Grüne Klatschen

Streng genommen sind es mehrere Klatschen, die die Grünen dieser Tage erhalten. Die erste, erwartbare Klatsche kommt von Gabor Steingart. Der Journalist attestiert in einem Gastbeitrag im Focus den Grünen ein schlimmes Urteil. Sie würden nicht für die Lösung von Problemen der Bürger stehen, sondern diese Probleme selbst verursachen. Erklärt das den Rückgang in der Wählergunst mit dem Verpassen des Einzugs in das Landesparlament von Thüringen? Auch in Sachsen war es knapp und Brandenburg wird eine Zitterpartie für die Partei.

“Die deutsche Wirtschaft stagniert und hat sich in der Amtszeit von Wirtschaftsminister Robert Habeck inflationsbereinigt nicht von der Stelle bewegt. Das liegt nicht an der Wirtschaft selbst und auch nicht an den globalen Bedingungen, wie man am Wachstum aller anderen Industrienationen erkennen kann. Die Expansion von ökologisch induzierten Berichtspflichten und staatlich geforderten Umweltschutzauflagen bei gleichzeitiger Verteuerung der Energie hat dem Wirtschaftsstandort nicht gutgetan. Das Kapital flüchtet ins Ausland. Insbesondere der industrielle Kern der Bundesrepublik zieht sich weiter zusammen.”

Klatsche Nummer 2 kommt aus Norwegen. Das Land steht nicht im Verdacht besonders affin für Kernenergie zu sein. Eine Studie lässt aber aufhorchen. In dieser Studie wurde untersucht, was passiert wäre, wenn Deutschland nicht aus der Kernenergie ausgestiegen wäre. 
Die Welt hat einen Bezahlartikel dazu und der ist ausgesprochen interessant. 

“Ein Ergebnis der Studie: Wäre Deutschland 2002 bei der Atomenergie geblieben, hätte es 600 Milliarden Euro gespart und könnte dennoch mehr CO₂-freien Strom produzieren als mit all seinen erneuerbaren Energien. Hätte Deutschland ab 2002 gar zusätzlich in die Kernkraft investiert, wären seine Treibhausgas-Emissionen um rund 73 Prozent stärker reduziert worden – und das Land hätte dennoch 300 Milliarden Euro gespart im Vergleich zur Energiewende.„Ungeachtet der Unsicherheiten in den Daten und Annahmen“, schreibt Emblemsvåg, „kann kein Zweifel daran bestehen, dass Deutschland sowohl bei den Ausgaben als auch bei den Klimagasemissionen deutlich besser abgeschnitten hätte als bei der aktuellen Energiewende.“ Er bilanziert: „Im Großen und Ganzen hätte die alternative Politik, die bestehenden AKW im Jahr 2002 zu erhalten und neue zu bauen, die Ausgaben halbiert, und Deutschland hätte seine Klimaziele erreicht.””. 

Klatsche Nummer 3 erscheint in Form einer weiteren Studie, die der Bundesverband der deutschen Industrie in Auftrag gegeben hat. 
In der Studie wird vor einem Abstieg Deutschlands gewarnt. Ein Grund sind die Energiepreise, wenn auch nicht der einzige Grund. 
Und, es sind nicht nur die letzten 3 Jahre ausschlaggebend. Energiepreise allerdings haben, wie die Studie aus Norwegen ausführt, durchaus etwas mit den Grünen und deren ideologisch motivierten Ausstieg aus der Kernenergie vor 20 Jahren zu tun.  
Sie sind also Teil des Problems und nicht der Lösung. Das Manager Magazin:  

“Vom BDI hieß es weiter, mangelnde Investitionen hätten in den vergangenen 30 Jahren dazu geführt, dass es nun etwa Defizite im Glasfaserausbau, dem Bildungsniveau und der Verkehrsinfrastruktur gebe. Nötig seien vielmehr wettbewerbsfähige Energiepreise, schnelle Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie eine modernere Infrastruktur – von Wasserstoffnetzen über Verkehr bis zu Digitalem, erklärte Direktor des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW), Michael Hüther (62).” 

Wir kommen zu Klatsche Nummer 4. Montelnews zum Thema Wasserstoff. Ein ehemaliger Manager einer Gasfirma äußert sich.
Wasserstoff ist einer der Buzzwords bei den Grünen.

“Die Annahme, dass diese Art von System in den kommenden Jahrzehnten in Europa oder weltweit eingeführt werden könne, sei unrealistisch, so Verberg. 

Für die kommenden 15 bis 20 Jahre erwartete er, dass sich der Wasserstoffmarkt eher auf regionale Cluster als auf grenzüberschreitende Leitungen zwischen Ländern konzentrieren werde. 

Die Bedenken hinsichtlich der Eignung von Wasserstoff für Gasnetze seien „nicht neu und bereits Teil vieler umfassender Studien”, sagte Gasunie-Sprecher Michiel Bal dagegen zu Montel. 

So hätten verschiedene Studien die Sicherheitsfragen sowie die Kosten im Zusammenhang mit der Umwidmung von Pipelines im Vergleich zum Neubau untersucht und seien zu positiven Ergebnissen gekommen.” 

Klatsche Nummer 5 sind die Entwicklungen beim Thema Kohlenstoffabscheidungen. Der Kampf dagegen war eine Herzensangelegenheit der Grünen, ganz besonders vom jetzigen Wirtschaftsminister Habeck. OK mag man sagen, Jugendsünde. Die Frage ist aber, dass diese Sünde für Deutschland in der Zukunft bedeutet. Wir waren einst Technologieführer, dann wurde die Forschung hier abgewürgt. Heute zeigen uns Länder wie Norwegen, Dänemark oder die Niederlande die Nase. Der Grüne Habeck handelte hier gegen den wissenschaftlichen Rat des IPCC. So viel zum Thema: Hört auf die Wissenschaft. Die Tagesschau:

“In Deutschland ist man noch lange nicht so weit. CCS ist in Deutschland seit Langem wegen Sicherheitsbedenken umstritten und wurde faktisch verboten. Auch der heutige Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) stellte sich 2009 noch stark gegen die Technologie, die zu dem Zeitpunkt in Schleswig-Holstein erforscht werden sollte. Er sagte in einem Interview am 9. September 2009, dass er sich „als Kreistagsfraktionsvorsitzender sehr dagegen engagiert“ habe. 

Der damalige Proteststurm vertrieb den Geologie-Professor Andreas Dahmke. Seine CO2-Experimente waren in Schleswig-Holstein nicht erwünscht. CCS war politisch tot – und deswegen investierte auch die Industrie nicht in die Technik. Forschungsgelder gab es ebenfalls nicht. 

„2005 wussten wir vom Weltklimarat, wir brauchen CCS. 2008 waren wir in Deutschland relativ gut wissenschaftlich aufgestellt“, sagte der Geologe Dahmke. Zu diesem Zeitpunkt sei es gut möglich gewesen, um Experimente zu machen und genügend Erfahrung für die Zukunft zu sammeln. „Und jetzt haben wir fast 2025, also 20 Jahre später. Wir haben keine große Erfahrung, wir haben keine technischen Erfahrungen“, so Dahmke.” 

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Voltaire (1694-1778)

Alle Menschen sind klug, die einen vorher, die anderen nachher.

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David Appell , Phys.org:

Uncovering the prolonged cooling events of the Holocene

Climate changes, but not always for the same reason. Today’s rapid climate change is due entirely to man. The Holocene—the last 12,000 years—has been seen as having a stable climate, with a lack of chaos that allowed humans to settle down, develop agriculture, build civilizations and thrive.

But a research team from Europe has now questioned that narrative, using climate modeling with updated data to find that the mid- to late-Holocene saw several large dips in temperature, contrary to the picture usually presented by the IPCC, the world scientific organization that assesses climate science. The findings are published in the journal Communications Earth & Environment.

They found that there were eleven long-lasting cold periods in the Northern Hemisphere over the last 8,000 years. These periods of climate cooling were the result of vigorous volcanic activity. A group of volcanoes erupting over just a few decades would cool the surface due to all the dirt and dust particles, called aerosols, that they belched into the stratosphere. Those aerosols reflected sunlight, dimming the surface and causing prolonged cooling.

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Polar Bear Science:

New data show Svalbard polar bears are fatter than they were in 1993 despite continued low sea ice

Posted on June 4, 2024 | Comments Offon New data show Svalbard polar bears are fatter than they were in 1993 despite continued low sea ice

Researchers at the Norwegian Polar Institute have finally updated their spring data, which show male polar bears in 2024 were even fatter than they were in 1993 and litter sizes of new cubs were just as high, despite continued low sea ice in the region over the summer months especially.

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Springer:

Thick sea ice flowing from Arctic Ocean shortening shipping season in Northwest Passage, analysis finds

An increased amount of thick sea ice flowing south from the Arctic Ocean shortened the ice-free shipping season in several parts of the Northwest Passage between 2007 and 2021, according to an analysis in Communications Earth & Environment.

The authors suggest this could mean the Northwest Passage is unlikely to become a viable alternative to traditional shipping routes, despite previous hopes that it may become viable due to global warming.

The Northwest Passage (NWP) is a commercial shipping route connecting the Atlantic and Pacific Oceans that runs through the Arctic Circle north of North America. Through the Canadian Arctic Archipelago (CAA), it splits into a southern route and a shorter, preferred northern route. The length of the shipping season—the period during which the route is navigable for certain ships—for the entire NWP has been changing due to global warming.

Alison Cook and colleagues used sea ice charts from the Canadian Ice Service to calculate the number of weeks per year that each 10-kilometer section of the routes through the CAA was navigable by a PC 7 class ship (capable of safely traveling through ice up to 70cm thick) between 2007 and 2021.

The authors found that the shipping season during this period had significantly shortened in three sections of the northern route—the eastern edge of the Beaufort Sea (a 14-week decrease), and the M’Clure Strait and Viscount Melville Sound (both five-week decreases).

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