Warum die Energiewende ihrem Ziel kaum näherkommt

Von Frank Bosse

Die sozialen Medien und einige Schlagzeilen sind voll der Lobpreisung der „Energiewende“. Das Ziel allen Handelns ist am Ende die CO2-Reduktion der Stromerzeugung (“Klimaschutz”). Eine gute Zahl für die objektive Messung des Fortschritts ist der „CO2 Emissionsfaktor“, er ermittelt sich aus den Gramm freigesetzten CO2 pro kWh produziertem Strom. Wie ist die Entwicklung seit 2015?

Wir sehen einen fallenden Trend bis Anfang 2020, dann stiegen die CO2-Emissionen /kWh wieder, um seit Mitte 2022 wieder etwas zurückzugehen. Der 13-monatige gleitende Mittelwert (fett) zeigt es deutlich. Der hohe Stand von 300-400g/kWh kann bis heute nicht befriedigen, da über dem Mittel der EU:

 Quelle: Bild 2 dieses Berichtes.

Woran liegt die schlechte Performance? Das „Agorameter“ gibt die richtige Antwort, allerdings sollte man da einige Begriffe nachschärfen. Die Frage ist nämlich, welcher Anteil der Stromproduktion aus real CO2-armen Quellen gespeist wird. Hier kommen Wasserkraft, Wind (off- und onshore), Sonne und Kernkraft infrage, nicht jedoch jede Kohlenstoffverbrennung, also auch von „Biomasse“, denn dem CO2 in der Luft ist es gleichgültig, wo es herkommt und ob es in der Erde lag oder nicht. Verbranntes Holz beispielsweise erzeugt pro kWh mehr CO2 im Vergleich zu Gas und Kohle. Also sei der Anteil aus real CO2-armer Produktion bestimmt:

Hier wird man fündig: Der CO2-Emissionsfaktor bewegt sich durchweg auf einem zu hohen Niveau ganz einfach deshalb, weil es die „Energiewende“ nicht schafft, mehr CO2-armen Strom zu produzieren. Der Anteil einzelner volatiler Quellen wie Sonne und Wind, bei denen wir von viel Wachstum lesen, spielt eine untergeordnete Rolle für das eigentliche Ziel: CO2-Reduktion. Da jedoch dümpelt das Ergebnis meist zwischen 35 und 45% auf Monatsbasis, und zwar bereits seit 2015, ohne einen Hoffnung vermittelnden Trend für den “Klimaschutz” nach oben. Deutschland geht seit vielen Jahren offensichtlich einen sehr teuren Weg (ganz aktuell fehlen gerade mal 8.7 Mrd. Euro), der es dem Ziel praktisch nicht näherbringt. Einstein hat einmal gesagt:

„Es ist die Definition von Wahnsinn immer das gleiche zu tun und einen anderen Ausgang zu erwarten“

Deutschland tut seit 2015 immer das gleiche und erwartet einen anderen Ausgang.

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