Meldungen, wie die bei Yahoo, muten seltsam an. Sie erwecken den Eindruck, dass sich Wälder in Finnland aufgrund von Wärme selbstentzünden.
“Der Sommer im finnischen Lappland wird Experten zufolge rekordverdächtig heiß werden. Die Saison im hohen Norden wurde durch Waldbrände beeinträchtigt.
Nach Angaben des finnischen meteorologischen Instituts brachte der Juli im ganzen Land ungewöhnlich heiße Temperaturen, wobei die Hitze in Nordfinnland besonders ausgeprägt war.
Die monatlichen Durchschnittstemperaturen im Norden des Landes lagen zwischen 15,5 und 18 Grad Celsius und damit etwa 2 bis 3,4 Grad über dem Durchschnitt.
Mika Rantanen, Forscher am Finnischen Meteorologischen Institut (FMI), sagte der finnischen Nachrichtenseite YLE News, dass Lappland auf dem Weg zu seinem bisher wärmsten Sommer sei.
„Im Moment sieht es so aus, als ob dies der Fall sein wird, es sei denn, es kommt in den letzten Tagen des Monats zu einem Kaltlufteinbruch. Sollte dies der Fall sein, wäre das ein weiteres Indiz für unser immer wärmer werdendes Klima und würde zeigen, dass wir das historische Sommerklima in Lappland bereits überschritten haben“, sagt Rantanen.”
Erst ganz am Ende erfährt der Leser, dass es Menschen sind, die wissentlich oder fahrlässig für die Brände sorgen. Hier verhält es sich in Finnland nicht anders als in Deutschland. Gar nicht erwähnt wird, dass die Abwesenheit von Niederschlag das Kriterium für die Begünstigung von Waldbränden ist. In Finnland kann es bei bestimmten Wetterlagen auch im Norden sehr warm werden. Das passiert immer dann, wenn der Wind aus Südosten kommt und nicht über Wasserflächen wie die Ostsee abkühlt wird. Solche Hochdruck-Lagen gehen oft einher mit trockenem Wetter und das begünstigt Waldbrände.
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Pünktlich zum Ende der Schmelzsaison legt die Oberflächen-Masse SMB laut Polarportal auf Grönland zu. Verantwortlich dafür war ein Tiefdruckgebiet zwischen Grönland und Island. Es sorgte für Niederschläge im Osten von Grönland.
(Abbildung: Screenshot Ventusky)
Die Kurve der Schmelzsaison 2023/2024 lief fast identisch mit dem Mittelwert 1981-2010. Sie ist weit entfernt von der Saison 2011/2012, als ein Tiefpunkt erreicht war.
(Abbildung: Screenshot Polarportal.dk)
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Sie kleben weiter. Trotz des angekündigten Endes der Klebeaktion macht die “Letzte Generation” weiter mit dem Festkleben.
Merkur:
“Sie wollen die Prielmayerstraße besetzen – und das einen ganzen Tag lang. Die Letzte Generation kündigt für Samstag eine besondere Aktion in München an.
Ganz nach dem Motto „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern“ kündigt die Letzte Generation ihre Rückkehr auf die Straße in München an. Die Klima-Chaoten wollen die Prielmayerstraße für 24 Stunden besetzen. Und das, obwohl die Organisation noch im Januar einen Strategiewechsel verkündet hat. „Kapitel des Klebens und der Straßenblockaden endet damit“, erklärten die Aktivsten damals.”
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10 kuriose Erlebnisse rund um die Klima-Debatte listet Axel Bojanowski auf seinem Blog auf.
“Umso ironischer erlebte ich eine Podiumsdiskussion in München. Eine Mit-Diskutantin beschwerte sich auf der Bühne, dass auch ich an der Debatte teilnehmen durfte: Bojanowski vertrete “eine Minderheitsposition”, rief die Journalistin aufgeregt, die keinerlei Ausbildung in Naturwissenschaften hat und sich dem Klimathema gerade erst angenommen hatte, indem sie ganz offen (und recht erfolgreich) in Klimaaktivismus macht.
Auf die spätere Frage des Moderators, was denn besser werden müsste im Klimajournalismus, antwortete die Kollegin: Es müsste mehr Journalisten mit klimatologischer Vorbildung geben. Nicht nur ich stutzte, denn jene Vorbildung brachte ja ausgerechnet ich mit.
Nicht-Aktivisten verlassen nicht nur den Journalismus. Eine Kommunikationsforscherin, die jahrelang bedeutende Studien zur Klimadebatte erarbeitet hatte, erzählte mir neulich, dass sie nun andere Themen bevorzuge. Es sei „anstrengend“ im Klimadiskurs zu bestehen. Machtwillige nutzten eigennützig jede Chance für Diffamierungen. Anderes Umfeld wäre “freundlicher”.”
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Der MDR mit einem Artikel zu einer Studie des PIK über die Wirksamkeit von Klimaschutzmaßnahmen. Vor allem der letzte Punkt klingt komplett anders als man es von dem Institut sonst gewohnt ist.
“Moritz Schwarz betont, Parteien müssen sich bewusst sein, dass viele Ängste und Bedenken von Bürgerinnen und Bürgern mitunter durchaus berechtigt seien. „Wenn ich keine Alternativen habe, um beispielsweise auf den ÖPNV umzusteigen oder keine Möglichkeiten, klimafreundlich zu heizen, dann sind das natürlich berechtigte Bedenken.“ Die Politik dürfe aus seiner Sicht nicht vergessen, dass die Maßnahmen auch immer soziale und gesellschaftspolitische Konsequenzen haben. „Gerade, wenn ich speziell einkommensschwache Haushalte treffe, muss ich mir Gedanken machen, wie ich hier die Effekte abfedere.“
Im Vorfeld der Wahlen in Sachsen und Thüringen versprechen diverse Parteien, sich für den Klimaschutz zu engagieren. Andere werben damit, Klimaschutzmaßnahmen reduzieren zu wollen. Klimaökonom Moritz Schwarz betont an dieser Stelle: „Wir sind bereits auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität.“ Die gesamte Welt sei auf diesem Kurs, das könne man auf regionaler Ebene oder nationaler Ebene vielleicht noch ein paar Jahre in Frage stellen, aber eigentlich gebe es kein Ausweichen. „Wenn wir jetzt nicht Strategien entwickeln, wie wir als starker Wirtschaftsstandort dahin kommen, dann werden wir langfristig nicht viel gewinnen.””
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Grüner Wasserstoff hat ein Problem: Er ist zu teuer. Ein Artikel bei Montel geht davon aus, dass sich ein Markt dafür erst ab 2035 entwickeln wird.
“Der Hauptgrund dafür sei, dass Wasserstoff für die Abnehmer immer noch zu teuer sei.
Der Preisunterschied zwischen grünem Wasserstoff und Erdgas, selbst einschließlich der CO2-Kosten, sei immer noch hoch.
„Wir denken immer noch, dass die [Investitions-]Kosten für einen Elektrolyseur und die Kostendeckung der Anlage wahrscheinlich bei über 2.000 EUR/kW liegen. Bis 2030 sollten sie auf 450 Euro sinken, aber davon sind wir noch weit entfernt”, sagte er.
„Die Zahlungsbereitschaft der Abnehmer ist immer noch ein großes Problem.”
Langfristig sei er jedoch optimistisch, dass die Preise für Wasserstoff sinken würden und dass er ein wichtiges Instrument für die Energiewende auf globaler Ebene sein werde.
„Wir sehen einen gewissen Binnenhandel innerhalb Europas, und ich denke, Norwegen könnte eine interessante Rolle bei den Wasserstoffexporten spielen, möglicherweise nach Deutschland und in die Niederlande”, fügte er hinzu.”
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Leserpost von Dipl. Ing. Martin Krohn:
Betreff: Ernten durch Klimawandel
Sehr geehrte Damen und Herren,
einige Anmerkungen zum Blog vom 30. 08. 2024. Ein Artikel berichtet über Ernteeinbußen. Natürlich wird dafür der Klimawandel verantwortlich gemacht, mit angeblichen veränderten Witterungsverhältnissen, Niederschlägen und Trockenzeiten.
Mit diesen Aussagen wird praktisch die gesamte Weltgeschichte auf den Kopf gestellt. In den früheren Phasen war es immer so, dass die Warmzeiten eine bessere Ernährungslage mit sich brachten. Die Kaltzeiten waren hingegen Hunger- und Notzeiten. Und jetzt ist alles anders?
Mit dem Ende der römische Warmphase traten Probleme auf. Diese führten dazu, dass das römische Reich unterging. Eine Reihe von Völkern aus den nördlichen Regionen haben sich auf Wanderschaft begeben, weil das Land nicht mehr so viele Menschen ernähren konnte.
Nach dem Ende der mittelalterlichen Warmphase und dem Übergang in die „kleine Eiszeit“ kam es zu Not, Hunger und Elend. Vor 1000 Jahren sind die Wikinger auf Grönland gelandet und konnten dort Ackerbau betreiben. Als es kälter wurde, haben die Wikinger, bzw. die Nachfolger Grönland wieder aufgegeben.
Aus dem Mittelalter sind eine ganze Reihe von schriftlichen Dokumenten erhalten. Es wird darin aber nicht von permanenten Extremwettern berichtet. Und das haben die Autoren sicherlich nicht vergessen.
Das heute die Klimaerwärmung so aufgebauscht und zu einer Katastrophe stilisiert wird ist doch völliger Blödsinn. Klimawandel ist Normalzustand, Kalt- und Warmphasen wechseln sich fortwährend ab, das ist nichts Besonderes.
Was jedoch der Mensch in der heutigen Zeit zu den Zuständen beigetragen hat, sind Trockenlegung von Feuchtgebieten, Begradigung von Flüssen und Bächen, Vernichtung von Ausweichflächen für Hochwasser. Darüber sollten die Menschen einmal nachdenken und nicht ständig über den Klimawandel schimpfen.
Mit freundlichen Grüßen
Dipl. Ing. Martin Krohn
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Die Schweiz möchte die Wasserkraft massvoll ausbauen, um künftige Stromengpässe zu vermeiden. Doch dagegen gibt es erbitterten Widerstand von Umwelt- und Landschafts-Organisationen. Vor allem die Stiftung für Landschaftsschutz steht deswegen in der Kritik, weil sie gegen das wichtigste Wasserkraft-Projekt namens „Gornerli“ Einsprache erheben will. Alex Reichmuth hat für den Nebelspalter den Präsidenten der Organisation, den ehemaligen FDP-Parlamentarier Kurt Fluri, nach seinen Beweggründen befragt (https://www.nebelspalter.ch/themen/2024/08/sls-praesident-kurt-fluri-wir-respektieren-den-volkswillen-auf-jeden-fall).
Opposition gegen das Wasserkraftprojekt «Gornerli»
SLS-Präsident Kurt Fluri: «Wir respektieren den Volkswillen auf jeden Fall»
Um das geht es: Die Stiftung für Landschaftsschutz (SLS) hat Einsprache gegen das «Gornerli» oberhalb von Zermatt angekündigt. Der geplante Stausee ist eines der zentralen Projekte für den Ausbau der Wasserkraft. So hat es das Stimmvolk im letzten Juni im Rahmen seiner Zustimmung zum Stromgesetz beschlossen (siehe hier). Kurt Fluri, Präsident der SLS und ehemaliger FDP-Nationalrat, sagt, weshalb seine Organisation das Projekt trotzdem bekämpft.
Die zentralen Aussagen von Kurt Fluri:
«Das Projekt ‘Gornerli’ erfüllt die Voraussetzungen des Landschaftsschutzes nicht. Es würde in eine einmalige Gletscherlandschaft hinein gebaut, die weitgehend unberührt ist.»
«Wir respektieren den Volkswillen auf jeden Fall. Aber im neuen Stromgesetz haben auch die Schutzinteressen ihren Platz. Dem leben wir nach. Die Wasserkraftprojekte sind mit der Annahme des Gesetzes nicht einfach tel-quel genehmigt.»
«Bei drei Viertel unserer Einsprachen und Beschwerden sind wir erfolgreich. Das heisst, dass die jeweiligen Projekte nicht den gültigen Gesetzen entsprachen. Diese hohe Erfolgsquote zeigt, dass es uns braucht.»
«Der Solarexpress, also das Gesetz zur Förderung alpiner Solaranlagen, ist ein eigentlicher Pfusch.»
Das Interview gibt es im Nebelspalter (https://www.nebelspalter.ch/themen/2024/08/sls-praesident-kurt-fluri-wir-respektieren-den-volkswillen-auf-jeden-fall) zu lesen. (Der Beitrag kann nach 20 Sekunden Werbung freigeschaltet werden.)