Made in Germany am Ende?

Man kann vor Florian Neuhann und seiner ZDF-Dokumentation über die wirtschaftliche Situation in Deutschland nur den Hut ziehen. 
Der Journalist ist für seinen Film durch Deutschland und Europa gereist und hat mit Unternehmern aber auch Politikern gesprochen. 
Und da prallen zwei Welten aufeinander. Die tägliche Realität in den Unternehmen und die Sicht des Wirtschaftsministers Habeck.
An dem tropft die Kritik ab, als hätte er eine Schutzschicht aus Teflon. Natürlich ist es Quatsch, wenn Protagonisten behaupten, dass Habeck die Wirtschaft absichtlich in den Ruin treiben möchte. Faktisch bedeutet seine Politik allerdings den Niedergang, was letztlich heißt, dass es eigentlich noch viel schlimmer ist. Jemand, der also vermeintlich Gutes will und viel Schlechtes bewirkt, und es noch nicht mal bemerkt.  

Der Schuldige ist nach Habecks Worten die Schuldenbremse. Noch mehr Schulden für noch mehr Subventionen, das ist sein Traum. 
Die Idee der Schuldenbremse nennt Habeck Ideologie. Da bleibt einem etwas die Spucke weg. Ein Ideologe, dessen Ideologie die Industrie in die Krise treibt, nennt das Haushalten Ideologie. Noch nie in der Geschichte Deutschlands hatte eine Regierung solche Steuereinnahmen und alles, was dem Wirtschaftsminister einfällt sind neue Schulden, um seine ideologischen Projekte zu finanzieren. Und so listet Neuhann auch Projekte auf, die zwar breit durch die Medien gingen, mittlerweile aber stocken. Ein Beispiel ist Intel in Magdeburg. 10 Mrd. Euro wollte sich Deutschland die Ansiedlung kosten lassen.
 
Natürlich kommt auch die Solar-Industrie ins Bild. Zum Zeitpunkt des Drehs war Gunter Erfurt noch CEO von Meyer Burger. Beim Schnitt der Sendung war er es nicht mehr. Immerhin behauptet Erfurt, dass es lediglich die Summe von 25 Millionen Euro gekostet hätte, um nicht nur sein Unternehmen, sondern auch die gesamte deutsche Solar-Industrie zu retten. Aber es geht nicht nur um Energie und Energiepreise. Neuhann reist nach Griechenland, um dort festzustellen, dass die Angestellten und Arbeiter dort 500 Stunden mehr im Jahr leisten. Während dort an 6 Tagen in der Woche gearbeitet wird, versucht man in Deutschland den Fachkräftemangel mit einer 4 Tage Woche zu lösen. Ob das gutgeht? 

Erschreckend auch die Aussage eines Managers der Gebrüder Mannesmann. Ein Werkzeugkoffer, den das Unternehmen in China fertigen lässt und für 120 Euro in Deutschland verkauft, würde als in Deutschland gefertigtes Produkt 700-800 Euro kosten im Verkauf.
Aus dem ZDF-Presseportal: 

Hört man sich um in Unternehmen, in der Wirtschaft und der Industrie, wird klar: Die Stimmung ist schlecht, der Standort Deutschland verliert immer mehr an Strahlkraft. Treibender Faktor hinter dieser Entwicklung: die Energiewende. Denn sie hat dramatische Auswirkungen auf deutsche Schlüsselindustrien. Das beschlossene Verbrenner-Aus trifft etwa bei Ford und in der Region Saarlouis 4600 Menschen: „Egal, wo man hinguckt, überall gibt es Stellenabbau und Firmenschließungen in der Industrie“, sagt Ford-Betriebsrat Markus Thal. Wenn Deutschland eine Deindustrialisierung droht, dann hat sie in Remscheid im Bergischen Land zum Teil bereits stattgefunden: In der einst stolzen Industriestadt finden sich heute verwaiste Fabriken und leerstehende Geschäfte. In seiner ehemaligen Heimatstadt besucht Florian Neuhann ein Stahlunternehmen, das hohen CO2-Kosten und Billigkonkurrenz aus China trotzt – doch wie lange noch? 

Die Dokumentation ist noch bis zum 02.102.2026 in der ZDF-Mediathek zu sehen.

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Nun werden sie wohl doch kommen, die Einfuhrzölle für E-Autos aus China. Die Tagesschau:

“Die EU-Kommission macht sich für die Zölle stark, weil sie im Verhalten Chinas eine Bedrohung für europäische Firmen sieht. Die Grundidee ist vereinfacht gesagt: Jeder Euro, den ein E-Auto aus China aufgrund von Subventionen günstiger wird, soll durch die Zölle aufgefangen werden, damit diese Fahrzeuge keinen unfairen Wettbewerbsvorteil haben. 

Aus der deutschen Automobilbranche heißt es allerdings, die Zölle beseitigten keine strukturellen Nachteile, die in der EU bestünden. So sind der Autoindustrie etwa hohe Strompreise und Bürokratie durch gesetzliche Vorgaben ein Dorn im Auge. Zudem werden Gegenmaßnahmen befürchtet, und hier sind deutsche Hersteller im Vergleich zu anderen europäischen Firmen gefährdeter. Während andere europäische Hersteller keinen relevanten Marktanteil in China haben, sind es bei deutschen Herstellern laut VDA um die 20 Prozent. „Jedes in China verkaufte Auto finanziert die Wende zu einer klimafreundlichen Mobilität mit“, sagt Verbandspräsidentin Müller.”

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Stichwort Import. Es geht weiter mit der Bepreisung von CO2. Mittlerweile betrifft das auch Importe. FR:

“Die CBAM-Verordnung läuft seit einem Jahr in einer Pilotphase. Seit dem 1. Oktober 2023 unterliegen Unternehmen einer Berichtspflicht, wenn sie Produkte aus den CO2-intensiven Warengruppen Eisen, Stahl, Zement, Aluminium, Elektrizität, Düngemittel und Wasserstoff einführen. Das bedeutet, sie müssen den in der Produktion angefallenen CO2-Ausstoß sowie die indirekten Emissionen aus dem dabei verbrauchtem Strom vierteljährlich melden. Gezahlt werden muss dafür noch nicht. Erst ab Anfang 2026 müssen Importeure entsprechend CO2-Zertifikate kaufen.”

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Wird KI die Welt bzw. das Klima retten? Ein Kommentar bei t3n sieht das kritisch, vor allem weil KI große Mengen Strom benötigt, um zu funktionieren. Auch die Erfolge sind für den Kommentator überschaubar.

“Allem Anschein nach wird der Energiebedarf der KI weiter steigen. Und das natürlich selbst dann, wenn die Welt sich darum bemüht, noch größere und sauberere Energiesysteme zu entwickeln, um den steigenden Bedarf an Strom für Elektrofahrzeuge, grünen Wasserstoff, Wärmepumpen und anderen CO₂-armen Technologien zu decken. Altman selbst hat sich Berichten zufolge gerade mit Vertretern des Weißen Hauses getroffen, um für den Bau riesiger KI-Rechenzentren zu werben, für deren Betrieb das Äquivalent von fünf Atomreaktoren erforderlich wäre.  

Für mich ist klar, dass technologische Fortschritte echte Vorteile für die Menschheit bringen und den gesellschaftlichen Fortschritt auf sinnvolle Weise beschleunigen. Aber jahrzehntelang haben Forscher:innen und Unternehmen das Potenzial der KI überschätzt, neuartige Medikamente zu entwickeln, die erhoffte Superintelligenz zu erreichen und die Menschheit von der Notwendigkeit zu arbeiten zu befreien. Fairerweise muss man sagen, dass es bedeutende Fortschritte gegeben hat, aber trotzdem noch nicht in der Größenordnung, wie sie angepriesen wurden.”  

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Heartland Daily News:

Climate Change Weekly #509: Surveys Show Vast Bulk of Antarctica Is Stable or Growing

We hear a lot in the mainstream media about massive ice loss in Antarctica and how it may radically increase sea level rise. The West Antarctic ice sheet and ice on the Antarctic peninsula are in decline, with some massive glaciers threatening to break off; however, conditions there are not the same as for the vast bulk of the continent. First, the subsurface geothermal/volcanic activity that is driving much of the melting in West Antarctica is not affecting the vast bulk of the continent. And the shifting ocean oscillations, which affect the continent’s climate as a whole, have a much greater, more direct impact on the Antarctic peninsula, the northern-most part of the continent, a relatively narrow spit of land surrounded by oceans and beset be clashing currents.

The conditions of the sea ice around Antarctica don’t matter in the sea level equation. Sea ice changes dramatically each season, waxing and waning with the seasons and the currents. For the limited period for which we have consistent measurements, Antarctica’s sea ice has set new records for extent and for low levels during the most recent period of climate change. Neither, however, impact sea levels since floating ice doesn’t displace water.

NASA reported in 2015 that because East Antarctica, which makes up the bulk of the continent, was adding ice and snow, Antarctica as whole may, in fact, be gaining ice on net, implying it could be modestly taking away from sea level rise rather than adding to it. At least from 1992 to 2015, when the report was published.

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