Solaranlagen in der Sahara

Eine neue Studie, über die DasWetter.com berichtet, untersucht den möglichen Einfluss von Solarparks in Nordafrika auf das Wetter und das Klima. Über die Größe der Parks in der Studie kann man sicherlich diskutieren, denn die Sahara ist riesig. Sie ist 26mal so groß wie Deutschland. Bereits 5% Bebauung wären demnach gewaltige Flächen. Die Idee, was passieren könnte, ist es dennoch wert, darüber nachzudenken. Demnach könnte es zu einer weiteren Erwärmung kommen, wenn große Teile der Wüste mit Solaranlangen bebaut werden. Auch die Folgen für den Amazonas, der vom Saharastaub profitiert oder das Wetter auf dem Atlantik sind interessant. Alles hängt mit allem zusammen.

„Doch wenn dies in so großem Maßstab geschieht, könnte dies zu ernsthaften Problemen führen. Eine neue Studie, die in der Zeitschrift Nature veröffentlicht wurde, kommt zu dem Schluss, dass die massive Aufstellung von Sonnenkollektoren die Windzirkulation auf dem Planeten verändern und das Klima langfristig verändern kann, selbst an Orten, die weit von der Wüste entfernt sind. 

Sonnenkollektoren verändern die natürlichen Eigenschaften der Erdoberfläche, wie z. B. die Albedo und die Oberflächenrauhigkeit.

Die Forscher simulierten riesige Solarparks in Nordafrika, die 5 Prozent, 20 Prozent und 50 Prozent der Region abdeckten, und bewerteten die Folgen. Das erste, was ihnen auffiel, war, dass die Paneele viel dunkler sind als der Sand, so dass sie mehr Wärme absorbieren und die in den Weltraum zurückgeworfene Energie verringern (Albedo). Dies führt zu einer zusätzlichen Erwärmung der Umwelt, nicht nur lokal, sondern global.“ 

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Hans von Storch war einer der Quellen für das neue Buch von Axel Bojanowski. Ganz bestimmt dürfte er einer der besten Zeitzeugen für die Entwicklungen sein, die Bojanowski in seinem Buch beschreibt. Von Storch hat das Buch nun besprochen und fällt sein Urteil.

„In dem Zusammenhang ist das Konzept der Kipppunkte zu nennen, also schnelle, auf lange Zeit unwiderrufliche Umbrüche im Klimageschehen, – die in näherer Zukunft bevorstünden, und über deren Realisierung die Menge an freigesetzten Treibhausgasen entscheiden werde. Wissenschaftlich ist dies Konzept in den Bereich der Spekulationen zu verweisen – obschon es ein wissenschaftlich interessantes Konzept darstellt, dessen Erforschung angezeigt ist.

Dieses Konzept ist inzwischen bei fast allen klimainteressierten Laien in Deutschland fest verankert, obwohl die Indizienlage dünn ist. ›Fridays for Future‹ und ›Die letzte Generation‹ berufen sich darauf. Aber auch in Print- und TV-Medien, denen gemeinhin Qualitätsstandards zugesprochen werden, findet man diese Perspektive als angeblich wissenschaftlich gesichertes Faktum, was es eben nicht ist.Bojanowski führt in den letzten Kapiteln aus, wie sich das Thema von Wissenschaft loslöste und eine dominante politische Kraft wurde. Es wird zwar weiterhin Listen to the science gefordert, aber in der Praxis wird damit auf eine politisch-weltanschauliche Bewegung verwiesen. Inzwischen erleben wir ein postnormales Crescendo in der Tradition der sozialen Experimente zur Menschenverbesserung des 20ten Jahrhunderts. Mit der Drohung des Weltuntergangs, dem Ende des Menschheit, wird Umkehr eingefordert, bei der Mobilität, der Energienutzung, beim Konsum, bei der Lebensqualität (wie sie bisher verstanden wurde).“

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88% der Deutschen zweifeln an der Energiewende, sagt der Focus.

„Den Anfang machte E.on-Chef Leonhard Birnbaum. „Deutschland macht sie aber besonders teuer, besonders bürokratisch und besonders umständlich“, sagte Birnbaum im Januar. Mit „sie“ meinte er die Energiewende.

Im März folgte dann der Bundesrechnungshof – eine unabhängige Bundesbehörde – mit seiner Kritik und der Forderung: „Die Bundesregierung muss umgehend reagieren, um eine sichere, bezahlbare und umweltverträgliche Stromversorgung zu gewährleisten.“

Es handelt sich um zwei Beispiele aus junger Vergangenheit, die aufzeigen, dass es mit der Energiewende in Deutschland nicht so vorangeht, wie man es sich erhofft. Dies nimmt auch die Gesellschaft wahr. So ergab eine Forsa-Umfrage im März, dass die Mehrheit der Deutschen (88 Prozent) an eine vollständige Energiewende zweifle.Behält die internationale Tageszeitung „The Wall Street Journal“ also Recht, als sie Deutschland 2019 die „World’s Dumbest Energy Policy“ bescheinigt hat? Mit all der Kritik und den Bedenken könnte man das glauben. Doch es ist noch nicht zu spät, die Weichen in Richtung erfolgreiche Energiewende zu stellen.“

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Das Mittelmeer ist zurzeit extrem warm. Tagesschau.de:

„Die aktuell vorläufigen Messungen beruhen auf Satellitendaten des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus. Örtlich wurden seit Anfang August dieses Jahres auch Wassertemperaturen von über 30 Grad gemessen, unter anderem in Ägypten, Monaco, Korsika und in der Nähe der spanischen Stadt Valencia. 

Besonders bemerkenswert sei, dass die Hitzeperioden inzwischen über lange Zeit andauerten, erklärte ICM-Forscher Justino Martínez. Das Mittelmeer wird vom Weltklimarat als ein „Hotspot“ des Klimawandels bezeichnet. Seit den 1980er-Jahren durchlaufen die maritimen Ökosysteme des Mittelmeers demnach einen drastischen Wandel mit einem Rückgang der Artenvielfalt und der Ankunft invasiver Arten.“

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Über die Rolle von Walen und deren Ausscheidungen auf das Klima haben wir erst kürzlich berichtet. Dirk Steffens geht in seinem Podcast auch auf Pinguine ein. Aus dem Ankündigungstext: 

„Die Antarktis beeinflusst das Klima auf der ganzen Welt. Pinguine spielen dabei eine zentrale Rolle – doch damit könnte bald Schluss sein. Was die Vögel am Südpol mit Extremwettereignissen in Deutschland zu tun haben und warum sie bedroht sind, erklären Dirk und Sabine Steffens in dieser Folge des GEO Podcasts. Und wenn sie sagen, dass Pinguine unser Klima „machen,“ ist das wörtlich zu nehmen: Denn indem die Vögel ins Südpolarmeer kacken, düngen sie das Wasser und stoßen eine Kettenreaktion an, die gewaltige Treibhausgas-Mengen aus der Atmosphäre zieht und für Jahrhunderte im Meer versenkt. Penguin Power Poo!“

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Im Podcast von WDR5 Quarks Radio geht es etwa 30 Minuten um das Thema Kernfusion. Zu Gast ist Professor Dr. Thomas Klinger vom Max-Plank-Institut für Plasmaphysik, der Auskünfte zu Wendelstein 7-X. gibt. Das ist sehr unaufgeregt aber hoch interessant.
Klinger erklärt, warum wir in Zukunft Kernfusion gebrauchen werden.  

„Wendelstein 7-X ist die weltweit größte Fusionsanlage vom Typ Stellarator. Ihre Aufgabe ist es, die Kraftwerkseignung dieses Bautyps zu untersuchen. Dazu testet sie ein optimiertes Magnetfeld für den Einschluss des Plasmas. Es wird von einem System aus 50 speziell geformten, supraleitenden Magnetspulen erzeugt – das technische Kernstück der Anlage. Es wird erwartet, dass Plasmagleichgewicht und -einschluss von vergleichbarer Qualität sein werden wie bei einem Tokamak gleicher Größe. Dabei werden jedoch die Nachteile des im Tokamak-Plasma fließenden Stromes vermieden: Mit bis zu 30 Minuten langen Plasmaentladungen soll Wendelstein 7-X die wesentliche Stellaratoreigenschaft zeigen, den Dauerbetrieb.Die Hauptmontage von Wendelstein 7-X wurde 2014 abgeschlossen, das erste Plasma wurde am 10. Dezember 2015 erzeugt. Wir sind dabei, die Anlage mit allen Systemen in Betrieb zu nehmen. Danach wird im Juli der Plasmabetrieb wieder aufgenommen.“



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Follow Up zu der Demo gegen die Gasbohrungen von Borkum. Wir berichteten kürzlich über ein Interview von Luisa Neubauer, die eine Demo groß ankündigte. Es kamen wohl etwas mehr 100 Aktivisten zusammen laut AOL.

„Mehr als 100 Klimaaktivisten haben vor dem Bundeswirtschaftsministerium in Berlin gegen die geplanten Gasbohrungen vor der Nordseeinsel Borkum protestiert. Sie hielten ein langes rotes Textilband vor sich, das die rote Linie darstellen sollte, die nicht überschritten werden dürfe. Luisa Neubauer, Organisatorin von Fridays for Future, führte die Demonstration zum Ministerium an.

Zuvor hatte sich auch die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang gegen die Förderung von Erdgas aus einem Feld unter dem Meeresboden vor Borkum ausgesprochen.“

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