Platzt die Wasserstoff Blase?

Was wurde in letzter Zeit nicht alles an Hoffnung geschürt, dass mit Wasserstoff die Rettung naht. Folgt man dem Europachef von ArcelorMittal, Geert van Poelvorde, dann wird es in Europa keine Produktion von Stahl mit Grünem Wasserstoff aus Europa geben, weil der unglaublich teuer wäre. Hydrogeninsight.com

““We already know that hydrogen will be expensive in Europe,” Geert van Poelvoorde, head of ArcelorMittal’s European operations, told Dutch-language business magazine Trends. “We will not be able to use it because we would catapult ourselves completely out of the market.” Producers such as ArcelorMittal are hoping to use hydrogen to decarbonise their steel mills, which together account for 7-8% of all global carbon emissions. Traditionally, iron has been extracted from iron-oxide ore by burning carbon-rich coking coal in a blast furnace, where the fossil fuel produces high-temperature heat while simultaneously removing oxygen from the ore by converting it to CO2. This highly polluting method can be replaced with green hydrogen in a DRI facility, where the H2 reacts with the oxygen to produce steam (H2O) rather than CO2, but DRI plants can also be fuelled with cheaper fossil gas, reducing carbon emissions compared to a coke-fuelled blast furnace, but not eliminating them. Policymakers want producers to eliminate emissions from the sector by using green-hydrogen DRI that is then turned into green steel using renewables-powered electric arc furnaces.” 

Dazu passt die Talkshow mit Maybrit Illner vom 22.02.2024. Dort ging es auch um das Thema Subventionen und Finanzminister Linder führte aus, dass die Zuschüsse an die Umstellung der Stahlproduktion nur Anschub zur Umstellung sind, aber nicht mit dauerhaften Subventionen gerechnet werden dürfe. Wenn aber die Kosten für Grünen Wasserstoff aus Europa derartig hoch sind, dann gibt es nur folgende Möglichkeiten: 

1. Der Grüne Wasserstoff muss von woanders kommen 

2. Kommt er aus Europa, wird es zwangsläufig Rufe nach weiteren Subventionen geben, denn anderenfalls wäre dieser Stahl nicht wettbewerbsfähig. 

Es war in der Talkshow sehr interessant zu sehen, wie Lindner immer wieder in Richtung der Grünen und deren Vorsitzender Ricarda Lang zeigte und meinte, dass man doch bitte die Subventionen einfrieren sollte, statt immer neue zu fordern. Lang wirkte in der Diskussion ohnehin etwas deplatziert. Ihre Beiträge fielen deutlich ab gegenüber den anderen Teilnehmern. Als es um das Thema Lieferkettengesetz ging und ihr der anwesende Unternehmer aufzeigte, was dieses Gesetz in Sachen Haftung für ihn eigentlich bedeutet, wurde sie kleinlaut. Betram Kawlath führte nämlich aus, dass er bei 25 Leiterplatten, die sein Unternehmen im Jahr einkauft, die Kette davor und danach lückenlos nachweisen muss. Das geht hin zu den zu Metallen, die auf Leiterplatten gelötet werden. 
Ein Ding der Unmöglichkeit.  

Der ebenfalls anwesende Clemens Fuest erzählt von einer Expertenanhörung zu dem Thema, bei der er der einzige Teilnehmer war, der kein Vertreter einer NGO war. Kein Wunder, wenn dann Bürokratie-Monster geboren werden. Die Talkshow ist noch in der ZDF-Mediathek bis 22.02.2025 zu sehen. 

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Stichwort Subvention. Der Hersteller von Solar-Modulen Meyer Burger schließt sein Werk in Freiberg Sachsen. N-tv hat einen Experten vom DIW befragt. Seine Lösung: Subventionen! 

“”Chinesische Hersteller haben mittlerweile einen erheblichen Vorsprung insbesondere bei der Skalierung der Produktion, der auch zu einem erheblichen Kostenvorteil geführt hat”, hatte DIW-Experte Peter-Wolf Schill ntv.de gesagt. Grundsätzlich halte er es für möglich, dass die europäische Solarindustrie diesen Vorsprung aufholen könnte. “Das würde aber erhebliche Fördermittel, den entsprechenden politischen Willen und einen ziemlich ‘langen Atem’ der Politik erfordern”, grenzt Schill ein. In Anbetracht der derzeitigen finanziellen Situation hält der DIW-Experte es für unwahrscheinlich, dass die deutsche Solarbranche wieder wettbewerbsfähig wird.” 

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Tim Meyerjürgens vom Tennet im Interview mit Montelnews

“Es bleibt die Frage, woher kommt eigentlich der Rest der 21 GW. Die Bundesregierung spricht von KWK-Projekten, die da kommen sollen. Davon gibt es natürlich ein paar, aber reicht das? 

Meyerjürgens: Am Ende interessiert uns die gesicherte Leistung, die wir benötigen. Da haben wir den Rahmen aufgespannt, wir brauchen etwa 21 GW. Deswegen ist die Kraftwerkstrategie jetzt erstmal ein guter erster Schritt. Natürlich kann ich auch über andere Mechanismen den Rest anreizen und KWK wäre eine der denkbaren Bausteine. Allerdings sehe ich da noch einige Fragezeichen, ob KWK diese Lücke wirklich füllen kann. KWK-Anlagen sind für uns von der Systemdienlichkeit her schon anders zu betrachten als diese Gaskraftwerke, weil die KWK-Anlagen eben nicht so flexibel in ihrer Fahrweise sind und sich anpassen können, sondern im Wesentlichen wärmegeführt sind. Und sie müssen natürlich auch netzdienlich verortet werden, genau wie die Gaskraftwerke. Insofern wäre, wenn KWK diese Lücke füllen soll, auch dort eine Novellierung des KWK-Gesetzes sicherlich notwendig. 

Wenn Sie sagen, KWK ist ein Baustein, dann haben wir die Kraftwerkstrategie. Sehen Sie noch weitere Bausteine, die überhaupt möglich sind, zum Beispiel Speicher? 

Meyerjürgens: Vielleicht muss man auch nochmal in der Kraftwerkstrategie in einer zweiten Stufe nachlegen und gucken: Wie füllen wir die restliche Lücke? Wir sehen natürlich, dass Speicher weiterhin ein Thema sind, das sich rasend schnell entwickelt. Das wird jetzt nicht den großen Hub bringen, aber auch das ist ein weiterer Baustein. Auch eine weitere Digitalisierung der Netze wird helfen, Flexibilitäten gezielter einzusetzen und damit Netzengpässe zu managen. Ich glaube, dass wir die Entwicklung weiter intensiv verfolgen müssen und unsere Strategien entsprechend auch anpassen müssen.” 

Ganzes Interview auf Montelnews lesen. 

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Das nächste Dilemma bei der Energiewende: Erdkabel. Die Betreiber wollen sie nicht, da sie sehr teuer sind. Das Wirtschaftsministerium und auch die SPD sehen es anders. Das Handelsblatt

“Die Ampelkoalition sieht eine Rückkehr zu oberirdisch angelegten Leitungen beim Ausbau der Stromnetze skeptisch. „Gesetzlich ist ein Vorrang von Erdverkabelung vorgesehen“, sagt Nina Scheer, energiepolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion. In die Abwägung zwischen Freileitung und Erdverkabelung seien „auch Fragen von Beständigkeit gegenüber Extremwettern sowie Schutz vor möglichen Sabotagen einzubeziehen“, sagt Scheer. Hier sieht Scheer Vorzüge durch die Erdverkabelung. Aktuell befasse man sich mit den Argumenten der Netzbetreiber, ergänzt die SPD-Politikerin. Die Meinungsbildung ist also noch nicht abgeschlossen, aber die Vorbehalte sind unüberhörbar.” 

Man fühlt sich an das Lied “Ein Loch ist im Eimer” erinnert. 

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Um die Kohlekraftwerke bis 2030 vom Netz zu nehmen, müsste Deutschland jetzt bald den Bau von Ersatz-Gaskraftwerken in Angriff nehmen. Doch es sieht überhaupt nicht danach aus. Alex Reichmuth hat für den Nebelspalter (https://www.nebelspalter.ch/themen/2024/02/deutschlands-kohleausstieg-rueckt-in-weite-ferne) recherchiert.

Reichmuths Faktencheck:
Deutschlands Kohleausstieg rückt in weite Ferne

Die Ausgangslage: In ihrem Koalitionsvertrag hat die Ampel-Regierung festgeschrieben, dass Deutschland «idealerweise» bis 2030 alle Kohlekraftwerke vom Netz nehmen soll. Statt Kohlekraftwerke sollen nun neue Reservekraftwerke mit Gas die Versorgungssicherheit garantieren. Seit einigen Tagen liegt eine «Einigung zur Kraftwerksstrategie» der Ampel-Koalition vor, welche die konkreten Schritte zu diesem Ziel vorgeben soll. Ist der Kohleausstieg zu schaffen?

Warum das wichtig ist: Deutschland will den Ausstoss an Klimagasen bis 2030 um 65 Prozent gegenüber 1990 reduzieren und seinen Strom dannzumal zu 80 Prozent erneuerbar herstellen. Das erreicht das Land aber kaum, solange die Kohlekraftwerke in Betrieb sind. Diese Kraftwerke müssen jedoch vorläufig weiterlaufen, um die Schwankungen bei der Stromproduktion von Solaranlagen und Windrädern auszugleichen. Darum ist der Ersatz durch Reserve-Gaskraftwerke eminent wichtig.

Zitat: «Energieversorger und Industrieverbände rätseln, ob das lückenhafte Konzeptpapier wirklich Investoren davon überzeugen kann, kurzfristig Geld für den Bau von mindestens 20 neuen Kraftwerken locker zu machen.» («Welt», 10. Februar, siehe hier)

Die ganze Geschichte gibt es im Nebelspalter (https://www.nebelspalter.ch/themen/2024/02/deutschlands-kohleausstieg-rueckt-in-weite-ferne). Der Beitrag kann nach 20 Sekunden Werbung freigeschaltet werden.

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Pressemitteilung der Beratungsstelle für Nachhaltige Entwicklung und Change Management:

Das Narrativ der Klimakatastrophe ist geeignet, freiheitliche Demokratien ins Wanken zu bringen!

Berater für Nachhaltige Entwicklung sieht Zweckentfremdung des Umweltschutzes für politische Zwecke

Angesichts der den Menschen durch die CO2-Hypothese nahegebrachten Verantwortung für die Erderwärmung dürfte bei der Zuspitzung der klimapolitischen Forderungen vor allem auch die Absicht zur Destabilisierung freiheitlicher Demokratien eine Rolle spielen. Dieser Überzeugung ist der Berater für Nachhaltige Entwicklung und Change Management Dennis Riehle (Konstanz). Er kommentiert wie folgt:

Dass wir mit unseren Lebensgrundlagen verantwortungsvoller umgehen müssen und die konsequente Ausbeutung der Ressourcen zurückfahren sollten, ist ein Gebot von Umweltschutz und Schöpfungsverantwortung – nicht aber von Klimaaktivismus. Der ideologische, reflexartige und reaktionistische Versuch der Transformation hin zu Erneuerbaren Energien hat lediglich eine politische, lobbyistische und demokratiefeindliche Ambition der Erodierung freiheitlicher Gesellschaften. Unter dem Deckmantel eines vermeintlich wissenschaftlichen Konsenses über die ausschließlich anthropogenen Ursachen der Erderwärmung wird der Menschheit ein planwirtschaftliches Konzept von Verboten und Kasteiung verordnet, für das es bis heute keine hinreichend dem Widerspruch standhaltende Argumentation gibt. Abgesehen davon, dass die grüne Doppelmoral uns in das Dilemma geführt hat, die nahezu emissionsfreie Atomkraft gegen die Luft verpestende Kohleverstromung auszutauschen, belächelt uns die restliche Welt auch sonst für unseren Geisterfahrerkurs der Veränderung mit der Brechstange. Schlussendlich mangelt es bislang an belastbaren Nachweisen darüber, dass die CO2-Hypothese erweislich wahr ist.

Statt eines Beleges für den Kausalzusammenhang zwischen der Verbrennung von fossilen Rohstoffen und dem Anstieg der Durchschnittstemperatur auf dem Planeten werden uns Messdaten seit Beginn der Aufzeichnungen vorgelegt, die eine Tendenz untermauern sollen, wonach es auf der Welt hitziger wird. Völlig ohne Betrachtung der Planetengeschichte und der immer wieder auch heftig auftretenden Schwankungen und Anomalien der Natur in der Vergangenheit, aber gleichsam mit dem Versuch, aus einem begrenzten Zeitraum des industriellen Daseins eine auf Basis von Computersimulationen und Rechenmodellen fußende Prognose über mögliche Kipppunkte und die Apokalypse zu erstellen, wird der Zivilisation ein schlechtes Gewissen wegen ihrer angeblichen Schuld eingeredet. Letztendlich werden Studien so gedreht, dass am Ende Moralisierung, Disziplinierung und Manipulation der Bevölkerung möglich werden – um am Ende in eine Herrschaftsform überzuleiten, in der eine von Desorientierung und Sinnfreiheit geprägte Generation ihre fehlgeschlagene Erziehung durch das Diktat von Lebensstil und Verhaltensweisen kompensieren möchte. Ob sich das die erwachsene Öffentlichkeit bieten lassen wird, ist fraglich.

Die Beratungsstelle für Nachhaltige Entwicklung ist kostenlos unter www.beratung-riehle.de erreichbar.

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