Das ist schon ein wenig Verzweiflung, wenn man bei Riffreporter versucht die Mathematik zu überwinden. Es geht um die Anteile verschiedener Länder bei den Treibhausgas-Emissionen. Und, damit Deutschland weiter ein schlechtes Gewissen behält, versucht man andere Länder zu verzwergen und aus Deutschland einen Riesen zu machen. So ganz geheuer ist den Autoren die eigene Denkweise aber wohl doch nicht.
„Man muss fairerweise sagen: Die Leute, die dieses Argument bringen, haben nicht ganz unrecht. Ja, es gibt größere Emittenten als Deutschland. Und klar, auf den ersten Blick wirkt es logisch, dass Deutschland im Vergleich zu China oder Indien nur wenig bewirken kann. Schließlich ist China mit rund 30 Prozent der weltweiten Emissionen der größte Verursacher. Indien belegt den dritten Platz.Dennoch greift diese Logik, oder besser gesagt, die Verzögerungstaktik, viel zu kurz. Zwei Prozent mögen wenig klingen, aber damit ist Deutschland immer noch der siebtgrößte Verursacher weltweit. Und das bei gerade mal einem Prozent der Weltbevölkerung. Es zählen außerdem nicht nur die aktuellen Emissionen, sondern die Summe seit der Industrialisierung. Von 1850 bis heute liegt Deutschland auf Platz vier der größten CO₂-Sünder. Selbst Indien mit seinen 1,4 Milliarden Menschen hat in dieser Zeit deutlich weniger Emissionen verursacht. China steht auf Platz zwei, weit hinter den USA.“
Vor allem scheint es an rudimentären Mathematik-Kenntnissen zu hapern. Würde Deutschland seine Emissionen um 50% verringern, dann entspräche das 3% von Chinas Anteil. Da kann man auch gern mit der Historie kommen, denn die lässt vollkommen aus, dass in der Vergangenheit viele Waren und Dienstleistungen in Deutschland erstellt und in die Welt exportiert wurden. Ein Umstand, denn man schon aktiv ausblenden muss, damit das Narrativ erhalten bleibt.
Nein, die Emissionen der Welt werden nicht in Deutschland entschieden. Allenfalls die Technik, um sie zu senken, aber selbst da hat Deutschland sich quasi selbst amputiert, Stichwort Kernenergie oder Kohlenstoffabscheidung. Fast wäre den Autoren der Widerspruch mit dem Export sogar selbst aufgefallen. Es wird nur aktiv verdrängt, dass Deutschland ebenfalls ein Exportland ist. Bei China soll es als Argument gelten, bei Deutschland nicht…schräg.
„Ein großer Teil unserer Emissionen entsteht übrigens inzwischen in China, da viele Waren, die wir konsumieren, dort produziert werden. Warum sollte also gerade China mit strengem Klimaschutz anfangen, wenn es unsere Produkte herstellt?“
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Statt den langen Gang durch die Parlamente zu beschreiten, ist der kürzere Weg über die Gerichte sehr attraktiv. Die Tagesschau zu Klimaklagen.
Bei der Beschwerde jetzt geht es unter anderem um die Novelle des Klimaschutzgesetzes, die aus Sicht der Verbände verfassungswidrig ist. Die Ampel-Koalition beschloss, dass die CO2-Einsparziele nicht mehr wie bisher für jeden einzelnen Sektor wie Verkehr oder Gebäude und Wohnungsbau überprüft werden – und dies dann auch noch für längere Zeiträume, so dass Kritiker verzögerte Gegenmaßnahmen erwarten. „Deutschland wird es bis 2030 nicht schaffen, weniger CO2 ausstoßen, als das Gesetz erlaubt“, stellt Roda Verheyen fest. Die Rechtsanwältin und Richterin des Hamburgischen Verfassungsgerichts hat an der Beschwerde mitgearbeitet und ein Buch dazu geschrieben. Wenn Deutschland sein Klimaziel verfehlen sollte und zudem die Strom- und Gaspreise wegen steigender CO2-Abgaben in die Höhe schießen sollten, „wird es krass“, befürchtet Verheyen: „Und am krassesten für diejenigen, die wenig Geld haben.“
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Es ist gewissermaßen ein Follow-Up zum Thema Windschatten, über das wir kürzlich berichteten. Die Abschattung des Windes ist nämlich längst bei den Betreibern angekommen. Montel zitiert den Chef von Tennet:
„Wenn wir uns die deutsche ausschließliche Wirtschaftszone, das Seegebiet für das Deutschland verantwortlich ist, angucken, dann haben wir sehr wenig Platz da draußen. Und zeitgleich haben wir ein sehr ambitioniertes Ziel, 70 GW Offshore zu installieren”, so Meyerjürgens. Um Kosten zu senken, müsse die Bundesregierung dieses Ziel neu definieren.
„Ich glaube das ist die falsche Zielsetzung”, sagte er. Die Windturbinen müssten recht dicht beieinanderstehen und schatteten sich gegenseitig ab. Das führe zu einem tieferen Ertrag.In der Vergangenheit hätten sich die gemessenen Vollaststunden demnach noch auf 4.000-4.500 belaufen, so Meyerjürgens. Mit der Verdichtung seien es nunmehr noch 2.500, teilweise 2.200 Stunden, zu denen die Anlagen mit voller Last laufen könnten.
Konkret bedeutet diese Reduzierung der Stunden, dass die Anlagen weniger wirtschaftlich sind. Die Preise zum Errichten der Anlagen dürften weiter steigen, was die Rechnung noch komplizierter macht. Außer die Bundesregierung kommt zu dem Schluss, dass noch höhere Einspeisevergütungen bezahlt werden. Verwunderlich wäre das nicht.
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Der Milliardär Kühne plant über eine Stiftung ein Klima-Center aufzubauen. Kühne verdient sein Geld u. a. mit Logistik aber auch Schifffahrt. NDR:
„Der Hamburger Milliardär Klaus-Michael Kühne plant, sich mit einer Millionensumme für den Klimaschutz zu engagieren. Laut einem Bericht des Hamburger Abendblatts soll seine nach ihm benannte Stiftung ein Klima-Center aufbauen. Ein besonderer Fokus soll auf der klimafreundlichen Logistik in Entwicklungsländern liegen. Ziel sei es, das Wissen zur grünen Transformation in ärmeren Ländern zu stärken, so der Bericht.“
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Voltaire eigentlich François-Marie Arouet (1694-1778)
Wer dich dazu bringt, Absurditäten zu glauben, bringt dich auch dazu, Ungeheuerlichkeiten zu tun.
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Die deutsche Industrie soll nur noch produzieren, wenn der Wind weht und die Sonne scheint. So lassen sich die neuesten Vorschläge aus dem Ministerium von Robert Habeck auf den Punkt bringen. Der Wirtschaftsminister plant Rabatte für diejenigen Industriebetriebe, die ihre Produktion dem Stromaufkommen anpassen. Wer durchgängig Strom braucht, geht leer aus. Alex Reichmuth hat die neuen Massnahmen im Nebelspalter (https://www.nebelspalter.ch/themen/2024/09/die-deutsche-industrie-soll-sich-nach-sonne-und-wind-richten) zum Thema gemacht.
Energiewende
Die deutsche Industrie soll sich nach Sonne und Wind richtenDie Fakten: Deutsche Industrieunternehmen sollen künftig Rabatte bekommen, wenn sie beim Strombezug möglichst flexibel sind. In den Genuss von Verbilligungen kommt, wer viel Elektrizität bezieht, wenn ein Überfluss an Strom vorhanden ist, und so wenig wie möglich, wenn er knapp ist. So will es die Bundesregierung. Darüber hat die «Welt» berichtet (siehe hier).
Warum das wichtig ist: Bisher galt in Deutschland das Gegenteil: Unternehmen wurden finanziell belohnt, wenn sie regelmässig und durchgehend Strom bezogen. Doch der immer höhere Anteil an Sonnen- und Windstrom bringt die Versorger in Schwierigkeiten. Darum soll sich die Industrie bei ihrer Produktion künftig nach dem Sonnenschein und dem Wind richten. In der Wirtschaft ist man alarmiert.
Weiterlesen im Nebelspalter (https://www.nebelspalter.ch/themen/2024/09/die-deutsche-industrie-soll-sich-nach-sonne-und-wind-richten). Die Story kann nach 20 Sekunden Werbung freigeschaltet werden.
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Global Greening Becomes so Obvious That Climate Alarmists Start Arguing We Need to “Save the Deserts”!
The world is ‘greening’ at an astonishing and rapidly growing rate and deserts are shrinking almost everywhere you look. All due, it seems, to a natural rise in carbon ‘plant food’ dioxide, not forgetting the small annual 4% portion contributed by humans burning hydrocarbons. Inconvenient to the political Net Zero narrative of course – along with high numbers of polar bears, cyclical recovery in Arctic sea ice and recent record growth of coral on the Great Barrier Reef – so there is naturally little mention in mainstream media and politics. “Desertification is turning the Earth barren,” reports the Guardian, and the expansion of drylands is leaving entire countries “facing famine”. Great story, shame about the facts. A recent article in Yale Environment 360 states that rather than shrivelling and dying, vegetation is growing faster and deserts are retreating.
In fact many scientists now think that this process will continue to accelerate into the future. According to the Yale article, CO2 is “fast-tracking” photosynthesis in plants. By allowing them to use scarce water more efficiently, the CO2-rich air fertilises vegetation growth in even some of the driest places, observes Yale. For some time there has been “growing evidence” of global greening in all biomes, not just drylands, evidence that we can note has been ignored by the promoters of Net Zero. A Carbon Brief ‘explainer’ claimed that desertification has been described as the greatest environmental challenge of our time “and climate change is making it worse”.
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Pacific Northwest National Laboratory:
Aerosols shown to increase size of cloud cells, causing greater radiative cooling under polluted conditions
Aerosols, often emitted alongside greenhouse gases, can brighten clouds and cause significant cooling. However, the uncertainty associated with aerosol–cloud interactions (ACIs) is large and potentially significant enough to mask a sizable portion of greenhouse gas-related warming.
A higher aerosol concentration generally suppresses rainfall and increases the abundance of droplets in clouds passing over Graciosa Island in the Azores, where an Atmospheric Radiation Measurement (ARM) site provides continuous ground measurements of aerosol and cloud properties. Kilometer-scale atmosphere model simulations capture the mesoscale structure of clouds and show agreement with satellite and aircraft observations of the cloud and aerosol properties.
These results emphasize the importance of addressing mesoscale cloud-state transitions in the quantification of increased aerosol impacts on cloud reflection that cannot be attained from traditional climate models run at coarser scales.
Researchers developed a Lagrangian framework that tracks the ACI along the trajectories of air parcels and embedded it into the Weather Research Forecast (WRF) model. The findings are published in the journal Atmospheric Chemistry and Physics.
This framework incorporates polar orbiting and geostationary satellite retrievals as well as aircraft measurements taken during the Intensive Operation Periods of clouds and aerosols throughout their lifetime, thereby providing a new constraint needed to quantify and understand highly nonlinear causal connections among cloud water, precipitation, and aerosols.
The results reveal that as aerosol is increased in the simulations, drizzle is suppressed in clouds, causing enhanced vertical velocity and detrainment near the top of the planetary boundary layer. Marine cloud cell area expands, narrowing the gap between shallow clouds and enhancing the reflection of solar radiation to space.
These findings provide insights into model strength and weakness, which are useful for model development efforts to improve cloud controlling processes so that future climate change projections are better understood and quantified.
A series of WRF experiments were carried out at kilometer scales, increasing aerosol concentrations over 10 case studies coinciding with aircraft measurements taken during the Aerosol and Cloud Experiments in the Eastern North Atlantic (ACE-ENA). These experiments determined the sensitivity of aerosol impacts on the microphysical and dynamical properties of marine stratocumulus clouds.
In general, the results showed that precipitation is strongly suppressed and the clouds expand into otherwise cloud-free regions. This results in significant increases in liquid water path and cloud fraction that, when considered together in radiative-forcing calculations, provide a significant contribution to the total aerosol indirect effect. Despite the wide range of thermodynamic conditions, this response was found but was weaker on days with less precipitation.
The role of precipitation in ACIs should be considered when parameterizing climate models using coarser-scale resolutions that are unable to capture the intricate details of the mesoscale structures in the clouds simulated using WRF.
The researchers‘ new framework is highly versatile and can be applied to land regions with ARM observations so a deeper investigation into aerosol activation, warm-rain processes, and/or turbulence representations can be explored further in future work.
Paper: Matthew W. Christensen et al, Aerosol-induced closure of marine cloud cells: enhanced effects in the presence of precipitation, Atmospheric Chemistry and Physics (2024). DOI: 10.5194/acp-24-6455-2024