Was wird aus Volkswagen?

Die schlechten Nachrichten um Volkswagen reißen nicht ab, die schlauen Tipps aus der Politik aber auch nicht. Dabei kommen die eigenartigsten Dinge ans Licht. Niedersachsens Wirtschaftsminister Lies (das Land hat einen Anteil von 12% an VW) wusste bis zur Pressemeldung nichts von den Vorgängen und Problemen des Herstellers. Er sei ja nicht im Aufsichtsrat. Dort saß einst der Wirtschaftsminister des Landes, der wurde aber durch eine Grüne Kultusministerin ersetzt. Nicht aus Gründen der Kompetenz sondern weil sie bei den Grünen ist und Vize des Ministerpräsidenten. Ob die beiden miteinander sprechen? Schwer zu sagen.

Lies wurde also kalt erwischt und er stellte in den Medien auch fest, dass die Energiepreise in Deutschland Volkswagen zu schaffen machen. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn das Land die beiden dortigen Kernkraftwerke hätte weiterlaufen lassen, auch wenn das eine Entscheidung des Bundes ist. Etwas verrückt ist auch, dass die Energiepreise wegen der Energiewende und dem Umbau des Netzes steigen. Eine selbsterfüllende Prophezeiung, außer für Lies, der will das Problem mit neuen Subventionen lösen. 

Der Konsument versagt also, er kauft zu wenige Elektroautos, aus welchen Gründen auch immer. Der Einbruch bei den Zulassungszahlen betrifft nicht nur Volkswagen. Sie gehen auch bei Verbrennern zurück, was einiges über die wirtschaftliche Situation in Deutschland aussagt. Laut Kraftfahrtbundesamt sank die Zahl der Zulassungen gegenüber dem Vergleichsmonat um 28%. Bei E-Autos sank die Zahl sogar um fast 70%. Dabei ist Volkswagen doch ganz klar gesagt worden, dass es nur einen Weg gibt und der ist E-Mobilität.
Erstaunlicherweise laufen die Werke, die noch Verbrenner-PKW produzieren, sehr gut.

Man liest vermehrt, dass der jetzige Grüne Bundeswirtschaftsminister Habeck schon 2019 feststellte, dass VW nur überleben werde, wenn es ein E-Auto-Model für unter 20.000 Euro produziere. Der größte anteilige Kostenfaktor bei einem E-Auto dürfte die Batterie eines Autos sein. Bei einem Kleinwagen hat sie mehr Bedeutung am Preis als bei einem Mittelklassewagen. Zwischen 30-40% kann die Batterie bei einem Fahrzeug ausmachen. Wenn sogar ein Kleinwagen wie ein Fiat 500 in der E-Variante 30% über dem Preis der Verbrennerversion liegt, dann wird das Dilemma klar. Batteriepreise werden nur bei Massenproduktion sinken und davon sind die Hersteller noch weit entfernt. Es ist also das Henne/Ei-Problem. Der Hersteller Volvo, der chinesische Besitzer hat, hat laut T-Online seine Pläne für 100% Elektro bis 2030 beiseite gelegt. 

„Der schwedische Autohersteller Volvo hat sein Ziel einkassiert, bis 2030 nur noch voll elektrische Autos zu produzieren. Das Unternehmen, das dem chinesischen Konzern Geely gehört, korrigierte die Zielvorgabe aber nur leicht nach unten – auf „90 bis 100 Prozent“, wie es am Mittwoch mitteilte. Bis zu zehn Prozent der Neuwagen könnten „bei Bedarf“ auch Hybridmodelle sein. Volvo nannte vor allem den mangelnden Ausbau der Ladeinfrastruktur in einigen Märkten als Grund.“

Auch Volvo bietet keinen Kleinwagen zu 20.000 Euro an. Nach der Prophezeiung von Habeck ist das Unternehmen dann wohl dem Untergang geweiht.

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Wie wird der Winter? Hoffentlich nicht streng, sonst könnten die Gaspreise massiv steigen wie Montel berichtet.

Während sich die europäischen Gasspeicher bei niedrigen Temperaturen zügig leeren sollten, befinde sich Europa weiterhin in einem harten Wettbewerb mit Asien um LNG-Lieferungen, so die Analyse.

Der Frontmonat für Gas am niederländischen Leitmarkt TTF hatte zuletzt auf unter 37 EUR/MWh abgegeben. Marktteilnehmer verwiesen auf eine europäischen Gasspeicherfüllstand von über 90% und den Abbau von Risikoprämien aufgrund von geopolitischen Entwicklungen.Sollte der Winter dagegen mild ausfallen, dürfte sich der Preis bei 35 EUR/MWh stabilisieren, so die Erwartung. Die Chancen auf einen milden und harten Winter stünden bei jeweils 20%, während zu 60% ein durchschnittlicher Winter eintreten sollte.“

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Der Glanz von Greta Thunberg ist dahin. Es ist noch nicht lange her, da war die Heiligsprechung nur eine Frage der Zeit. Sie wurde, wie der Stern berichtet in Kopenhagen verhaftet, weil sie dort für ein Ende der Kooperation der Universität mit Unis in Israel demonstrierte.
Pikanterweise betrifft das auch Forschung zum Klimawandel und neuen Umwelt-Technologien.

„Nicholas Nyrup von „Studenten gegen die Besatzung“ bestätigte dem stern, dass sich Thunberg unter den Festgenommenen befindet. Man habe bereits vor der Demonstration Kontakt zu ihr gehabt. Der Aktivist und Student erklärte, man habe mit der Aktion Druck auf die Leitung der Universität Kopenhagen ausüben wollen, die Zusammenarbeit mit israelischen Universitäten einzustellen.In einer Pressemitteilung der Gruppe heißt es, dass die Kopenhagener Universität durch die Zusammenarbeit mit israelischen Universitäten „zu Wissen beiträgt, das für Völkermord verwendet wird“. Israelische Universitäten unterstützten aktiv die Besatzung Palästinas, indem sie Waffentechnologie entwickelten und Soldaten ausbildeten, so der Vorwurf. Deshalb fordere man einen akademischen Boykott.“

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Beim Thema CCS (Kohlenstoffabscheidung und Speicherung) wird Deutschland möglicherweise weiter abgehängt. Die Welt (Bezahlartikel) berichtet über die Ambitionen der Niederlande, CO2 unter der Nordsee zu verpressen.
Angesichts steigender CO2-Preise könnte sich das sogar mehr und mehr rechnen. Nur nicht für deutsche Unternehmen, die haben vorerst keinen Anschluss, um CO2 per Pipeline in die Niederlande zu bringen.

„Für Deutschland ginge eine große und finanziell attraktive Option im Klimaschutz verloren. Zwar bereiten sich auch Dänemark und Norwegen darauf vor, deutsches Kohlendioxid vor ihren Küsten zu verpressen. Doch die größten CO₂-Emittenten befinden sich an Rhein und Ruhr, fern der Exporthäfen Hamburg sowie Wilhelmshaven und näher an Rotterdam. Für Investitionsentscheidungen ist das wichtig.„Die geografische Lage der Emissionsquelle bestimmt maßgeblich die Kosten des Transports“, heißt es in einer neuen McKinsey-Analyse. Die Kosten für 100 Kilometer Pipeline mit einem Durchmesser von 100 Zentimetern lägen „durchaus bei mehr als 300 Millionen Euro““

Die besondere Bitterkeit besteht in der Tatsache, dass Deutschland mal führend war in dieser Technologie war, ehe diese von Politikern aus ideologischen Gründen gesetzlich verboten wurde.

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Am 5. September 2024 musste in manchen Gebieten 100 % der erneuerbaren Energie vom Netz genommen werden – und trotzdem bezahlt werden. Aber selbst in diesen Gebieten darf weiter uneingeschränkt zugebaut werden, Ist das nicht verrückt? Bild: Netzampel.

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Arthur Schopenhauer              (1788-1860)

Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir widerspruchslos hinnehmen.

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Hier ist sie, die deutsche Version von Clintel’s Klimafilm „Climate: The Movie„.


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