Ein Podcast des BR aus der Reihe IQ beschreibt die Geschichte der Klimaforschung. Von der Mitte des 19. Jahrhunderts aus bis in die heutige Zeit werden einige Stationen beschrieben. Ausgelassen werden allerdings die 1970er Jahre, als Teile der Wissenschaft an eine aufkommende Eiszeit glaubten. Auch das Ende der kleinen Eiszeit im 19. Jahrhundert wird nicht erwähnt. Der Spiegel im Jahr 1974:
“Zu diesem Allerweltsurteil sind die professionellen Wetterbeobachter schon längst gekommen. Spätestens seit 1960 wächst bei den Meteorologen und Klimaforschern die Überzeugung, daß etwas faul ist im umfassenden System des Weltwetters: Das irdische Klima, glauben sie, sei im Begriff umzuschlagen — Symptome dafür entdeckten die Experten nicht nur in Europa, sondern inzwischen in fast allen Weltregionen. Am Anfang standen Meßdaten über eine fortschreitende Abkühlung des Nordatlantiks. Dort sank während der letzten 20 Jahre die Meerestemperatur von zwölf Grad Celsius im Jahresdurchschnitt auf 11,5 Grad. Seither wanderten die Eisberge weiter südwärts und wurden, etwa im Winter 1972/73, schon auf der Höhe von Lissabon gesichtet, mehr als 400 Kilometer weiter südlich als in den Wintern zuvor.
Zugleich wuchs auf der nördlichen Halbkugel die mit Gletschern und Packeis bedeckte Fläche um rund zwölf Prozent, am Polarkreis wurden die kältesten Wintertemperaturen seit 200 Jahren gemessen. In Großbritannien und Island wurden die Folgen des Kälte-Trends bereits spürbar. Auf Island ging die Heuernte um 25 Prozent zurück, auf der Britischen Insel schrumpfte die jährliche Wachstumsperiode der Pflanzen um etwa zwei Wochen.”
Ganz so stringent mit der Erwärmung wie es in dem Podcast erzählt wird, war es wohl nicht. Es kommen aber einflussreiche Klimawissenschaftler wie Klaus Hasselmann, der 2021 den Nobelpreis für seine Forschung erhielt, zu Wort. Überhaupt zitiert man interessanterweise in dem Podcast das Max-Plank-Institut aus Hamburg lieber als das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung in Potsdam.
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China will seinen ersten Thorium-Reaktor bauen. SCMP.com (Bezahlartikel).
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Wie sieht der Wald der Zukunft aus? Ein Bericht in der Tagesschau nimmt such des Themas an. Allerdings fehlen in solchen Artikeln auch immer die Hinweise, warum z. B. so viele Fichten in Deutschland gepflanzt wurden. Die Bäume wachsen relativ schnell und ihr Holz ist als Bauholz begehrt, weil es eine gewissen Flexibilität hat, was z. B. Dachstühle brauchen. Der Preis ist ein zusätzliches Argument. Es ist also nicht reine Dummheit, dass Fichten gepflanzt wurden, auch wenn die in viele Teile von Deutschland nicht gehören.
“Nadelbäume kämen an vielen Standorten schlechter mit den veränderten Bedingungen durch den Klimawandel klar, betont Bauhus. Über eine halbe Million Hektar an Fichtenwäldern hätte Deutschland bereits verloren, erklärt er. „Auch Nadelbaumarten, die in gemischten Wäldern heimisch sind, wie etwa im Schwarzwald die Weißtanne, leiden massiv. Auch Lärchen und Kiefern sterben auf großen Teilen der Waldfläche ab.“
Eine Maßnahme für den schnellen Umbau der Wälder Europas, um sie als Kohlenstoffsenke zu erhalten: Nadelbäume durch Laubbäume ersetzen.
Ein Baumartenwechsel ist allerdings nicht so leicht umzusetzen. „In der Regel werden jedes Jahr nicht mehr als ein bis zwei Prozent der Waldfläche verjüngt“, gibt Bauhus zu bedenken. Chancen für einen Baumartenwechsel sieht der Waldbauprofessor vor allem bei den großen Freiflächen, die durch Borkenkäfer, pilzliche Krankheiten und Trockenheit entstanden sind.”
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Der Solarhersteller Meyer-Burger scheint seine deutschen Standorte offenbar doch nicht alle zu schließen. n-tv:
“Die drohende Schließung ist damit vom Tisch. „Das ist die gute Nachricht zur schlechten“, sagte Geschäftsführer Gunter Erfurt. Ursprünglich sei geplant gewesen, den Standort im Ortsteil Thalheim zurückzufahren, sobald die Fertigung in den USA hochläuft, sagte Erfurt. Meyer Burger hatte im Frühjahr die nach eigenen Angaben größte Solarmodulproduktion Europas im sächsischen Freiberg geschlossen. Auch das Werk in Bitterfeld-Wolfen hatte zur Disposition gestanden. Zuletzt hatte es geheißen, die Produktion dort werde noch bis in das Jahr 2025 hinein benötigt – eine Garantie darüber hinaus gab das Unternehmen nicht ab.”
Die Aktie notiert momentan 2,38 Franken, nach einem Hoch von 117 Franken vor einem Jahr. Man konnte also ein kleines Vermögen mit dem Unternehmen machen, wenn man vorher ein Großes hatte.
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Daniel Stelter auf seinem Blog über die Kosten der Energiewende.
“Nicht nur das absolute Niveau der Emissionen ist enttäuschend, vor allem ist es die Veränderung seit 1990. Damals lag der CO2-Ausstoß in Deutschland noch bei 652 Gramm pro Kilowattstunde. Der Rückgang um 286 Gramm oder 44 Prozent ist zwar deutlich, hinkt aber selbst hinter dem vermeintlichen Klimaschädiger Polen zurück. Dort sank der CO2-Ausstoß ohne groß angekündigte Energiewende seit 1990 um 49 Prozent.
Die Energiewende hat nicht nur ihre Ziele verfehlt, sie war auch noch unnötig teuer. Der CO2-Ausstoß der Energieerzeugung ist laut Umweltbundesamt von 2000 bis 2020 um 140 Millionen Tonnen gesunken.
Die jährlichen Vermeidungskosten für CO2 liegen derzeit laut einer Analyse von der Investmentbank Goldman Sachs bei rund 100 Euro pro Tonne. Dabei wird angenommen, dass die Vermeidung dort stattfindet, wo sie am günstigsten umzusetzen ist. Früher waren die Vermeidungskosten niedriger. Aber selbst wenn man für die ganze Zeit 100 Euro ansetzt, ergeben sich nur Kosten von 280 Milliarden Euro über 20 Jahre. Das wäre deutlich weniger als die Kosten von vermutlich 500 Milliarden bis 1000 Milliarden Euro für die Energiewende bis 2021.”
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Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781):
Das Wort Zufall ist Gotteslästerung, nichts unter der Sonne ist Zufall, am wenigsten das, wovon die Absicht so klar in die Augen leuchtet.
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Leserpost von Detlef Alwes:
In dem Artikel „Schwachpunkt Klimamodelle“ vom 23.08.24 wird ein Professor folgendermaßen zitiert:
„Was wir genau wissen, ist: Die beobachtete Erwärmung ist auf den Menschen zurückzuführen. Punkt. Da gibt’s keinen Zweifel mehr“, sagt Jochem Marotzke, Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg.”
Erschreckend! Ist eine solche Aussage mittlerweile das Niveau der Wissenschaft in D? Hat dieser ‚Mann der Wissenschaft‘ nicht mitbekommen, dass die Erde den Bedingungen des Sonnensystems und des Weltraums direkt ausgesetzt ist und damit das Klima der Erde im Wesentlichen durch diese bestimmt wird: die Erde eiert mehr oder weniger dicht um die Sonne, abhängig von der Konstellation der Planeten (Gravitationseinfluss), Einfluss der veränderlichen Sonneneruptionen, der Sonnen- und Weltraumstrahlung etc. auf die Erdatmosphäre.
Dieser ‚Wissenschaftler‘ behauptet in ‚Wir-Form‘, genau wissend, dass die Erwärmung auf den Menschen zurückzuführen ist. Punkt – hiermit disqualifiziert er sich absolut. Schlimm, dass dieser ‚Wissenschaftler‘ einen solchen Unsinn unwidersprochen in die Welt setzen darf. Ist das wirklich wahr, dass dieser ‚Wissenschaftler‘ Direktor an einem deutschen Institut ist? Das MPI scheint mittlerweile auch sehr unterschiedliches Niveau zu haben. Bisher konnte in der gesamten Wissenschaft der Anteil des Menschen an Klimaveränderungen – wissenschaftlich belastbar – nicht nachgewiesen werden.
Dipl.-Ing. Detlef Alwes
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Rural belts around cities could reduce urban temperatures by up to 0.5°C, study suggests
The key to cooling ‚urban heat islands‘ may lie in the countryside, according to a new study, published in the journal Nature Cities, from scientists at the University of Surrey and Southeast University (China).
Using 20 years of data, researchers showed how nearby rural areas could bring a city’s temperature down. The biggest cooling effects happen where the rural ring around a city extends for at least half the city’s diameter.
Professor Shi-Jie Cao, the senior author and visiting professor at the University of Surrey’s Global Center for Clean Air Research (GCARE), said, „We often focus on how green spaces, wetlands or waterways can cool down cities. Yet, urban land is precious, and these measures can be hard to find space for. We have now shown how land use outside a city can make a big difference to temperatures downtown.
„Our findings allow us to make quite specific recommendations. We found that urban over-heating was mitigated more by joining up patches of rural land, planting more woodland scattered around a city, and by having fewer, bigger lakes rather than lots of little bodies of water.
As warm air rises in a city, it creates a layer of low pressure close to the ground. This sucks cooler air in from surrounding rural areas. This process is greatly shaped by the size of a city, and the land cover of neighboring rural areas.
To find out exactly how, scientists compared the areas around 30 Chinese cities between 2000–2020. Satellite data told them how warm the ground was, and how the land was used.
Professor Prashant Kumar, one of the authors of the study, founding director of GCARE and co-director of Surrey’s Institute of Sustainability, said,
„We already suspected that belts of rural land around a city could help cool down the urban center. Now, thanks to our detailed analysis, we can say which forms of land use lead to the biggest effects.
„We hope planners and governments can use our findings to help urban communities become more resilient against rising global temperatures. Our findings show that if we want to cool our cities down, we need a joined-up approach between urban and rural planning.“
Paper: Miao Yang et al, Mitigating urban heat island through neighboring rural land cover, Nature Cities (2024). DOI: 10.1038/s44284-024-00091-z