal nicht mal das.
(Abbildung: Screenshot X)