Von Frank Bosse
Mal wieder ein Blick zum „Helmholtz-Dürremonitor“, diesmal nach Sachsen.
Da wird im Bereich 50,8°N; 13,8°O eine „extreme bis außergewöhnliche Dürre“ angezeigt. Dort liegt Altenberg. Der Gesamtboden, für den das gilt, ist relativ träge und reagiert nicht so sehr auf kurzfristige Niederschlagsänderungen. Wie verhielt es sich also mit dem Niederschlag über das letzte Jahr da? „Kachelmannwetter“ hat da aufschlussreiche Daten für User mit Abo:
Wir sehen ein deutliches Plus an Niederschlag, akkumuliert seit August 2023. Eine weitere Quelle, der Bodenfeuchteviewer das DWD. Er zeigt für Altenberg das:
Ganz oben, in den ersten 10 cm ist es da etwas trocken, ab 50 cm Tiefe sind es mehr als 70% Sättigung. Da ist keine „außergewöhnliche Dürre“, nicht im Gesamtboden. Nach wie vor zeigt der Helmholtz-Dürremonitor im Gegensatz zu anderen Quellen da etwas an, was nicht da ist. Tipp für Anwender: Man nutze die anderen Quellen!
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Wir bleiben thematisch beim Thema Wasser. In Sachsen-Anhalt will sich das Unternehmen Intel ansiedeln. Dort sollen in Magdeburg Microchips produziert werden. Die Produktion braucht viel Wasser und das Bundesland Sachsen-Anhalt ist nicht gerade gesegnet mit viel Niederschlag, der das Grundwasser auffüllen könnte. Das hat vor allem geographische Gründe. Der Harz gilt als Regenfänger und bei Regen aus Westen erreicht er das Bundesland im Regenschatten deutlich weniger. Zwar sind die Niederschläge in den letzten 12 Monaten auch in Sachsen-Anhalt über dem langjährigen Durchschnitt gefallen, bis das Wasser aber in den tieferen Schichten angelangt ist, vergeht viel Zeit.
Als Lösung standen eine Talsperre, ein Flusswasserwerk oder sogenannte Versickerungsflächen zur Verfügung. Man hat sich für das letzte entschieden, obwohl mit der Elbe ein gut geeigneter Fluss zur Verfügung gestanden hätte. Ein Podcast aus der ARD-Mediathek beschäftigt sich mit dem Thema.
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Und noch ein Podcast Tipp.Algen könnten zukünftig eine wichtige Rolle einnehmen in vielerlei Hinsicht. Bestimmte Algen können als Nahrungszusatz die Methan-Emissionen von Kühen reduzieren, Algen speichern CO2 und sie sind ein sogenanntes Superfood für Menschen. In Irland forscht man daran und erntet auch schon Algen als Nahrungsmittel.
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Wenn NGOs wie Germanwatch vorsichtig optimistisch sind, dann sollte man kritisch hinschauen. Im Focus können wir lesen, dass man dort einen positiven Trend sieht. Anlass war der Erdüberlastungstag, der jedes Jahr zelebriert wird. Vielleicht merkt man bei Germanwatch doch die Müdigkeit bei dem Thema?
“Doch Germanwatch sieht Licht am Horizont. Glaubt man der Umweltorganisation, könnte ein Wendepunkt erreicht sein. Jahrzehntelang habe die Erdüberlastung fast jedes Jahr zugenommen, seit knapp zehn Jahren pendele sie nun auf hohem Niveau, sagte der Politische Geschäftsführer von Germanwatch, Christoph Bals. „Die gute Nachricht ist, dass der Wendepunkt erreicht zu sein scheint. Vieles spricht dafür, dass die Überlastung bald sinkt.
Germanwatch verweist auf den weltweiten Siegeszug der Erneuerbaren Energien, der Speichertechniken, der E-Mobilität und Wärmepumpen. Er sorge dafür, dass „das fossile Geschäftsmodell untergraben“ werde. Tatsächlich überschlagen sich im Bereich der weltweiten Energiewende gerade die Entwicklungen.”
Diese Denkweise kennen wir. Wir müssen nur genügend Windräder aufstellen, dann wird alles gut.
Kein Starkregen mehr, keine Dürren, keine Stürme, keine Hitze. Deutlich pessimistischer äußerte sich Mojib Latif im Interview mit T-Online im Dezember 2023. Als Wissenschaftler kennt er Mathematik und kann Anteile einschätzen.
“Sie haben bereits betont, dass Sie von den Konferenzen keine großen Würfe erwarten. Wie könnte denn ein tatsächlicher Fortschritt gelingen?
Ja, die Klimakonferenzen sind völlig überdimensioniert. Ein Treffen mit fast 100.000 Teilnehmern, das ist doch Wahnsinn. Es bräuchte ein kleineres Format. Es ist nur eine Handvoll Länder, die den Löwenanteil an den CO2-Emissionen ausmachen. Wenn sich allein China, die USA, Indien und die EU, die für 60 Prozent verantwortlich sind, auf konkrete Schritte einigen würden, wäre schon viel gewonnen. Als ein zentrales Land sehe ich Indien.
Können Sie das ausführen?
Indien ist das bevölkerungsreichste Land und hat derzeit einen relativ niedrigen Pro-Kopf-Ausstoß von Emissionen, weil viele Teile des Landes noch nicht weit entwickelt sind. Es wäre an Dramatik kaum zu überbieten, wenn Indien nun den gleichen Weg wie die Industriestaaten oder China ginge. Dann würde das Land schnell zum größten Emittenten weltweit werden, und das restliche CO2-Budget, was uns noch bleibt, wäre schnell aufgebraucht. Dann können wir jedes Klimaziel vergessen.”
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Science is settled!? Die FR mit einem Artikel zu einem neu entdeckten Klima-Phänomen vor Australien über das wir kürzlich schon mal berichtet hatten.
“Das Wettermuster ist mit einer globalen Kettenreaktion vergleichbar. Es werden vier abwechselnde warme und kühle Bereiche in den Ozeanen durch das Muster erzeugt, die einen vollständigen Kreis in der südlichen Hemisphäre bilden. Dieser beginnt in der Nähe des Ozeans vor Australien und Neuseeland. Ändern sich die Meerestemperaturen in diesem Bereich, wird ein Welleneffekt in der Atmosphäre ausgelöst. Hierbei entstehen wellenartige Muster, die sich, getragen von starken Westwinden, um die gesamte südliche Hemisphäre bewegen.
Die Meerestemperaturen werden durch die Bewegung der atmosphärischen Welle beeinflusst und erzeugen die vier warmen und kühlen Bereiche. Verändert die Welle die Windmuster, wird die Wärme, die sich zwischen dem Ozean und der Luft bewegt, beeinflusst. Dadurch ändert sich die Tiefe der oberen Schicht des wärmeren Wassers im Ozean, sodass Temperaturänderungen verstärken oder abgeschwächt werden.”
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Leserpost von Hans Albrecht zum Thema „Nutzung überschüssigen Stroms“:
Eine weitere Möglichkeit wäre, mit dem überschüssigen Strom zu heizen und, damit es nicht zu warm wird, mit Klimaanlagen kühlen. Setzt allerdings „intelligente“ Stromzähler voraus, mit KI möglicherweise kein Problem. Anhalten der Windmühlen wäre allerdings auch eine Möglichkeit, hätte noch den Vorteil, daß wir Menschen sehen, jetzt ist der Strompreis negativ, d. h. wir verschenken nichts.
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Leserpost von Dr. Claus-Dieter Dudel:
Betreff: Replik auf Klimafakten.de
Sehr geehrtes KlimaNachrichten Team,
Ihre sachliche Selbstdarstellung als Reaktion auf den Artikel „Wissenschaftsleugnung im neuen Gewand“ von Frau D. Riethmüller auf www.klimafakten.de kann ich nur begrüßen. Klimafakten.de scheint, so sehe ich es nach flüchtigem Durch“blättern“ der Seite seinen Fokus weniger auf Klima- oder Geowissenschaften zu legen, als mehr auf die psychologische Betreuung „desinformierter“ Glaubensanhänger. Solche Medien sind für mich wenig informativ und aufgrund ihrer unbelegten Postulate und psychologischen Abschweifungen sehr schwer lesbar. Wenn man versucht, die „Fakten“, die als unbelegte Behauptungen präsentiert werden nachzuvollziehen, wird einem das auf diesem Medium schwer gemacht. Wissenschaft geht anders, doch eher so wie bei den KlimaNachrichten.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Claus-D. Dudel
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Martin Schlumpf berichtet am 29. Juli 2024 im Nebelspalter:
Die schlimmste Hochwasserkatastrophe fand 1342 statt – Schlumpfs Grafik 121
Nach einem Sommer mit Flüssen und Bächen, die wegen sturzflutartigem Regen über die Ufer getreten sind, fragen sich viele, ob das noch «normal» sei. Oder ob mit den steigenden Temperaturen im Rahmen des Klimawandels solche Ereignisse in Zukunft nicht noch häufiger und verheerender auftreten werden. Ein Blick in das Unwetterarchiv des letzten Jahrtausends zeigt jedoch, dass die schlimmsten Hochwasserkatastrophen nicht in jüngster Vergangenheit sondern in früheren Jahrhunderten stattfanden.
Was wichtig ist:
– Im Sommer 1342 ereignete sich in Europa mit der sogenannten Magdalenenflut das Jahrtausendhochwasser unserer Zeit.
– Die Flüsse Main, Rhein, Weser, Elbe und Donau sind seither nie mehr so hoch angeschwollen.
– Diese Unwetterkatastrophe fand im Übergang von der mittelalterlichen Warmzeit zur Kleinen Eiszeit statt – unmittelbar vor der grössten Pestepidemie Europas.
Ein Video des österreichischen Sportwissenschaftlers Günther Aigner mit dem Titel «Die Jahrtausendflut von 1342», das auf einer ausgezeichneten Recherche basiert, hat mich zu diesem Beitrag angeregt (siehe hier).
In einer Chronik der Stadt Würzburg (siehe hier) lesen wir über das Hochwasser von 1342: «Am Maria Magdalenatag und am folgenden Tag (am 21./22. Juli) fiel ein ausserordentlicher Wolkenbruch, welcher den Mainstrom so sehr anschwellte, dass der selbe allenthalben weit aus seinem Bette trat, Äcker und Weingärten zerstörte und viele Häuser samt ihren Bewohnern fortriss. Auch die Brücke in Würzburg sowie die Brücken anderer Mainstädte wurden durch die Wuth des Gewässers zertrümmert. In der Stadt Würzburg trat der Strom bis an die erste steinerne Säule an den Domgreden.»
Weiterlesen im Nebelspalter. Auch verfügbar auf schlumpf-argumente.ch.