Freibier und Marginalstrom

Anhand von Freibier erklärt Florian Blümm auf seinem Blog den Marginalstrom. Das ist sehr lesenswert und es rückt die Diskussion um die CO2-Einsparungen durch Wärmepumpen oder E-Autos in ein ganz anderes Licht.

“Stell dir vor, es ist gerade 50% sauberer Strom im Netz, so wie zum Beispiel am 16.8.2024 um 16:00 Uhr. Es bekommen quasi 50% der Stromverbraucher saubere Energie mit 50 gCO2/kWh und 50% der Stromverbraucher fossile Energie mit 750 gCO2/kWh. Die CO2-Intensität des gesamten deutschen Stromverbrauchs ist im Durchschnitt also bei 400 gCO2/kWh. Wie CO2-intensiv ist jede Kilowattstunde an zusätzlichem Strom, wenn sich der Stromverbrauch um 10% erhöht? 400g CO2/kWh: damit wurde der bisherige Verbrauch im Schnitt gedeckt750g CO2/kWh: der zusätzliche Verbrauch wird fossil gedeckt, weil keine saubere Energie mehr übrig istWieder ist die 2. Antwort richtig, mit der gleichen Begründung wie im Freibier-Club. So wie die 5 Freibier nicht für den kompletten Durst reichen, reichen auch 50% saubere Energie nicht für 110% Stromverbrauch. Für jedes weitere Bier im Beispiel musst du den Normalpreis zahlen und für jede weitere Kilowattstunde die fossile CO2-Intensität bilanzieren.” 

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Europa hat bereits Ende August 90% seiner Gasspeicher gefüllt. Montelnews

In Deutschland waren die Gasspeicher zuletzt zu 93,4% gefüllt. Die Bundesregierung hatte ein höheres Ziel für den 1. November ausgegeben. Bis dahin müssen die Speicher einen Füllstand von mindestens 95% erreichen. Am 1. November 2023 lag der Füllstand bei 99,8%.

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Professor Gerd Ganteför bespricht in einem Video das neue Buch von Axel Bojanowski. Expemplarisch nimmt er sich einige Kapitel des Buches heraus und stellt sie vor. Im November wird ein Buch von Ganteför erscheinen, man kann es bereits bei Amazon vorbestellen
Aus dem Ankündigungstext: 
 

Es wird wärmer und die Ursache ist das Kohlendioxid aus der Verbrennung von Kohle, Gas und Öl. Politiker beschwören das Aussterben der Menschheit und fordern radikale und unerfüllbare Maßnahmen. Aber es gibt einen Weg jenseits der Ideologie. Ozeane und Landpflanzen absorbieren jedes Jahr die Hälfte des Kohlendioxids. Wenn wir also unsere Emissionen auf die Hälfte reduzieren, bliebe die CO2- Konzentration in der Luft konstant. Zusätzlich kann die Leistung der Senken mit sanften Maßnahmen erhöht werden. Es ist ein bürgerfreundlicher Weg in die Zukunft, dem auch ärmere Länder folgen können. 

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Die Bundesregierung meint es tatsächlich ernst. Die angebotsorierentierte Stromversorgung soll kommen und die Industrie sich gefälligst danach richten und produzieren, wenn Wind und Sonne liefern. Die Industrie ist alarmiert, weil man in der Politik offenbar keine Vorstellung von industrieller Produktion hat, wie die Welt in einem Bezahlartikel berichtet. 

In den deutschen Chemieparks etwa könnten Lieferketten reißen – mit weitreichenden Folgen. Denn dort produzieren Unternehmen im Verbund: Das Nebenprodukt des einen Betriebs dient dem nächsten als Rohstoff für seine Fertigung. Fährt der erste Betrieb aber seine Produktion herunter, weil es in einer Windflaute einträglicher ist, Netzentgelt-Rabatte mitzunehmen, dann kann auch eine ganze Kette von Nachbarbetrieben nicht mehr weiterarbeiten. Nach so einem Verbundmodell arbeiten rund 40 deutsche Chemieparks, die für 60 Prozent der Arbeitsplätze dieser Branche stehen. „Chemie-Anlagen sind in der Regel sehr kapitalintensiv und brauchen eine Auslastung von mindestens 80 Prozent, wenn sie wirtschaftlich sein sollen“, warnt Christof Günther, Geschäftsführer des Chemieparks Infraleuna. 

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Wettervorhersagen werden genauer und sie werden langfristig besser mit Konsequenzen beim Katastrophenschutz.  
Axel Bojanowski in der Welt, ebenfalls ein Bezahlartikel.

Meteorologen treffen mittlerweile vier Tage im Voraus Prognosen, die präzise Evakuierungen ermöglichen und unnötige Räumungen vermeiden – umso bitterer, wenn sie wie bei der Ahrtal-Katastrophe 2021 ignoriert werden. Auch vor Hitzewellen, Starkregen oder Schneestürmen warnen Wetterdienste, sodass etwa Landwirte, Energiefirmen oder Verkehrsunternehmen besser planen und unnötige Kosten verhindern können. Alle zehn Jahre, so haben Experten um Peter Bauer vom Europäischen Wetterzentrum in Reading (ECMWF) berechnet, sind Wetterprognosen um einen Tag genauer geworden: Eine Vier-Tage-Vorhersage heutzutage fällt so genau aus wie vor 30 Jahren eine Prognose für den nächsten Tag.

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Josef Kowatsch plottete anhand von 543 Wetterstationen für Deutschland die Temperaturentwicklung. Farbcodes:

–Tageshöchstwert: grau
–Tagesdurchschnitt: orange
–Nacht-Tiefstwert: blau



Gut zu erkennen: Leichte Abkühlung 1945-1985, danach Erwärmung. Man erahnt, dass hier die Atlantische Multidekadenoszillation (AMO) seine Finger mit im Spiel hat. Die wird sich demnächst auf den Weg in die negative, kühlende Phase begeben. Dann könnte sich die Temperaturachterbahn auch wieder auf eine neue Talfahrt begeben…

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Sven Titz in der NZZ:

Laut einem Extremszenario könnten die Gletscher der Antarktis in Zukunft schnell kollabieren. Jetzt zeigt eine Studie: Sie sind doch stabiler

Der Thwaites-Gletscher und seine Nachbarn sind im Klimawandel stark gefährdet. Die Befürchtung, dass wegen ihres Zusammenbruchs der Meeresspiegel bis 2100 um zwei Meter steigen könnte, hält aber einer Überprüfung nicht stand.

Weiterlesen in der NZZ:

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Die Vorträge der kürzlichen Clintel-Veranstaltung sind jetzt auf Youtube verfügbar:

The presentations in English at the recent Five-Year Anniverary Convention of Clintel are now available online at our YouTube channel

You can see and hear four interesting presentations:

Willie Soon about the role of the sun in climate change.  

Jacob Nordangard about the political background of climate alarmism.

Gregory Whitestone about the benefits of more CO2 and modest warming.

And Theo Wolters about the impossibility of Net Zero (in The Netherlands).

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JoNova:

German solar industry collapsing: unable to make solar panels from solar power

About 90% of solar panels installed in Germany come from China, and earlier this year one of the last solar panel manufacturers closed in Germany. Last week, what was left of the industry begged for mercy (and subsidies) which they didn’t get. Now another German solar panel manufacturer has closed down.

For some cruel reason German factories which are close to their customers, can’t compete with distant foreign factories which have access to slave labor, fossil fueled shipping and cheap coal fired electricity?

The bigger question, seemingly, is how did the country that invented the printing press, diesel engines, and the theory-of-relativity get fooled by such a stupid ploy? Someone told them they could save the world with unreliable energy, so they converted their generators to unreliable ones, only to discover that they can’t afford to use unreliable generators to make the unreliable generators they need to keep saving the world?

The only government stupider than Germany is the one that has already seen how badly this worked out and announces they’re going to do the same thing. Australia is not only ten years too late, but China has flooded the market to the point where people are using solar panels as garden fences, and we have our own glut of solar power at midday.

The last hope of the German solar industry was a government mandated “bonus” for people who bought German solar panels.

Weiterlesen auf JoNova.

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David Appell , Phys.org:

Atmospheric ‚teleconnections‘ sustain warm blobs in the northeast Pacific Ocean

The past 10 years have seen a series of „warm blobs“ in the northeast Pacific Ocean. These marine heat waves do widespread damage to ecosystems and marine life in the area, but the mechanisms by which they develop and are sustained are still uncertain. Now a research group has found that they are caused by climate „teleconnections“ from wave trains that originate in the Mediterranean Sea and North Atlantic region.

Weiterlesen auf Phys.org.

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