Der Vorstandsvorsitzende von RWE, Markus Krebber, macht eine beunruhigende Rechnung auf. Offenbar war die Situation in Deutschland am 06.11.2024 höchst besorgniserregend. So ziemlich alles, was Strom produzieren kann, wurde eingesetzt und es wurde so viel importiert wie möglich. Das reichte aber gerade aus, um den Bedarf zu decken. Krebber transferiert die Situation dann allerdings auf einen Januartag, wo noch mehr Leistung benötigt wird, und kommt auf ein Defizit von 10 GW. Es geht nicht darum, dass Zeiten in denen Wind und Sonne nichts oder fast nichts liefern völlig neu sind. Jeder, der über ein wenig Verstand verfügt, weiß das.
Krebber meint hier das Abschalten steuerbarer Erzeuger. Das kann man machen, aber dann kann das eben auch Konsequenzen haben. RWE ist ein einer eigenartigen Situation. Einerseits will man nicht vorher gewarnt haben, so wie Krebber es jetzt macht, andererseits erhöht man so den Druck sich den Bau von dringend benötigter Leistung über z. B. Gaskraftwerke subventionieren zu lassen.
Es wird sehr klar sein, dass dort ein Kapazitätsmarkt geschaffen werden muss, denn anders wird sich der Betrieb der Kraftwerke nicht wirtschaftlich darstellen lassen. Kapazitätsmarkt aber bedeutet, dass bereits das schiere Vorhandensein der Leistung vergütet wird. Man wird auch schlecht eine Betriebsmannschaft nach den Launen des Wetters einstellen können. Es sind ja keine Call-Girls, die man nach Bedarf ordert.
All das bedeutet zusätzliche Kosten, die die Erneuerbaren als Gewicht mitschleppen müssen. Das wird sich auch nicht ändern, wenn Wasserstoff als Brennstoff eingesetzt wird. Sollte der nicht extrem günstig produziert werden können (und das wird nicht in Deutschland sein!) dann kommen weitere Kosten obendrauf. Eigentlich ist Krebber in einer guten Position. Er baut hier Druck auf die Politik auf und kann abwarten, bis diese mit Subventionen winkt. Seine Aktionäre dürfte das freuen. Schon jetzt wird dann staatlicher Unterstützung mit den Erneuerbaren viel Geld verdient bei RWE, zukünftig könnte es noch mehr werden.
In den Abendstunden des 6. November stieg der Strompreis extrem schnell und extrem stark an – auf über 800 Euro pro Megawattstunde. Damit war er etwa zehnmal so teuer wie üblich. Es gab einen kurzen Aufschrei, der aber nicht lange anhielt. Doch die ganze Situation war mehr als nur ein Warnschuss. Phasen, in denen Wind und Sonne nur begrenzt Strom produzieren (eine sogenannte Dunkelflaute), sind normal. Und sie werden immer spürbar sein, also müssen wir vorbereitet sein. Um die Stabilität zu gewährleisten – die Stabilität des Systems als Ganzes und die Stabilität der Preise im Besonderen. Denn diese hohen Preise sind ein absolut zuverlässiges Indiz für den Zustand der Versorgungssicherheit in Deutschland. Sie sind das Ergebnis eines zu geringen Angebots. Werfen wir also einen Blick auf die Zahlen vom 6. November: Der Bedarf lag bei rund 66 GW. Er wurde durch inländische Produktion (rund 53 GW) und Importe (rund 13 GW) gedeckt. Fast das gesamte inländische Angebot war verfügbar (nur etwa 4 GW waren nicht verfügbar, was nicht ungewöhnlich ist). Bei den Importkapazitäten waren nur rund 3 GW an Verbindungskapazitäten nicht verfügbar (ebenfalls nicht ungewöhnlich). Konkret bedeutet dies, dass die gleiche Situation an einem anderen Tag mit einer höheren Spitzenlast nicht zu bewältigen gewesen wäre. Zum Beispiel im Januar. Die höchste Stromnachfrage des Jahres gab es am 15. Januar mit mehr als 75 GW. Das sind fast 10 GW mehr als am 6. November!
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Wo kommt das Methan in der Atmosphäre her? Feuchtgebiete und die Klimaerwärmung könnten Mikroben dazu bringen, Methan zu erzeugen. Studien beurteilen die Herkunft unterschiedlich. FR:
Die Studie zeigt jedoch nicht, wie viele dieser Emissionen natürlichen oder menschlichen Ursprungs waren. Während Mikroben in Feuchtgebieten größtenteils natürlich sind, können die winzigen Lebewesen auch Methan aus Stauseen, landwirtschaftlichen Flächen und Deponien abpumpen. Eine andere aktuelle Studie ergab, dass zwei Drittel der derzeitigen Methanemissionen durch den Menschen verursacht werden – durch fossile Brennstoffe, Reisanbau, Stauseen und andere Quellen. „Methan entsteht biologisch in warmen, feuchten Umgebungen mit niedrigem Sauerstoffgehalt“, so Jackson. “Die Feuchtgebiete eines Reisfeldes und der Kuhmagen sind sich alle ähnlich.“
Es gibt jedoch auch Hinweise darauf, dass natürliche Feuchtgebiete auf die Erwärmung mit einer verstärkten Methanfreisetzung reagieren könnten. Satellitendaten der letzten Jahre haben globale Methan-Hotspots in den tropischen Feuchtgebieten des Amazonas und des Kongo aufgezeigt. „Feuchtgebiete werden bei steigenden Temperaturen mehr Methan ausstoßen“, sagte Jackson. „Dies könnte der Beginn einer sich verstärkenden Rückkopplung sein, bei der höhere Temperaturen mehr Methan aus natürlichen Ökosystemen freisetzen.“
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Es geht um viel Geld auf der COP in Baku. 1.000 Mrd. Euro sollen die Entwicklungsländer aus einem Klimafond jährlich! bekommen.
Für den brasilianischen Präsidenten ist die Finanzierung klar. Die deutsche Entwicklungshilfe Ministerin Schulze springt ihm zur Seite.
Die Milliardäre der Welt sollen zahlen. Tagesschau:
Klimaexperten und Nichtregierungsorganisationen, aber auch Politikerinnen wie die deutsche Entwicklungsministerin Svenja Schulze und Staatenlenker wie der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva, bringen nun zusätzlich neue mögliche Finanzierungsquellen ins Spiel, etwa eine globale Mindeststeuer für Milliardäre. Bei einer Pflichtabgabe von zwei Prozent auf das Vermögen der rund 3.000 Milliardäre weltweit kämen jährlich 250 Milliarden Euro zusammen, sagte Schulze in der ARD-Radiosendung „Mitreden! Deutschland diskutiert.