Wissenschaft und Aktivismus

Sabine Hossenfelder hat ein interessantes Video zu dem Thema erstellt. 
Ihr Ausgangspunkt sind Äußerungen des Klimaforschers Ulf Büntgen. 
Er kritisiert den Aktivismus einiger Klimaforscher und nennt konkrete Beispiele. 
Quasi-religiöse Überzeugungen würden seiner Meinung nach wissenschaftliche Glaubwürdigkeit untergraben. 
Offenbar rief das Klimawissenschaftlerinnen auf den Plan, die das komplett anders sehen. Für sie gibt es keine neutrale Wissenschaft und Wissenschaft ohne Haltung wäre nicht nur unmöglich, sie sei auch nicht wünschenswert. 
Hossenfelder hat sich die Quellen in der Antwort angesehen und die sind im Grunde ein schönes Beispiel für das, was man im englischen Bias nennt. 
Die Autorinnen waren nämlich derartig voreingenommen, dass sie in zwei Quellen, die sie als Bestätigung ihrer These ansahen, nicht bemerkten, dass sie das Gegenteil aussagten. Ein schönes Eigentor. Sehenswert. 
 
Und lesenswert ist auch das, was der Blog Diagram Monkey zu diesem Thema schreibt. 
Er kritisiert Büntgen, seine Ziel wären etwas zu breit gewesen, weshalb viele Schüsse treffen würden.
Grundsätzlich wird Büntgen aber zugestimmt.  
Aber die Erwiderung wird wie schon bei Sabine Hossenfelder geradezu zerfiedelt. 

The response article is beautifully written and carefully argued with many citations to back it up. Unfortunately, it doesn’t really end in a very satisfying way. It makes the case that value-free science is an illusion, and identifies the “boundary between acceptable and unacceptable influence of values in science ” as the area for fruitful discussion, but then it kind of peters out. It doesn’t say where the boundary might be because, I guess, we don’t really know. As a guide to doing or communicating science, it’s not especially helpful beyond cutting the laces on the absurd Victorian corsetry Ulf had gotten himself trussed up in.

Auch die inflationäre Verwendung von Buzzwords wird kritisiert. Ein Brief von Klimawissenschaftlern/Aktivisten an das Nordic Council of Ministers quoll über davon.

The list of potentially difficult words and phrases isn’t quite as long as the paragraph – tipping point, climate regulation, boreal permafrost systems, subpolar gyre deep-water formation, Atlantic Meridional Overturning Circulation, nonlinear, northward heat transport – but it’s getting there. Quite what a minister is meant to make of that, I’m not sure.


Beide Beiträge sind wichtiger Input zum Thema, wie Wissenschaft zu Aktivismus stehen sollte. Lange Zeit wurde dieses Thema kaum behandelt, jetzt gibt es eine Diskussion.

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In der Ostsee wird es eng – Windparks, Schifffahrt, Fischerei 

So lautet der Titel eines Podcasts von SWR Wissen. 
 
Die widerstreitenden Interessen werden dargelegt und nebenbei erfährt man, dass Seetaucher Gebiete mit Windkraftanlagen meiden, selbst, wenn diese nicht laufen.

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Viel Lärm um nichts, so lautet der Titel eines Podcasts von 11Km, dem Podcast der Tagesschau. Es geht um das LNG-Terminal auf Rügen.  
 
Er hinterlässt einen zweispaltigen Eindruck. Zunächst beklagt die NDR Reporterin Martine Rathke das Terminal. Es sei ein durchgepeitschtes Projekt und eigentlich würde man es gar nicht brauchen. Die deutsche Umwelthilfe würde das auch so sehen.  
Dann am Ende scheint ihr bzw. Dem Kollegen Strunz doch ein Licht aufzugehen. Das Terminal könnte nämlich genau die Menge Gas liefern, die die Länder Tschechien, Slowakei und Österreich im Jahr benötigen. 
Irgendwie thematisieren die beiden, dass ja der Gastransport mit Auslaufen des Transitabkommens durch die Ukraine enden könnte, aber auf die Idee, dass dieses Terminal genau im Hinblick darauf gebaut wurde, darauf kommen sie nicht. 
Vielleicht hätten sie mal bei den Kollegen von “Streitkräfte und Strategien” fragen sollen. 
Die hätten es bestimmt gern erklärt.

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Chinas CO2-Ausstoss stagniert. Das sagt ein Artikel der SZ
 
Gründe sollen weniger Bautätigkeit sowie Wind und Solar sein.

Als Grund für die Entwicklung nannten die Analysten Probleme im Bau- und Immobilien-Sektor, wodurch weniger Bauvorhaben umgesetzt und damit weniger Materialien gebraucht wurden. Den Rückgang der Erdöl-Nachfrage um zwei Prozent erklärten die Experten auch mit dem Trend zu Elektroautos oder Flüssiggas als Kraftstoff bei Lastwagen in China.  

Parallel setzt Peking auf Solar- und Windkraftanlagen. Im dritten Quartal produzierte der Bereich im Vorjahresvergleich 44 Prozent mehr Energie. Windräder erzeugten demnach 24 Prozent mehr Strom. In den ersten neun Monaten dieses Jahres baute China laut Crea außerdem 163 Gigawatt Solarenergie-Kapazität zu. Die neu installierte Leistung betrug etwa so viel wie Deutschland, Spanien, Italien und Frankreich Stand 2023 insgesamt besaßen. Die Bundesrepublik liegt in jener Gruppe der vier größten EU-Volkswirtschaften mit 81,7 Gigawatt deutlich vorn. Bis 2030 will sie das Ausbauziel von 215 Gigawatt erreicht haben.

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Der Superreiche – eine Klimasau. 
 
So lässt sich ein Artikel bei Web.de kurz zusammenfassen. Eine beneidenswert schlichte Denke. Denn es wird mit vielen Zahlen hantiert, aber aussagekräftig wäre der Anteil auf die gesamten Emissionen betrachtet nicht auf einen Menschen gerechnet.
Am Ende geht es um Umverteilen.

Laut Oxfam verbringen die 50 reichsten Menschen in nur einem Jahr durchschnittlich rund 425 Flugstunden in der Luft. Dabei entstehen so viele Treibhausgase, wie sie der Durchschnitt der übrigen Weltbevölkerung in 300 Jahren verursacht. Allein die beiden Privatjets von Elon Musk verursachen zusammen 5.497 Tonnen CO₂ pro Jahr. Dies entspricht den Emissionen eines Durchschnittsmenschen in 834 Jahren – oder dem Ausstoß in 5.437 Jahren für diejenigen, die zu den ärmsten 50 Prozent der Weltbevölkerung zählen. Auch der „Climate Inequality Report“ des Thinktanks „World Inequality Lab“ kam 2023 zu einem ähnlichen Ergebnis. 

Würde jeder Mensch so leben wie die 50 Superreichsten, so Oxfam, wäre das Ziel, die Erhitzung der Erde auf 1,5 Grad zu begrenzen, bereits nach zwei Tagen unerreichbar. Daher fordert die Entwicklungsorganisation eine weltweite Reichensteuer, um die Folgen des Klimawandels für den globalen Süden zu bezahlen, hohe Steuern oder Verbote für Privatjets und Yachten sowie ein gerechteres und nachhaltigeres Wirtschaftssystem. 

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