Habeck fällt eigenen Parteifreunden in den Rücken

Wir erinnern uns an die legendäre Rede der Grünen Abgeordneten Kotting-Uhl. Sie war (glücklicherweise!) nur von 2005-2021 Mitglied des deutschen Bundestages. Sie studierte Germanistik, Anglistik und Kunstgeschichte. Bei den Grünen sind das beste Voraussetzungen umweltpolitische Sprecherin der Grünen zu werden. Frei nach dem Stromberg Motto “Zu viel Kompetenz macht unsympathisch”. Die sympathische Sprecherin war so richtig wütend auf die Union und wohl auch auf die Physik bei ihrer Rede im Bundestag. Sie sagte sie damals: 

„Allein Ihre Unfähigkeit, sich unter Energieversorgung etwas anderes als Grundlast vorzustellen, das ist so von gestern wie Sie selbst. Die Zukunft wird flexibler sein, spannender, ja, auch anspruchsvoller: nicht mehr nachfrage-, sondern angebotsorientiert, …“. 

Mit spannend hatte sie sogar Recht, denn wie das Wetter wird, das ist immer spannend und folglich auch die Frage, woher der Strom kommt. Bereits 2019 gab es auf Twitter/X ein bemerkenswertes Statement, von dem seinerzeit SPD-geführten Umweltministerium. Auch da wurde die Physik gekonnt ignoriert. 

Jetzt kommt die Pointe. Nach mehr als 2 Jahren in Regierungsverantwortung scheint die Erkenntnis erwacht zu sein, dass wir doch so etwas wie eine Grundlast im klassischen Sinne haben. Glücklicherweise gab es diese Erweckung sogar beim zuständigen Minister. Robert Habeck äußerte sich vor der Presse. 

“Wir werden auch nach 2030 Phasen haben, wo wir grundlastfähige Kraftwerke brauchen.” 

How dare he? Ganz einfach, Physik lässt sich nicht überlisten, weder von Germanisten noch vom Umweltministerium. Habeck weiß, dass es Zeiten ohne Wind und Sonne gibt, es gab sie immer. Über seine Lösung kann man streiten, denn sie besteht für Habeck in Gaskraftwerken, die später einmal Wasserstoff verbrennen sollen. Das ist zumindest der Plan.  

Das Problem ist nur, die dafür zuständige Industrie weigert bisher sich diese Anlagen in ausreichenden Stückzahlen zu bauen, denn sie sehen keine wirtschaftliche Basis, wenn die Kraftwerke allenfalls als Lückenbüßer fungieren. Es kommt ein weiteres Problem dazu. Wo soll der Wasserstoff herkommen? Aus Deutschland wohl kaum. Man muss kein Mathegenie sein, um festzustellen, dass üppig subventionierte Erneuerbare Energien den Wasserstoff, der nur mit reichlich Verlust produziert werden kann, extrem teuer machen. Strom daraus wird dann noch teurer. 

Was tun? Man besucht andere Länder, so wie Minister Habeck das gerade mit Algerien gemacht hat. Das Land liefert bereits jetzt Erdgas in die EU und die Pläne sind, dass zukünftig auch Wasserstoff nach Europa fließen könnte. Das berichtet die Tagesschau

“Algerien ist Afrikas größter Gasexporteur. Nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine bot Algier mehr Gaslieferungen an, was in Europa dankend angenommen wurde. Vor allem südeuropäische Länder wie Portugal, Spanien und Italien profitierten davon. Allerdings ist die Gasinfrastruktur veraltet. Es bleiben also die für das Land schier unbegrenzt scheinenden Möglichkeiten für Erneuerbare Energien. Das Bundeswirtschaftsministerium schätzt das Potenzial der Solarenergie in Algerien als eines der höchsten weltweit ein. Und auch grüner Wasserstoff ist ein Thema. Im Oktober formulierten algerische Vertreter das Ziel, dass man in Zukunft zehn Prozent des europäischen Bedarfs liefern möchte.” 

Mit anderen Worten, der grüne Wasserstoff, auf dem so viele Hoffnungen ruhen, muss importiert werden. Er kann kaum zu wettbewerbsfähigen Preisen in Deutschland produziert werden, von der Zuverlässigkeit mal ganz angesehen. Wie war das noch mit Freiheitsenergien? 

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In Baden-Württemberg versucht man es dennoch mit Gaskraftwerken, die später mal mit Wasserstoff laufen sollen. Woher auch immer der Wasserstoff dann kommen soll. Spannend sicherlich auch, dass die Kraftwerke auch Wärme liefern sollen. Die wird aber nicht nur zu Spitzenzeiten benötigt. Klingt etwas wie die Quadratur des Kreises. Energie und Management

“Brice Raisin, Senior Executive Sales Leader der Gas Power Geschäftssparte von GE Vernova, betonte: „Heilbronn und Altbach/Deizisau werden die ersten neuen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen der H-Klasse sein, die in Deutschland installiert werden. Es wird erwartet, dass sie zu den effizientesten und flexibelsten Anlagen gehören werden, wenn sie in Betrieb gehen. Fernwärme aus Gaskraftwerken ist nach Überzeugung Raisins eine gute Ergänzung zu Wärmepumpen oder Solarthermieanlagen. Denn diese benötigten zum Teil viel Platz und könnten in innerstädtischen Gebäuden oft nicht realisiert werden. […] Am Standort Heilbronn ist eine elektrische Leistung von rund 680 MW vorgesehen sowie thermischen Leistung von bis zu 190 MW für die Wärmeauskopplung. Die neue Anlage sichert damit langfristig auch die Fernwärmeversorgung in Heilbronn. Mit Inbetriebnahme der GuD-Anlage werden der Kohleblock 7 sowie die Reserveblöcke 5 und 6 des Kraftwerks stillgelegt.” 

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Nein, das hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) der deutschen Gaswirtschaft nicht verziehen. Diese hatte das Angebot verschmäht, durch die DUH eine Kampagne für Erdgas zu fahren. Für schlappe 2,1 Millionen Euro hätte die DUH das Gas quasi gereinigt. Wir berichteten. Enttäuschte Liebe ist zu vielem fähig, manchmal sogar zu Hass. Nur so ist die Gegenkampagne der DUH zu erklären. 

Die Gaswirtschaft ist allerdings auch selbst schuld. Was sind schon 2,1 Millionen Euro? Die Umwelthilfe hätte nach der angebotenen Kampagne ihre Abkürzung behalten können, es stände dann aber für Deutsche Unternehmens Hilfe. Andere Industrien sollten sich das als warnendes Beispiel in Erinnerung rufen, wenn die DUH mal wieder ein Angebot macht, das man nicht ablehnen kann.  

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Larry Hamlin auf WUWT:

Global Historical Hurricane & Cyclone Statistics Establish that 2023 Experienced a Very “Normal Year.”

NOAA concocted an array of “Selected Significant Climate Anomalies and Events” for year 2023 that are shown below as prominently featured in their Annual 2023 Global Climate Report.

Of the 25 highlighted entries on NOAA’s “Selected Significant Climate Events” diagram 13 are related to cyclone and hurricane events across the various oceans of the Northern and Southern hemispheres that occurred during the year 2023.  

These 13 highlighted isolated events suggest that 2023 experienced many extreme weather hurricane and cyclone events that will no doubt be hyped by climate alarmists with flawed claims of “extreme hurricane and cyclone climate events” having occurred in year 2023. 

Weiterlesen auf WUWT.

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Abhandlung von Eike Roth zum Thema “Climate: Man or Nature? A Contribution to the Discussion”. Das pdf ist hier. Das Diskussionspapier spiegelt die Ansicht des Autors und nicht unbedingt der KlimaNachrichten-Redaktion wider.

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British Antarctic Survey:

Study finds Antarctica’s glacial border migrates for miles with the tide

The grounding line of the southern Ronne Ice Shelf in Antarctica can shift up to 15 km with changing tides, new analysis shows. The research, published today in The Cryosphere, examines the key region where land-based Antarctic ice spills over into the surrounding ocean. Observing and understanding the dynamics of this region can help scientists predict Antarctica’s response to climate change, and so how much global sea levels will rise.

“We typically think of ice sheet change as being very slow, taking place over decades, centuries or even millennia. But our findings highlight that there are some processes operating over minutes to hours that may have significant impacts,” says Bryony Freer, lead author and glaciologist at the British Antarctic Survey and the Centre for Satellite Data in Environmental Science at the University of Leeds.

The location of Antarctica’s grounding line—the boundary between the land-based section of the ice sheet and the floating ice shelf—helps control ice stability. During a rising tide, extra buoyancy lifts more of the ice shelf off the seabed and the grounding line temporarily moves inland. It returns to its seaward position at low tide.

Earlier measurements of such grounding line movement were restricted to small regions over short timescales. In the new study, the researchers monitored a large chunk of the Ronne Ice Shelf grounding line (220 km) for nearly five years.

Using lasers bounced off the ice from the orbiting satellite ICESat-2, the team could measure to within a few centimeters the height of the ice surface and how it rose and sank with daily tides. They used this information to calculate the changing position of the grounding line.

The 15 km shift in the grounding line position between high and low tide described in the new paper is the one of the largest observed anywhere in Antarctica. It shows the grounding line can move at more than 30 km per hour, flushing ocean water several kilometers further inland under the ice sheet.

This exposure to sea water could help the ice melt more quickly from below. In less stable Antarctic regions, such as the Thwaites Glacier, this process is known to have driven long-term historic grounding line retreat.

Grounding line movement depends on the tidal range, the shape of the seafloor and the strength of the ice. The new study found the grounding line in some regions moved inland much faster during a rising tide than it later returned as the tide dropped—a particularly exciting finding, according to the researchers. This is because it suggests that sea water may become trapped under the ice as the grounding line readvances and so takes longer to be flushed out, perhaps increasing the rate at which the ice sheet melts from below.

“It’s vital that we improve both our observations and modeling of these tidal processes, to better understand how they operate and work out the likely implications for long-term ice sheet change,” Freer says.

The researchers recommend that any future satellite-derived measurements of grounding line position should be timestamped to the nearest hour, along with tide height and phase. They also want to repeat the analysis across more of Antarctica.

Helen Amanda Fricker, ICESat-2 Science Team Leader and Professor at the Scripps Institution of Oceanography in California, and paper co-author, says, “This work showcases how the unprecedented sampling in both space and time of ICESat-2 can reveal new information about dynamic features on ice shelves. It is critical that we continue these measurements with future missions.”

Paper: Modes of Antarctic tidal grounding line migration revealed by Ice, Cloud, and land Elevation Satellite-2 (ICESat-2) laser altimetry, The Cryosphere (2023).

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