Spraydosen-Gas: Potential als Wasserstoffspeicher?

Ein ausgesprochen interessanter Artikel bei En-former, dem Energie-Blog von RWE. Es geht um die Speicherung und den Transport von Wasserstoff.  

“”Wasserstoff ist das fehlende Puzzleteil der Energiewende. Wir machen mit der Strategie Tempo für den Markthochlauf in dem Bereich“, fasste Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger die große Bedeutung von Wasserstoff für die Energiewende und eine nachhaltige Industrie im Juli 2023 zusammen. Wasserstoff verbinde Energiesicherheit, Klimaneutralität und Wettbewerbsfähigkeit, zudem sei die Importstrategie wichtig, da Deutschland den Bedarf an Wasserstoff nicht allein decken könne. 

Wie gerufen kommt da jene Neuigkeit, die Wissenschaftler des Instituts für nachhaltige Wasserstoffwirtschaft (INW) vom Forschungszentrum Jülich, der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme gemeinsam in einem Artikel für die Fachzeitschrift „Energy & Environmental Science“ des britischen Berufsverbandes Royal Society of Chemistry (Link in Englisch) veröffentlich haben: Dimethylether (DME) habe großes Potenzial als Wasserstoffspeicher und könne einen „signifikanten Einfluss auf die zukünftige weltweite Wasserstoffwirtschaft“ haben, so die Aussage der Experten.” 

Das Verfahren DME zu benutzen, bringt einige Vorteile gegenüber Methanol oder Ammoniak. 

“Weitere Vorteile von DME: Den Experten zufolge wird pro Masse transportiertem DME deutlich mehr nutzbarer Wasserstoff freigesetzt als es bei Methanol oder Ammoniak der Fall ist. DME ist zudem ungiftig. Und: Aufs Gewicht umgerechnet enthält DME mit 8,7 Kilowattstunden pro Kilogramm im Vergleich zu Methanol (6,2 kWh/kg) und Ammoniak (5,9 kWh/kg) am meisten Energie. 

Nun geht es darum, diese einzelnen Vorteile als Ganzes zu nutzen. „Zwar sind die wesentlichen Teilschritte einer auf DME basierten Wasserstoffspeicherung bekannt. Bisher sind sie aber noch nicht zu einer Wasserstoffspeichertechnologie verknüpft worden“, sagt Prof. Peter Wasserscheid, Gründungsdirektor des INW und einer der Autoren des Artikels. „Das werden wir am INW in Zusammenarbeit mit unseren Partnern vorantreiben. Das Interesse am DME-CO2-Wasserstoffspeichersystem ist in der Industrie sehr groß.“ 

Dem INW zufolge werden jetzt Versuchsanlagen für die Dampfreformierung von DME gebaut, um das Verfahren zur technischen Reife zu bringen. Das Institut rechnet damit, dass geschlossene DME/CO2-Kreisläufe Anfang der 2030er Jahre kommerziell genutzt werden können.” 

+++ 

Jugend gegen Greenpeace. So lautet ein Artikel bei RePlanet. Greenpeace ist offensichtlich nicht mehr so angesagt bei einem Teil der Jugend. Die positioniert sich gerade gegen die NGO in einem Rechtsstreit wegen der Aufnahme der Kernenergie in die EU-Taxonomie. 

“Eine schwedische Jugendliche und ihre Unterstützer werden vom höchsten europäischen Gericht angehört. In dem Streit geht es um den Verbleib der Kernkraft in der EU-Taxonomie für nachhaltige Investitionen. Laut einer Mitteilung des Europäischen Gerichtshofs erhält die 18-jährige Kernkraftbefürworterin Ia Aanstoot aus dem schwedischen Linköping den Status eines Drittbeteiligten [1] im bevorstehenden Rechtsstreit um die Zukunft der Kernenergie. Darin verklagt Greenpeace die EU-Kommission wegen der Aufnahme der kohlenstoffarmen Energiequelle in die Taxonomie. Die Taxonomie ist eine Liste von Aktivitäten, die in der EU als umweltfreundlich gelten, und hat auf dem gesamten Kontinent symbolische und wirtschaftliche Bedeutung. Greenpeace will die Aufnahme der Kernkraft in die Liste kippen, um so Investitionen in den Nuklearsektor einzuschränken: Ein Schritt, der nach Ansicht von Aanstoot den Bemühungen der EU auf dem Weg zum Netto-Null-Ziel zuwiderläuft.” 

Greenpeace spielt aktuell ohnehin ein eigenartiges Spiel. Proteste von Landwirten im Wendland gegen ein geplantes Endlager waren hochwillkommen. Protestieren Landwirte in Berlin gegen die Beschlüsse der Regierung, werden diese verdammt. 

+++ 

Bochum hat den Klimanotstand ausgerufen und sich für zahlreiche Maßnahmen entschieden. Das aber kostet die Stadt, die einen Haushalt von 1,7 Mrd. Euro hat, 11,2 Mrd. Euro. Die Ruhrbarone

“In der vergangenen Woche hat der Rat der Stadt wieder mit den Stimmen der von den Grünen inhaltlich weitgehend bestimmten rot-grünen Koalition, wie fast überall im Ruhrgebiet haben Sozialdemokraten auch in Bochum eher wenig Interesse an Politik, aus dem Klimanotstand Konsequenzen gezogen und eine „Nachhaltigkeitsstrategie“ beschlossen. Dabei wurde geklotzt und nicht gekleckert: 11,2 Milliarden Euro soll die Umsetzung der über 200 Maßnahmen kosten, die bis 2035 dafür sorgen sollen, dass Bochum klimaneutral wird. Das ist für eine Stadt, deren Haushalt zurzeit einen Umfang von 1,7 Milliarden Euro im Jahr hat, eine schwindelerregende Summe. Wie üblich bei Grünen und SPD rechnet man nicht mit dem Geld, dass einem tatsächlich zur Verfügung steht, sondern mit Investitionen von privaten und volkseigenen Unternehmen und künftigen Fördermitteln. Von letzteren weiß heute natürlich noch niemand, ob sie je beschlossen werden und woher das Geld für sie kommen soll. Die Stadtwerke, das war schon vor dem Ratsbeschluss klar, werden in den kommenden Jahren 1,2 Milliarden Euro für den Ausbau des Fernwärmenetzes stecken.” 

+++ 

Ein Artikel bei der Tagesschau zum Thema Weiße Weihnachten liest sich etwas merkwürdig. Die Abnahme von Weihnachten mit Schnee bei uns liegt am Klimawandel. Sollte wir aber Schnee zu Weihnachten bekommen, dann liegt das auch am Klimawandel. Das sind schon Mojib-Latif-Vibes. Egal, wie es kommt, es ist letztlich immer der Klimawandel. 

“Das letzte Mal gab es hierzulande im Jahr 2010 verbreitet weiße Weihnachten. Vor 13 Jahren war die Schneedecke laut DWD am Morgen des 24. Dezember noch lückenhaft, aber “bis zum Heiligen Abend sorgte dann Neuschnee für eine Schneedecke in ganz Deutschland”. Solche mehr oder weniger flächendeckenden weiße Weihnachten sind selten. Insgesamt gab es das seit den 1960er-Jahren nur vier Mal – vor 2010 noch 1962, 1969 und 1981. 

Ob das Fest dieses Jahr weiß wird, könne einigermaßen zuverlässig erst “maximal eine Woche vor Weihnachten” vorhergesagt werden, erklärt DWD-Experte Friedrich. Denn es ist 2023 wie fast jedes Jahr: Kurz vor den Feiertagen setzt das sogenannte Weihnachtstauwetter ein, das der DWD in seinem Lexikon ausführlich beschreibt. Milde atlantische Luft strömt dabei von Westen heran und bringt mitunter Regen mit sich. Zuvor gefallener Schnee verschwindet. Das “berüchtigte Weihnachtstauwetter” zählt nach DWD-Angaben zu den sogenannten Singularitäten – auch Witterungsregelfälle genannt – und tritt je nach Region mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 70 Prozent auf. Das heißt: Weihnachten liegt einfach zur falschen Zeit. “Die Wahrscheinlichkeit für Schnee ist im Hochwinter am größten”, sagt Friedrich und meint damit den Monat Januar.” 

+++ 

Das Deutsche Klimakonsortium hat ein 30-seitiges Papier mit Fakten zum Klimawandelt herausgegeben. Es kann hier heruntergeladen werden. Neben weitweiten Daten sind dort auch für Deutschland relevante Daten aufgeführt. 

+++ 

WION:

Climate change alarm is exaggerated, we should not demonise oil and gas: Elon Musk

Billionaire Elon Musk on Saturday (Dec 16) said that oil and gas should not be demonised and that it was extremely critical to reduce carbon emissions to preserve the planet.

+++

Martin Schlumpf berichtet am 11. Dezember 2023 im Nebelspalter

Mit der Atom-Abwärme könnte man alle Schweizer Haushalte heizen – Schlumpfs Grafik 93
Ein Kernkraftwerk kann aus physikalischen Gründen nur ein Drittel der eingesetzten Primärenergie in Strom verwandeln, der Rest muss als Abwärme abgeführt werden. Diese energietechnische Ineffizienz würde verbessert, wenn mit dieser nuklearen Abwärme in einem Fernwärmenetz eine Reihe von Gebäuden geheizt werden könnten. In China ist das gerade in einer kleineren Stadt realisiert worden.

Was wichtig ist:

– In den Kernkraftwerken, die bisher gebaut wurden, gehen zwei Drittel der Energie als Abwärme verloren.

– Mit der Abwärme unserer Kernkraftwerke könnte man aber sämtliche Schweizer Haushalte heizen.

– Weltweit gibt es immer mehr fossil betriebene Fernwärmenetze. Nur in wenigen Netzen wird aber Kernenergie eingesetzt. Eines davon läuft in der Schweiz.

Wie aber ist es möglich, Wärmeenergie aus einem Kernkraftwerk zu entnehmen und in ein Fernwärmenetz zu leiten? Die folgende Grafik zeigt die einzelnen Schritte dieses technischen Prozesses im Kernkraftwerk Beznau I. Diese Schritte sind notwendig, um Wärmeenergie für das Netz «Regionale Fernwärme Unteres Aaretal» (Refuna) im Kanton Aargau bereitzustellen. Es ist das einzige nukleare Fernwärmenetz, das in der Schweiz existiert.

Weiterlesen im Nebelspalter. Auch verfügbar auf schlumpf-argumente.ch.

Teilen: