Überraschendes Ergebnis einer Waldinventur

Etwa alle 10 Jahre wird in Deutschland untersucht, in welchem Zustand sich der Wald in dem Land befindet. Spektrum hat einen ausführlichen Artikel dazu. In Kürze werden die offiziellen Ergebnisse vorgestellt. Das Magazin hatte aber eine Vorabversion dieser Ergebnisse vorliegen. Demnach ist der Wald keine CO2 Senke mehr, jedenfalls keine zusätzliche.

Eine Maßzahl dafür ist der so genannte Holzvorrat. Er beschreibt die gesamte oberirdische Biomasse der Wälder. Mit 3,6 Milliarden Kubikmetern ist der Wert gegenüber der letzten Inventur von 2012 praktisch unverändert geblieben. Gleiches gilt für den gespeicherten Kohlenstoff. Alle Wälder Deutschlands zusammen binden den aktuellen Daten zufolge rund 1,2 Milliarden Tonnen Kohlenstoff – das entspricht fast exakt dem Wert der vergangenen Inventur. Von zusätzlicher Senkenleistung ist folglich keine Spur.

Der Bericht zitiert den Waldexperten Pierre Ibisch. Der sieht den Grund im Rückgang der Nadelbäume.

Pierre Ibisch, Waldexperte an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde, befürchtet gar, dass die Klimabilanz der Wälder in Wahrheit noch schlechter ausfällt als in der Bundeswaldinventur abgebildet. Denn deren Daten stammen aus dem Jahr 2022. Seitdem habe sich das Absterben von Fichten- und Kiefernforsten aber weiter fortgesetzt. Zudem würden in der Inventur jene Treibhausgasemissionen nicht berücksichtigt, die in großer Menge entstehen, wenn Flächen mit toten Bäumen abgeräumt werden. Auch dabei entweicht zuvor im Boden gebundener Kohlenstoff in die Atmosphäre. Das 25-Millionen-Senkenziel bis 2030 zu erreichen, hält Ibisch nicht mehr für realistisch. Statt sich dem Ziel anzunähern, Kompensationsleistungen für andere Sektoren zu erbringen, entferne sich der Wald als Treibhausgasemittent davon.

Besonders schlecht schnitten in dem Papier große Privatforste ab. Kleinere Wälder oder solche im Besitz der öffentlichen Hand scheint es besser zu gehen. Diese werden offenbar anders bewirtschaftet.

+++

Der Heizungshersteller Viessmann stiegt beim Start-Up OneClimate aus, wie der Merkur berichtet.

Das grüne Startup OneClimate von Viessmann mit Sitz in Berlin gibt es nicht mehr. Bekannt geworden war die Klima-App spätestens durch die medienwirksame Aktion des FC Bayern, der mit jedem Bundesliga-Tor über OneClimate einen Beitrag für den Klimaschutz leistete. Auch beim Mutterkonzern Viessmann lief es zuletzt nicht rund, der Konzern meldete Kurzarbeit für einen Teil der Belegschaft an. Der Wärmepumpenhersteller steht nicht alleine da: In Deutschland befindet sich die gesamte Heizungsbranche im Krisenmodus.

+++

Wirtschaftsminister Habeck hat eine Erklärung, warum die Gaspreise so gestiegen sind: Schuld sind die Klimaanlagen in Asien. msn.com:

Dem vorausgegangen war ein Bürgergespräch im September, bei dem Habeck die Energiekrise für beendet erklärte. Und das, obwohl in Deutschland offiziell noch die sogenannte Alarmstufe des Gasnotfallplans aktiviert ist. Der Wirtschaftsminister meinte jedoch: Das russische Gas fehle nicht mehr, die Gasspeicher sind gefüllt. Verbraucher müssten sich in den kommenden Jahren jedoch auf höhere Energiepreise einstellen. Und: Die Energiepreise seien nicht etwa hoch, weil es zu wenig Gas gibt, vielmehr seien die Klimaanlagen in Europa und Asien Schuld, die „die ganze Zeit geballert haben“. Die Welt zitiert Habeck: „Man sieht, dass die globale Erwärmung an ganz unerwarteten Stellen einen preistreibenden Effekt hat.“

Aus dem Artikel geht auch hervor, das die Bezieher von Gas in der Zukunft erwartet. Weil zur Energiewende auch der Umstieg auf das Heizen mit Strom (auch bekannt als Wärmepumpe) vorsieht, werden die Netzentgelte steigen. Es ist eine Spirale nach oben, denn je mehr umsteigen, desto teurer wird es für die verbliebenden Gaskunden. Eine selbst erfüllende Prophezeiung.

+++

Ein schwacher Trost für Deutschland. Im Vereinigten Königreich erreichen die Strompreise neue Höchstwerte, wie Report24 berichtet.

Britische Unternehmen sehen sich mit den höchsten Stromkosten der industrialisierten Welt konfrontiert. Neue Regierungsdaten offenbaren eine extreme Preissteigerung von 124 Prozent innerhalb von nur fünf Jahren. Mit 25,85 Pence pro Kilowattstunde übersteigt der britische Industriestrompreis den französischen und deutschen um rund 50 Prozent und ist viermal so hoch wie in den USA. Diese Zahlen werfen ein Schlaglicht auf die prekäre Lage der britischen Industrie. Frank Aaskov, Energiedirektor der Lobbygruppe UK Steel, warnt laut dem britischen Telegraph: „Hohe industrielle Strompreise haben zu lange die Wettbewerbsfähigkeit der britischen Stahlproduktion geschädigt, und viele in der breiteren Fertigungsindustrie werden den gleichen Druck spüren wie unsere Stahlunternehmen.“ Besonders brisant: Während die Regierung Unternehmen drängt, im Zuge der katastrophalen Netto-Null-Strategie von Gas auf Strom umzusteigen, macht genau dieser Schritt viele Betriebe unrentabel. Tata Steel beispielsweise plant die Schließung seines letzten Hochofens zugunsten eines elektrischen Lichtbogenofens.

+++

Schweden, so viel steht fest, geht den Weg der deutschen Energiewende nicht mit. Die Voraussetzungen sind allerdings auch andere. Das Land verfügt über Wasserkraft und Kernenergie. Beides sorgt dafür, dass dort die CO2-Emissionen bei Werten liegen, die Deutschland niemals erreichen wird. Das skandinavische Land setzt auf den Ausbau der Kernenergie. Wie passt das zum den ganzen Argumenten in Deutschland. Kernenergie verstopfe die Netze, ist nicht lastfolgefähig und zu teuer? Blackoutnews:

Die derzeitige Regierung hat bereits eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um Hindernisse für den Ausbau der Kernenergie abzubauen. So wurde die Obergrenze für die Anzahl der Reaktoren aufgehoben, was den Bau neuer Kraftwerke auch an anderen Standorten ermöglicht. Bis 2035 sollen zwei neue Großreaktoren in Betrieb gehen, und bis 2045 strebt die Regierung den Bau von mindestens zehn weiteren Reaktoren an. Das Parlament hat zudem das Ziel eines vollständig fossilfreien Stromsystems bis 2040 beschlossen, in dem Atomkraft eine zentrale Rolle spielt. Ein nationaler Koordinator wurde eingesetzt, um die Umsetzung dieser ehrgeizigen Pläne zu überwachen. Schätzungen zufolge könnte der Ausbau der Atomkraft in Schweden Kosten von bis zu 400 Milliarden Kronen verursachen, die durch eine Kombination aus staatlichen Darlehen und Preisgarantien finanziert werden sollen.

+++

Video: Klimakatastrophe abgesagt:

Das Video ist von 2009. Es geht speziell um die Ungereimtheiten des sogenannten Hockeysticks, welcher zu den Fundamenten des IPCC gehört.

+++

Martin Schlumpf berichtet am 30. September 2024 im Nebelspalter: 

Neue ETH-Studie widerlegt Fake News der Atomgegner – Schlumpfs Grafik 126

Vor einer Woche (siehe hier) habe ich über die vom Bund bestellte neue ETH-Studie zum Stand der Kernenergie berichtet (Manera A., Pautz A. et al, «Technology Monitoring of Nuclear Energy», 2024, siehe hier, unter «Monitoring Kernenergie»). Die in meinem Beitrag behandelten Themen «Weltweite Entwicklung», «Bauzeiten» und «Kosten» von Kernkraftwerken ergänze ich heute mit Kernenergie-Fakten aus dieser Studie zu «Subventionierung», «Neue Reaktorkonzepte», «Brennstoff-Verfügbarkeit» und «Ökobilanz». Der Bericht ist eine wahre Fundgrube für die Widerlegung häufig geäusserter Falschaussagen von Atomgegnern.

Was wichtig ist:

– In der EU und in den USA fliessen viel mehr Energie-Subventionen in neue erneuerbare Energien als in Kernenergie.

– Die Entwicklung vieler Konzepte zukünftiger SMR (Small Modular Reactor) sowie neuer Minireaktoren ist weit fortgeschritten –in den nächsten Jahren werden neue Prototypen erwartet.

– Brennstoffe für Kernkraftwerke sind für Jahrhunderte verfügbar – mit neuer Technologie werden es sogar Tausende von Jahren sein.

– In einer umfassenden Ökobilanz schneidet die Kernkraft sehr gut ab.

1.     Subventionierung

Am Schluss meines letzten Beitrages (siehe hier) habe ich einen Kostenvergleich gemacht zwischen dem bisher teuersten europäischen Kernkraftwerk in Olkiluoto und der grössten alpinen Solaranlage in der Schweiz «AlpinSolar». Dabei ist herausgekommen, dass Solarstrom dreimal teurer ist als Atomstrom. Nicht erwähnt habe ich dabei, dass «AlpinSolar» nur dank Bundessubventionen von 640’000 Franken sowie einer 20-jährigen Defizitgarantie des Discounters «Denner» gebaut wurde – andernfalls wäre das Projekt gescheitert. Dabei lagen diese Subventionen noch weit unter den heutigen Bundesgarantien von bis zu 60 Prozent der Investitionskosten hochalpiner Solaranlagen – offensichtlich würden sich sonst keine Investoren für solche Projekte finden.

Weiterlesen im Nebelspalter. Auch verfügbar auf schlumpf-argumente.ch.

+++

CFACT:

Offshore wind whale deaths indicated by statistical analysis

Systematic statistical analysis indicates that offshore wind development has likely been killing lots of whales since it began around 2016. This long-standing conjecture that wind kills whales may be confirmed.

Call it forensic statistical epidemiology. The epidemic is the huge number of Northwest Atlantic whale deaths that were first officially observed by NOAA in 2016-17, and that continued to this day. It is forensic because killing whales can be highly illegal.

This math feat was performed by Apostolos Gerasoulis, a Rutgers professor emeritus of computer science. This is a computer math problem, not a biological one, so he is exceptionally qualified. See https://www.cs.rutgers.edu/people/professors/details/gerasoulis-apostolos

Professor Gerasoulis has confirmed with profound statistical evidence the widespread conjecture that offshore wind sonar surveys have been killing whales. There is now no reasonable doubt that the extensive sonar harassment authorized by NOAA since 2016 has caused the massive increase in whale deaths that NOAA first flagged in 2016-17.

Weiterlesen

Teilen: