Das PFAS-Problem

Holger Douglas bei TE mit einem spannenden Artikel. Es geht um den Fund von sogenannten Ewigkeitschemikalien in den Lebern von Wildschweinen. Die Chemikalien stammen von Windkrafträdern.

„Das Landesuntersuchungsamt in Rheinland-Pfalz rät dringend davon ab, Leber von Wildschweinen zu essen. Das Vermarkten und die Weiterverarbeitung in anderen Produkten sind sogar untersagt. Grund sind gesundheitliche Risiken, wie das Landesuntersuchungsamt am Montag in einer Presseerklärung mitgeteilt hat. Das zeigten Untersuchungen im Auftrag des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität (MKUEM).

Der Grund: Die Leber von Wildschweinen ist mit sogenannten Ewigkeitschemikalien wie PFAS stark belastet. Dabei handelt es sich um sogenannte perfluorierte und polyfluorierte Alkylsubstanzen. Das sind Chemikalien, die in vielen industriellen Prozessen eingesetzt werden und nur schwer abbaubar sind. Sie reichern sich sowohl im Wasser als auch im Boden und im menschlichen Körper an, daher der Name Ewigkeitschemikalien.“

Die Erneuerbaren Energien brauchen PFAS und kämpfen daher gegen ein Verbot dieser Chemikalie.
Das Gift reichert sich in der Natur an und Wildschweine, die nur draußen leben und fressen, nehmen es zu sich.
Das Problem wird auch nicht kleiner, sondern eher größer.

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Durch den Klimawandel ändert sich das Wattenmeer. ZDF:

„Der Klimawandel wirkt auf alle Ebenen des Wattenmeeres ein“, so Buschbaum. Temperaturerhöhung und Meeresspiegelanstieg veränderten die Gestalt der Küste und den Transport von Sedimenten. „Das Wattenmeer in der südöstlichen Nordsee erwärmt sich schneller als viele andere gemäßigte Küstengebiete“, heißt es im Bericht der Forscher in der Fachzeitschrift „Marine Biodiversity“. Die Oberflächentemperatur des Meerwassers sei in den letzten 60 Jahren um fast zwei Grad gestiegen, „was fast dem Doppelten des durchschnittlichen globalen Anstiegs der Ozeane entspricht“.

Dabei haben laut AWI vorrangig milde Winter und sehr warme Sommertemperaturen einen großen Einfluss auf das Ökosystem. Insbesondere Hitzewellen mit Temperaturen von drei bis fünf Grad über dem Durchschnitt werden demnach häufiger und dauern länger an. Diese physikalischen Änderungen beeinflussten das Vorkommen einzelner Arten im Wasser und am Meeresboden.

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Die Videos von Eduard Heindl sind immer eine Empfehlung. Im neuesten spricht er mit Prof. Dr. Jens Hesselbach über Ökostrom, CO2 Zertifikate, Greenwashing.

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Axel Bojanowski zu Gast bei Prof. Dr. Christian Rieck. Im Grunde werden in dem Video dort viele Dinge aus dem aktuellen Buch angesprochen. Eine gut investierte Stunde.

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Scheitert die Energiewende bei einem „Weiter so“? Prof. Dr.-Ing. Markus J. Löffler vom Westfälisches Energieinstitut (WEI) kritisiert die deutsche Energiewende.

„Eine größere Herausforderung stellt die Sicherstellung der Stromversorgung bei Dunkelflauten dar, also beim gleichzeitigen Auftreten von Dunkelheit und Windflaute. Laut Studiendaten könnten innerhalb eines sechsjährigen Zeitraums zahlreiche Dunkelflauten mit Dauern zwischen einer und 265 Stunden (ca. elf Tage) auftreten. Dabei wären durch den Wegfall von Wind- und Solarkraft häufig Leistungsdefizite von über 150 Gigawatt (GW) zu verzeichnen. Kurzfristig geringe Defizite bis zu sechs Stunden ließen sich durch vorhandene Batterie- und Pumpspeicherkraftwerke gut ausgleichen. Mittelfristige Defizite bis zu 18 Stunden wären gemäß der Studienergebnisse unter günstigen Bedingungen auch noch zu kompensieren. „Um länger anhaltende Defizitphasen von bis zu elf Tagen abzufangen, benötigten wir steuerbare Gas- oder Wasserstoff-Kraftwerke im Inland mit mindestens 150 GW abrufbarer Leistung. Bis zum Jahr 2035 sind derzeit nur 10 GW Wasserstoff-Kraftwerke geplant bei derzeit vorhandenen 35 GW Gas-Kraftwerken. Oder man müsste nötigenfalls auf Stromimporte zurückgreifen, da die vorhandenen Batteriespeicher und ähnliche Technologien nicht ausreichen würden“, so der Gelsenkirchener Energieexperte weiter. Man sei auf zusätzliche, zuverlässige Energiequellen angewiesen, die schnell einspringen könnten, wenn erneuerbare Energien nicht mehr ausreichten.“

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Warum ist es 2023 und 2024 so warm? Gerd Ganteför hat sich die möglichen Ursachen in einem Video angesehen.

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Beitrag von Dipl.-Ing. Peter Schewe:

Ein Besuch des Pumpspeicherwerkes Limmern der Linth- Limmern AG

Anlässlich des 18. Geburtstages meines Enkelsohnes besuchten wir eines der weltgrößten Pumpspeicherwerke im Kanton Glarus in der Schweiz. Hoch in den Glarner Alpen, tief verborgen im Fels treibt das Wasser des Muttsees 4 gewaltige Turbinenräder an, die wiederum die 4 Generatoren antreiben, die dann den Strom erzeugen.

Die Eltern wollten ihren Kindern und deren Freunde einen Blick hinter die Steckdose gewähren, damit sie eine Ahnung davon bekommen, welch riesiger Aufwand erforderlich ist, damit ihre Laptops, Handys und sonstige Annehmlichkeiten des Alltags ständig am Laufen sein können.

Die Linthal- Limmern Kraftwerks AG baute das schon seit den 60-ger Jahren bestehende Wasserkraftwerk von 2009 bis 2017 aus zu einem Pumpspeicherwerk. Neben dem vom auf 1.875 m ü. NN gelegenen  Limmerensee gespeisten Wasserkraftwerk wurde in 1.800 m Höhe ein neues Pumpspeicherwerk mit 4 Turbinen à 250 MW Leistung in einer riesigen, 55 m hohen Kaverne in den Fels gebaut. Es benutzt den mit einer 1.054 m langen und 35 m hohen Schwergewichtsstaumauer in seinem Speichervermögen erhöhten, auf 2.446 m ü.NN liegenden Muttsee als oberes und den Limmerensee als unteres Speicherbecken, der Höhenunterschied und damit die Fallhöhe des Wassers beträgt 571 m.

Zwei gewaltige, mit einer Tunnelbohrmaschine vorgetriebene und mit Stahlrohren ausgekleidete Druckstollen führen das Wasser an die waagerecht liegenden Turbinenschaufeln, über deren senkrecht stehende Wellen dann die zwei Etagen höher gelegenen, asyncron laufenden Generatoren den Strom erzeugen. Im umgekehrten Fall treiben sie als riesige Motoren die Turbine an, die dann das Wasser aus dem Limmerensee wieder in den Muttsee 571 m hoch pumpen. Mit dem Wasservorrat ist ein Vollastbetrieb 33 h lang möglich, was einer Strommenge von 33 GWh entspricht. Das in seiner Leistung (1060 MW) vergleichbare, größte deutsche Pumpspeicherwerk Goldisthal schafft nur 8 Vollaststunden und somit 8,5 GWh. Nicht die installierte Leistung, sondern die verfügbare Wassermenge ist für die Kapazität eines solchen Kraftwerkes entscheidend.

In einer weiteren, etwas kleineren Kaverne stehen die wagongroßen, ölgekühlten Transformatoren, die den Strom auf 380 kV transformieren und ins Netz geben. Mit deren Abwärme wird das gesamte Kraftwerk beheizt.

Um das Ganze überhaupt bauen zu können und die Ausrüstungsgegenstände zu transportieren, wurde neben einer Luftseilbahn zum Muttsee von der Talsohle (800 m ü.NN) aus ein 4 km langer Stollen für eine Standseilbahn in den Berg getrieben, die 1.000 Höhenmeter überwindet und an der Kraftwerkskaverne endet. Mit ihr werden das Personal sowie alle notwendigen Materialien, Geräte, Fahrzeuge und Ersatzteile transportiert. Die bis zum Limmerensee zurückgebaute Luftseilbahn kann im Sommer von Wandertouristen genutzt werden.

Steht man in der Kaverne vor den riesigen Generatoren und spürt das Vibrieren selbst der meterdicken Betonwände, bekommt man in etwa ein Gefühl für die gewaltigen Kräfte, die hier am Wirken sind und gebändigt werden müssen.

Pumpspeicherwerke wurden nicht gebaut, um Geld zu verdienen. Sie dienen allein der Netzstabilisierung und dem Ausgleich der Spitzenlast. Ein Gewinn lässt sich nur aus der Differenz zwischen eingekauftem Strom zum Hochpumpen und dem in Spitzenzeiten zu Höchstpreisen verkauften Strom erzielen, was bei einem Wirkungsgrad von 80 % eher marginal ausfallen dürfte.

Die Gesamtinvestition betrug 2,1 Mrd. SFR, das ist selbst für die reiche Schweiz eine gehörige Summe. Als das Werk geplant wurde, dachte wahrscheinlich noch niemand daran, dass es eines Tages so viel überschüssigen Strom aus Wind und Sonne geben wird, dass nicht nur der Strom zum Hochpumpen nichts kostet, sondern sogar noch Geld dazu gegeben wird, also selbst mit dem Hochpumpen noch Geld verdient wird. Jetzt sprudelt nicht nur das Wasser bergauf und bergab, sondern auch die Geldquelle versiegt nie. Während der Strom munter hin und her fließt kennt der Fluss des Geldes aber nur eine Richtung.

Das Werk hat sich innerhalb der 7 Jahre seit Inbetriebnahme voll amortisiert und arbeitet mit Gewinn, d.h. alle Verbindlichkeiten sind beglichen. Selbst bei Betrieb von nur 2 Turbinen (2 sind wegen Instandhaltungsarbeiten derzeit außer Betrieb) werden keine Verluste gemacht.

Woher der viele überschüssige und somit äußerst lukrative Strom kommt, darüber schweigt des Schweizer Höflichkeit, obwohl es alle ahnen: Vorrangig aus Deutschland. Und wer speist diese nicht versiegende Geldquelle? Der deutsche Stromkunde.

Und deshalb kostet auch die Schweizer Vignette (40,- SFR) nicht wie noch vor wenigen Jahren 37,-€  sondern jetzt 44.- €. Erhielt man 2018 für einen Euro noch 1,20 SFR, zahlt man das Gleiche in Euro (1,20) jetzt für einen SFR.

So ahnungslos waren die Schweizer denn wohl doch nicht, als sie ihr Pumpspeicherwerk Linthal-Limmern planten und bauten, hatte doch Deutschland schon vor 25 Jahren allen verkündet, seine Energiebasis auf Wind und Sonne umzustellen. Weitergedacht haben wohl aber nur die Schweizer, denen ein besonders ausgeprägtes Gespür für‘s Geld der anderen wohl nicht umsonst nachgesagt wird. Die Dummen sind, wie so oft, wieder mal wir Deutschen, die ihre Pumpspeicherwerke lieber abschalten (siehe Niederwartha bei Dresden) statt neue zu bauen.

Inwieweit unser Besuch bei der Jugend einen nachhaltigen Eindruck hinterließ, vermag ich nicht zu beurteilen. Für uns Alte war es mal wieder eine Bestätigung für das Wort: Ohne Fleiß kein Preis und dafür, dass Menschen Enormes zu leisten vermögen. Dass es dazu nicht nur gewaltiger Anstrengungen sondern auch visionären Mutes und eines klugen Managements bedarf, das konnte man hier hautnah spüren.

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