Deutschland und Wärmepumpen: Ein teurer Spaß

Die Tagesschau hat in einem Artikel die Preise für Wärmepumpen in den verschiedenen europäischen Ländern verglichen und kommt zu interessanten Ergebnissen. 
 
Die Hardwarepreise sind fast identisch, aber beim Einbau gibt es erhebliche Unterschiede. Es scheint fast so, als wenn die Förderung oben draufgeschlagen wird in Deutschland. Da die Fördersumme in Deutschland bei 30.000 Euro gedeckelt ist, liegen Angebote gern einmal in dem Bereich.

Das Wärmepumpen preiswerter und für Hausbesitzer rentabler sein könnten, zeigt ein Blick zu unseren Nachbarn: Im französischen Lyon wohnt Gilles Marciot. Der Hausbesitzer ließ sich vor knapp zwei Jahren eine Wärmepumpe einbauen. Sein Haus ähnelt dem Berliner Reihenhaus, ist etwa genauso alt, aber etwas größer. Deshalb ist auch die Wärmepumpe etwas leistungsstärker. 

Gesamtkosten für den Einbau: rund 18.000 Euro. Dazu gab es eine staatliche Förderung von 2.500 Euro – Marciot bezahlte also gut 15.000 Euro für den Einbau seiner Wärmepumpe. Éric Pierresteguy hat die Anlage bei Marciot eingebaut. Er schaut sich die Berliner Kostenvoranschläge an und stellt fest: Auch in den technischen Details der Anlagen kann er keinen Grund erkennen, warum die Anlage in Deutschland so viel teurer ist. Seine Reaktion: „Ich sollte wohl in Deutschland arbeiten. 

Auch der Vergleich mit dem Vereinigten Königreich kommt zu ähnlichen Differenzen.

Eines der Angebote für das Berliner Reihenhaus kam vom Anbieter Octopus Energy. Das Unternehmen verlangte für die Anlage in Berlin mehr als 34.000 Euro. Die Firma ist Tochter eines in Großbritannien schon länger tätigen Unternehmens. Der Firmengründer präsentiert auf YouTube sein britisches Fortbildungszentrum für Monteure – ausgestattet mit Wärmepumpen aus deutscher Produktion – und wirbt in Großbritannien mit einem Komplettpreis für den Ersatz einer Gasheizung durch eine Wärmepumpe ab umgerechnet 9.000 Euro. In Deutschland montiert das Unternehmen teilweise dieselben Geräte und wirbt mit Preisen ab insgesamt 24.000 Euro. Das mehr als zweieinhalb Mal so viel. 

Woher also kommen diese Preisunterschiede? An den Kosten der Geräte selber kann es kaum liegen. Eine für das Berliner Haus taugliche Wärmepumpe, die von Stiftung Warentest mit „gut“ bewertet wird, kann man bei diversen Händlern mit nötigem Zubehör für kaum mehr als 8.000 Euro bestellen. Es ist also die Montage, die den Preis in die Höhe treibt.

Wie schwer das Thema ist, dürften die Grünen selbst erfahren. 
Sie versuchten seit mehr als 3 Jahren ihre Parteizentrale auf Wärmepumpe umzustellen.
Angeblich soll die Anlage nach Investitionen von 5 Millionen Euro mittlerweile laufen.
Ob es eine Förderung gab?

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Videotipp: Professor Dr. Robert Schögl hielt vor Kurzem einen Vortrag vor der Deutschen Physikalischen Gesellschaft.

Titel: Die Energiewende: ein realistischer Zeitplan.  

Aus dem Abstract:

Die aktuelle haushaltspolitische Lage in Deutschland und die immer anspruchsvollere Zielambition der EU zur CO2 Reduktion zeigen beispielhaft das immer stärker werdende Spannungsfeld von Anspruch und Wirklichkeit der Energiewende angesichts des schneller werdenden Klimawandels. Eine zentrale Ursache dafür ist mangelnde systemische Herangehensweise an die Weiterentwicklung des Energiesystems, die nicht nur in Deutschland, sondern global erfolgt und die bezüglich des Klimawandels nur auf dieser Skala wirksam werden kann. Da wir nun einen guten Überblick über die Optionen in einem dual aus Elektronen und Molekülen bestehenden nachhaltigen Energiesystem haben, kann man Pfade beschreiben wie diese Optionen so ineinandergreifen, dass realistische zeitliche Horizonte erfüllt werden und zugleich eine leistbare Minderung der CO2 Emission entsteht. Maximierte Nutzungen einzelner Optionen sind schädlich für die systemische Gesamtwirkung, daher muss auch über die Steuerung des Umbaus gesprochen werden.

Schlögl landet am Ende bei Methanol als Lösung. Man merkt ihm sein Fachgebiet durchaus an.

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Es liest sich wie ein Advertorial, was T-Online da unter Lesermeinung veröffentlicht
So etwas müsste aber eigentlich als Werbung gekennzeichnet werden.

Rahel Küpper-Schmegner mailt: „Ich wünsche mir seitens der Regierung deutlich drastischere Maßnahmen zur Bewältigung der Klimakrise. Mit großer Sorge sehe ich auf das Leben meiner Kinder, der Kinder unserer Kinder und der Tiere in freier Natur, die allen Auswirkungen schutzlos ausgeliefert sind.“ 

Die 62-Jährige erschrecke die schlechte Stimmung gegenüber den Grünen. „Sie sind meine einzige Hoffnung, ökonomische Programme im Land umzusetzen. Aber wenn es nach dem Willen des Volkes geht, sind wir diesbezüglich alles andere als progressiv. Die Kurzsichtigkeit und Dummheit der Menschen siegt.“

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