KI bestimmt mehr und mehr die IT-Landschaft. Die großen Internetgiganten liefern sich ein Rennen um einen lukrativen Markt. Das Training der Systeme hat allerdings einen Preis und der besteht aus Strom, neben der Hardware. Enorme Prozessorleistungen sind nötig und das verbraucht viel Energie in Form von Strom. n-tv:
Mehr als 8000 Rechenzentren gibt es laut Internationaler Energieagentur (IEA) derzeit weltweit, ein Drittel davon steht in den USA, etwa ein Sechstel in Europa und ein Zehntel in China. Die IEA schätzt, dass sich der globale Verbrauch der Stromfresser bis 2026 mehr als verdoppeln wird – auf mehr als 1000 Terawattstunden. Das entspricht in etwa dem jährlichen Stromverbrauch von Japan. Laut IEA wird der zusätzliche Verbrauch irgendwo zwischen 160 und 590 Terawattstunden liegen. Bestenfalls muss die Welt also in nur zwei Jahren so viel zusätzlichen Strom erzeugen wie Schweden verbraucht. Oder schlimmstenfalls ein weiteres Deutschland anschließen. Schon heute verbrauchen die Datencenter laut IEA rund 1,3 Prozent des gesamten Stroms weltweit, bis 2026 könnten es dann 3 Prozent sein. Zum Vergleich: Die Aluminiumherstellung verschlingt zurzeit etwa 4 Prozent der Stromerzeugung. Die Entwicklung künstlicher Intelligenz würde damit zu den energieintensivsten Branchen der Welt aufsteigen, vergleichbar mit der klassischen Schwerindustrie.
Die Meldung, dass Microsoft sich nun die Leistung des Kernkraftwerks Three Miles Island für 10 Jahre gesichert hat, ist eigentlich ein logischer Schritt. Anders als in Deutschland waren die Amerikaner schlau genug, die Anlagen nach dem Abschalten nicht absichtlich so zu schädigen, dass ein Weiterbetrieb nahezu unmöglich ist. Japan macht es Übrigens sehr ähnlich. Heise.de:
Um das Kraftwerk wieder betriebsbereit zu machen, seien Investitionen in Höhe von 1,6 Milliarden US-Dollar nötig. Der Vertrag sieht vor, dass Microsoft mindestens zwei Jahrzehnte lang die gesamte produzierte Strommenge von 837 Megawatt abnimmt. Es sei das erste Mal, dass sich Microsoft den gesamten Strom eines Atomkraftwerks sichert. Über den Einkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart. Microsoft strebt an, bis zum Jahr 2030 CO₂-neutral zu werden. Der KI-Trend sorgte aber dafür, dass die Emissionen zuletzt sogar stark stiegen.
Was für ein Unterschied zu Deutschland, wo man der Industrie gerade versucht beizubringen nur noch zu produzieren, wenn Wind und Sonne genügend liefern. Es ist nicht schwer vorherzusagen, wohin sich die Energie-intensive Industrie verabschieden wird. Der Präsident des DIW, Marcel Fratzscher findet das sogar gut. n-tv:
DIW-Präsident Marcel Fratzscher geht davon aus, dass bis zur Vollendung der Energiewende einige energieintensive Branchen aus Deutschland verschwinden werden. Im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sagte der Ökonom: „Das ist nicht schlimm, sondern gut, wenn es den Unternehmen ermöglicht, ihre Innovationsfähigkeit und ihre guten Arbeitskräfte in Deutschland zu erhalten und so wettbewerbsfähig zu bleiben.“ Für die Volkswirtschaft sei das ein „notwendiger Prozess“, weil er einen Aufbruch erzwinge, argumentierte der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).
Es sieht so aus, als wenn Deutschland aus ideologischen Gründen auch im Bereich KI den Anschluss verlieren wird. Das ist schon erschreckend, aber noch schlimmer ist die Tatsache, dass einige Ökonomen wie Fratzscher das auch noch feiern.
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Anläßlich des Bürgertreffs hat Fritz Vahrenholt ein Interview gegeben, das es bei YouTube gibt. Er äußert sich u.a. über die Verrücktheit immer mehr solare Stromerzeuger zuzubauen, ohne, dass der Strom abtransportiert werden kann. Man stelle sich eine Fabrik vor, die zwar Waren produzieren kann, aber sie nicht abtransportiert bekommt. Kein Planer würde so arbeiten, in der deutschen Energiewende allerdings schon.
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Forscher haben das Klima der letzten 500 Millionen Jahre rekonstruiert. Der Spiegel:
Insgesamt war es auf der Erde in der Vergangenheit häufiger wärmer als kälter. Warmphasen mit mittleren Temperaturen zwischen 25 und 36 Grad machten rund 41 Prozent der Gesamtzeit aus. Kühlere Phasen zwischen 11 und 22 Grad kamen nur in etwas weniger als einem Drittel der Zeit vor.
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Weplanet sucht Sponsoren für eine Energiewende-Studie. Nicht, dass es davon nicht schon einige gibt. Sie fallen allerdings oft in die Kategorie: Geliefert wie bestellt.
Mit Kernenergie lässt sich annähernd emissionsfrei Strom und Wärme erzeugen. Infolge des deutschen Atomausstiegs wird sie jedoch in keinem Szenario zur Energiewende berücksichtigt. Es ist absurd: Immer mehr Staaten auf der Welt und um uns herum setzen auf Kernkraft als Teil eines sauberen Energiemixes, auch der IPCC streicht die Bedeutung dieser Technologie für die Klimaziele heraus – doch für Deutschland gibt es nicht einmal eine Studie, die diese Option auch nur durchrechnet.
Hilf uns, diesen Mangel zu beheben! Zwar wird immer wieder behauptet, Kernenergie sei zu teuer, doch in den Modellen der deutschen Thinktanks – auch in den „Langfristszenarien“, an denen sich die Bundesregierung orientiert – wird die Kernenergie „a priori“ als politische Vorgabe ausgeschlossen: Weder über Kosten noch über Einsparung erfahren wir irgendetwas. Zugleich bekommt das Narrativ der vermeintlich kostengünstigen Erneuerbaren immer mehr Risse, denn es wird immer klarer, dass nicht die direkten Stromgestehungskosten, sondern die Systemkosten ausschlaggebend sind.
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Das Hochwasser der letzten Tage in Mittel- und Osteuropa war ein tragisches Ereignis, forderte es doch über 20 Todesopfer. Mehrere Medien aber übertrieben völlig mit Katastrophe-Rhetorik. So sprach das Schweizer Fernsehen SRF von einem „Jahrhunderthochwasser“ – und zwar schon bevor die höchsten Pegelstände überhaupt eingetroffen waren. Alex Reichmuth hat im Nebelspalter dargelegt, dass das diesjährige Hochwasser bei weitem kein Jahrhundertereignis war, sondern alle paar Jahre zu erwarten ist (https://www.nebelspalter.ch/themen/2024/09/jahrhunderthochwasser-srf-im-katastrophenmodus).
Reichmuths Faktencheck
«Jahrhunderthochwasser»: SRF im KatastrophenmodusDie Ausgangslage: Die Hochwasserkatastrophe in Mittel- und Osteuropa hat zu zahlreichen Berichten geführt. Aber kein anderes Schweizer Medium hat darüber so intensiv rapportiert wie das Schweizer Fernsehen. In der «Tagesschau» wurde das Ereignis bereits im Voraus als «Jahrhunderthochwasser» bezeichnet.
Warum das wichtig ist: Die Überflutungen der letzten Tage hatten vor allem in Österreich, Tschechien und Polen gravierende Auswirkungen. Rund 20 Menschen sind gestorben (inklusive Rumänien), einige weitere Personen werden noch vermisst. Die Schäden belaufen sich insgesamt vermutlich auf über eine Milliarde Euro. Doch handelte es sich wirklich um ein Jahrhundertereignis?
Das Zitat: «Weite Teile Osteuropas bereiten sich auf ein Jahrhunderthochwasser vor» (SRF-«Tagesschau», 13. September 2024, siehe hier)
Die ganze Geschichte gibt es im Nebelspalter (https://www.nebelspalter.ch/themen/2024/09/jahrhunderthochwasser-srf-im-katastrophenmodus). Der Beitrag kann nach 20 Sekunden Werbung freigeschaltet werden.
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Reuters via Paul Homewood:
Shell will pause construction work at one of Europe’s largest biofuel plants due to weak market conditions, the latest low-carbon project to suffer a setback as CEO Wael Sawan is striving to boost returns.
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The urban heat island: implications for global warming & climate change
Most people today live in cities. Cities tend to be hotter than their surrounding rural areas. This means that the local climate change experienced by most people is different from the global climate changes experienced by the rest of the world. City dwellers are experiencing more heat waves, earlier springs, and milder winters than everyone else. What are the implications of the urban heat island (UHI) effect for our current understanding of global climate change and global warming? In this video, we compare rural and urban weather station data to explain “urbanization bias” in cities along with possible solutions to urban heating.