Zugegeben, die Handlung von Shakespeares Hamlet spielt nicht in Schweden sondern in Dänemark, aber die Entwicklung rund um das schwedische Unternehmen Northvolt ist ebenfalls ein Drama wie das Werk aus dem 17. Jahrhundert. Haben Volkswagen, die Bundesrepublik Deutschland sowie Schleswig-Holstein auf das falsche Pferd gesetzt? Nothvolt hat für Teile des Konzerns in den USA Insolvenz angemeldet. In Schleswig-Holstein setzt man auf das Prinzip Hoffnung.
NDR:
Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) hält die Entscheidung von Northvolt, Gläubigerschutz nach US-Recht (Chapter 11) zu beantragen, für richtig. „Das ist ein gutes Verfahren für Northvolt, um neue Investoren an Bord zu holen“, sagte Madsen NDR Schleswig-Holstein. Das Land müsse geeint hinter Northvolt stehen, schließlich wolle es, dass Northvolt in Schleswig-Holstein Batterien produziert. Das Umfeld allerdings ist laut Madsen schwierig. „Das sehen wir ja überall in Europa und bei der Technologie“. Dennoch hält der Wirtschaftsminister die Batterieproduktion für zukunftsweisend, auch im Bereich der Automobilität.
Auf das Land Schleswig-Holstein könnte Haftung zukommen.
NDR:
Die direkten Fördermittel sind laut Land, Bund und Unternehmen noch nicht überwiesen – eine sogenannte Wandelanleihe der staatlichen Förderbank KFW allerdings schon: 600 Millionen Euro. Land und Bund sichern diese Anleihe jeweils zur Hälfte ab. „Das Geld der Wandelanleihen liegt auf deutschen Konten und wird in Abstimmung mit der KFW für den Bau der Batteriefabrik in Heide genutzt“, teilte Northvolt auf Anfrage von NDR Schleswig-Holstein mit. Ob und welche Risiken für Bund und Land bestehen, werde „eingehend mit dem Bund besprochen und bewertet“, teilte Staatskanzlei-Chef Dirk Schrödter mit. „Über die Risikoposition des Bundes und des Landes hinsichtlich der Wandelanleihe kann somit derzeit noch keine Aussage getroffen werden.“ Ihm zufolge sei es denkbar, dass die Sanierung im Chapter-11-Verfahren „vertragliche Anpassungen bestehender Schuldverhältnisse und/oder einen Verzicht auf Ansprüche beinhaltet“. Im schlimmsten Fall haftet das Land mit 300 Millionen Euro.
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Stichwort E-Autos: Es ist faszinierend anzusehen, wie auf X versucht wird zu missionieren. Wer noch kein E-Auto fährt, der ist einfach nur zu dämlich, so die Botschaft dort. E-Autos sind derartig überlegen, dass müssen die Kunden doch endlich einsehen. Stattdessen versagt der Konsument und kauft die Dinger einfach zu wenig. Folge: Man beschimpft die Nicht-E-Autofahrer als “Diesel-Dieter”. Immerhin, Autobild testet E-Autos, auch gebrauchte Modelle. Und wann immer man das Argument hört, es gäbe viel weniger Teile an einem E-Auto, folglich auch weniger Mängel bei Hauptuntersuchungen, der sollte den Bericht lesen.
Auweia: Kein anderes Modell (ob nun mit Elektro- oder Verbrennungsmotor) hat schon in den ersten beiden Hauptuntersuchungen seines jungen Auto-Lebens so eine hohe Mängel-Quote wie die Fließheck-Limo Model 3. Allerdings sind die Laufleistungen auch sehr hoch. Doch die starke Abnutzung entschuldigt nicht die bereits ab Werk vorhandenen Schwachpunkte. Und bei knapp 40 Vertragswerkstätten in Deutschland – VW hat rund tausend Vertriebspartner – ist die regelmäßige Wartung ohnehin kein Kinderspiel. 14,2 Prozent aller TÜV-fälligen Tesla Model 3 rasselten durch die HU – also fast jeder siebte! Damit hat sich die Quote gegenüber 2024 um 0,5 Prozent nur marginal verbessert.
Ein besonderes Problem scheinen die Bremsen zu sein. Das höhere Gewicht aber auch erstaunlicherweise das Rekuperieren fordern ihren Tribut.
Chassis und Bremsen können dem hohen Gewicht, das vor allem durch die Akkus verursacht wird, zu wenig entgegensetzen. 15-mal häufiger als in dieser Altersgruppe allgemein üblich ist die Achsaufhängung mängelbehaftet. Bei der Bremse ist es umgekehrt: Da Elektroautos viel rekuperieren, wird die mechanische Bremse zu selten benutzt, das führt zu Rost auf den Scheiben – die dann getauscht werden müssen. Am Licht monierten TÜV-Prüfer dreimal häufiger Defekte als durchschnittlich üblich.
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Lustiges Timing, just an dem Tag, als der Winter Einzug hält in Deutschland, meldet sich Mojib Latif zum Thema Klimakonferenzen. Er findet sie sinnlos.
Tagesschau:
Der Meteorologe forderte Ehrlichkeit von der Politik: „Wir haben das 1,5-Grad-Ziel de facto schon gerissen. Wir werden es nicht mal schaffen, die Erderwärmung unter zwei Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu halten.“ Umso wichtiger sei es, jetzt zu handeln. „Es ist fünf nach zwölf.“
In den 30 Jahren seit den ersten Klimakonferenzen sind die Treibhausgasemissionen tatsächlich immer weiter gestiegen. Verteidiger der UN-Gipfel wenden jedoch ein, dass der Anstieg ohne internationale Vereinbarungen zum Klimaschutz wohl noch viel weiter hochgeschnellt wäre. So sanken etwa zwischen 1990 und 2022 die Emissionen der 27 EU-Staaten um rund 31 Prozent, in Deutschland sogar noch stärker.
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Die Welt mit einem Artikel über eine Studie zu AMOC. Anders als die dänische Studie geht sie nicht von einem Zusammenbruch der AMOC ab 2035 aus.
Die Irmingersee gehört zu den wenigen Meeresregionen weltweit, in denen neues Tiefenwasser gebildet wird: Im Winter sinken dort kalte Wassermassen von der Oberfläche hunderte Meter in die Tiefe. Von dort strömt das Wasser zurück Richtung Äquator und zieht neue Wassermassen nach. Schon vor der aktuellen Studie galt das Gebiet als eine Schlüsselstelle der globalen Ozeanzirkulation.
Klimamodelle sagen Mas Team zufolge eine Abschwächung der AMOC für das gesamte 21. Jahrhundert voraus – ein abrupter Zusammenbruch innerhalb dieses Zeitrahmens scheine allerdings unwahrscheinlich. Die Folgen einer kollabierenden AMOC wären dramatisch, wie das Forscherpaar Susanne und Peter Ditlevsen von der Universität in Kopenhagen 2023 in „Nature Communications“ schilderte: In einigen Städten Europas könnte die Jahresmitteltemperatur binnen 100 Jahren bis zu 15 Grad sinken.
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Ulrich von Lampe, Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) gGmbH:
Will the climate transition be a battle of materials?
As things stand today, global demand for cobalt and lithium for e-car batteries will increase almost 20-fold by 2050. By then, the development of a fossil-free power supply will require a lot of copper, aluminum and iron, and the respective demand is likely to roughly double.
Rare earth elements—essential for wind turbines, for example—will also be needed a great deal more. A new study now sheds light on the foreseeable increases in material consumption associated with the climate transition, and describes how these can be mitigated.
The study was led by the Berlin-based climate research institute MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change) and published in Nature Climate Change.
„It is true that decarbonization will make the global economy, as a whole, less resource-intensive than it is today by phasing out coal, oil and gas,“ says Felix Creutzig, head of the MCC working group Land Use, Infrastructure and Transport and lead author of the study.
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‘Climate Justice’ Now Requires Edinburgh City Council to Ban Ads Tempting Locals to Go on a Cruise
om Nelson, the producer of the social media blockbuster Climate: The Movie, often tweets in reply to woke Net Zero nonsense: “It’s not about the climate, is it?” Edinburgh City Council is to ban adverts for cruise ships, airports, airlines and internal combustion engine cars. “It is just basic common sense that if the council is serious about its commitment to climate justice, we cannot allow council advertising space to be used to promote fossil fuel companies,” said Ben Parker, a councillor for the Scottish Greens, who is reported to have spearheaded the policy. Curiously missing from the banned list are medicines and plastics, along with other common products such as clothing, food preservatives, cleaning products and soft contact lenses. Together with countless other useful and essential items in widespread use, they are all derived from hydrocarbons, courtesy of oil and gas.
It’s not about the climate, is it?
The ban echoes similar advertisement crackdowns by local councils in Sheffield, Bristol, Cambridgeshire, Coventry, Liverpool and Somerset. The Financial Times notes that Edinburgh is committed to becoming a Net Zero city within barely more than five years.
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