Der Fahrstuhl, der nach oben fährt, der fährt auch wieder runter. Im Fall von Greta Thunberg sogar sehr schnell. Wir erinnern uns an die Enttäuschung, als sie den Friedensnobelpreis nicht bekam. Sie wurde vom Time Magazine zur Person des Jahres in 2019 erkoren. Wer damals Kritik an ihrer Obsession vom Weltuntergang übte, wurde scharf angegriffen. Es galt als Majestätsbeleidigung. Dabei gab es da schon Anzeichen von Absurditäten, als Gretas Mutter behauptete, Greta könne CO2 sehen. Die Schwedin versuchte das später als Metapher abzutun.
Einst also die Ikone der Klimabewegung, hat Thunberg sich nun ein weiteres Betätigungsfeld gesucht, und das ist Palästina und der Konflikt im Nahen Osten. Dort ist sie nicht weniger besessen. Bei einer Demo in Amsterdam reichte es einem Teilnehmer, der sprang auf die Bühne und tat seinem Unmut kund. Der Tagesspiegel:
“Bei einem Auftritt der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg in Amsterdam versuchte ein Mann, ihr das Mikrofon aus der Hand zu reißen. Grund waren wohl die Aussagen zum Nahost-Konflikt der Fridays for Future-Gründerin während ihrer Rede auf einer Klima-Demo. Ein Video des Vorfalls macht derzeit auf dem Kurznachrichtendienst X, früher Twitter, die Runde.
Am Sonntag trat Thunberg als Rednerin in einem schwarz-weißen Tuch um den Hals auf die Bühne, einem Nationalsymbol der Palästinenser:innen. Sie appellierte an die Klimaschutzbewegung, „auf die Stimmen jener zu hören, die unterdrückt sind und die für Frieden und Gerechtigkeit kämpfen“.”
Mittlerweile trendet der Hashtag #Gretasiover bei Twitter. Selbst vorherige Unterstützer von Greta Thunberg zweifeln mittlerweile an ihr. Sie empfehlen eine Umbenennung der Organisation in Deutschland.
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Die Erneuerbaren Energien sind hungrig nach Rohstoffen. Enformer, der Energieblog von RWE:
“All das hat dazu geführt, dass die Kosten für Erneuerbare zum ersten Mal seit Jahren wieder angestiegen sind. Und mit Blick auf die weltweiten Klimaziele wird der Bedarf an kritischen Rohstoffen künftig noch deutlich stärker steigen: Auf dem Weg zu Netto-Null-Emissionen bis 2050 wird die Nachfrage demnach bis 2030 um das Dreieinhalbfache ansteigen – auf mehr als 30 Millionen Tonnen.
Wenige Lieferländer und zu wenig Fokus auf Nachhaltigkeit
Die Agentur sieht daher Handlungsbedarf an verschiedenen Stellen. Insbesondere bei der Diversifizierung von Lieferketten gebe es weiterhin Nachholbedarf. Hier hat sich die Situation seit dem letzten IEA-Bericht kaum verändert: Noch immer stammen die wichtigsten Rohstoffe aus nur wenigen Lieferländern. So baute China 2022 68 Prozent der seltenen Erden ab, 74 Prozent des Kobalts kam aus dem Kongo, fast die Hälfte des Nickels aus Indonesien und ebenfalls knapp die Hälfte des Lithiums aus Australien.”
Der Abbau solcher Rohstoffe ist nicht immer ohne Probleme, wie BMW jetzt aktuell erfahren durfte. Die Tagesschau berichtet über eine Kobaltmine in Marokko und bedenklich Umweltbedingungen.
“BMW hatte 2020 die Zusammenarbeit mit dem Rohstoffkonzern Managem bekannt gegeben. In einer Pressemitteilung hatte der deutsche Autobauer seinerzeit erklärt, künftig „nachhaltiges Kobalt“ aus Marokko beziehen zu wollen. Insgesamt will BMW etwa 20 Prozent seines Kobalt-Bedarfs über die marokkanische Mine abdecken. Der Konzern hatte den Schritt unter anderem mit dem Ziel einer „ethisch verantwortliche(n) Rohstoffgewinnung“ begründet und erklärt, die Einhaltung von Umweltstandards und Menschenrechten habe für BMW beim Rohstoffeinkauf „oberste Priorität“.
Recherchen von NDR, WDR und SZ mit dem französischen Medium „Reporterre“ und dem marokkanischen Medium „Hawamich“ deuten nun daraufhin, dass aus der Mine Bou Azzer große Mengen Arsen in die Umwelt gelangen. Diesen Verdacht legen die Analysen von Wasser- und Urinproben nahe, die Reporter der Medien im Umfeld der Mine genommen haben. Die Probenuntersuchung wurde von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Magdeburg begleitet, die die Proben auch analysiert haben.”
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Hat China den Höhepunkt seiner CO2-Emissionen schon in Kürze erreicht? Der Guardian berichtet, vergisst aber offenbar, dass China auch Kernenergie und Wasserkraft nutzt.
“China’s carbon emissions could peak this year before falling into a structural decline for the first time from next year after a record surge in clean energy investments, according to research. Emissions from the world’s most polluting country have rebounded this year after the Chinese government dropped its Covid restrictions in January, according to analysis undertaken for Carbon Brief. However, this rebound in fossil fuel demand emerged alongside a historic expansion of the country’s low-carbon energy sources, which was far in excess of policymakers’ targets and expectations.
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The most striking growth has been in solar power, according to Myllyvirta. Solar installations increased by 210 gigawatts (GW) this year alone, which is twice the total solar capacity of the US and four times what China added in 2020. The analysis, which is based on official figures and commercial data, found that China installed 70GW of wind power this year – more than the entire power generation capacity of the UK. It is also expected to add 7GW of hydro power and 3GW of nuclear power capacity this year, said the report.”
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Die EU möchte mehr Flächen renaturieren. Die Tagesschau:
“Demnach verpflichten sich die EU-Mitgliedsstaaten darauf, bis 2030 Maßnahmen zu ergreifen, die die Natur auf 20 Prozent der EU-Landesflächen und im Meer wiederherstellen. „Europa verpflichtet sich, die Natur nicht nur zu erhalten und zu schützen, sondern auch wiederherzustellen“, sagte die spanische Ministerin für den ökologischen Wandel, Teresa Ribera. Spanien stellt zurzeit die EU-Ratspräsidentschaft.
Hintergrund des Gesetzes ist, dass nach EU-Angaben rund 80 Prozent der Lebensräume in der Europäischen Union in einem schlechten Zustand sind. Zudem seien zehn Prozent der Bienen- und Schmetterlingsarten vom Aussterben bedroht und 70 Prozent der Böden in einem ungesunden Zustand. Die EU-Staaten teilten mit, dass in den vergangenen Jahrzehnten die Zahl der wildlebenden Insektenbestäuber in Europa dramatisch zurückgegangen sei. Um dem entgegenzuwirken, sehe die Verordnung vor, dass die Mitgliedstaaten Maßnahmen ergreifen müssten, um den Rückgang bis spätestens 2030 umzukehren.”
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Martin Schlumpf berichtet am 30. Oktober 2023 im Nebelspalter:
Extreme Armut ist stark zurückgegangen – Schlumpfs Grafik 87
Der Originalbeitrag ist als „Schlumpfs Grafik 87“ im Online-Nebelspalter vom 30. Oktober 2023 zu lesen.
In meinem letzten Beitrag habe ich gezeigt, wie vor 200 Jahren ein anhaltendes Wirtschaftswachstum einsetzte, das die Welt enorm reicher gemacht hat. Die Ausweitung des Angebots an Gütern und Dienstleistungen, die damit verbunden war, hatte zur Folge, dass zum ersten Mal in der Geschichte ein Mensch, der reicher geworden ist, nicht einen anderen ärmer gemacht hat. Und das war die Voraussetzung für eine beispiellos erfolgreiche Armutsbekämpfung, die im 19. Jahrhundert begonnen hat und bis heute andauert.
Was wichtig ist:
– Der Anteil Menschen, die in extremer Armut leben, ist in den letzten 200 Jahren weltweit von über 75 Prozent auf zehn Prozent gesunken.
– China hat es geschafft, diesen Anteil in den letzten vierzig Jahren von mehr als 90 auf praktisch null Prozent zu senken.
– Sogar in Sub-Sahara-Afrika, dem mit Abstand ärmsten Teil der Welt, geht die Armut anteilsmässig zurück.
Extreme Armut bedeutet, dass Menschen zu wenig Geld haben für die Erfüllung der elementarsten Lebensanforderungen wie genügend Nahrung, sauberes Wasser und einfachen Wohnschutz. Die folgende Grafik von der Webseite «Our World in Data» zeigt, wie sich der Anteil der Menschen in solch extremer Armut von 1820 bis 2018 weltweit entwickelt hat (siehe hier).
Weiterlesen im Nebelspalter. Auch verfügbar auf schlumpf-argumente.ch.
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AUF1:
Klima-Papst Schellnhuber wird Direktor von Globalisten-Institut nahe Wien (Teil 1)
Der pensionierte Chef und Gründungsdirektor des Potsdam Institutes für Klimafolgenforschung PIK, Joachim Schellnhuber, wird im Dezember Generaldirektor des „Internationalen Institutes für angewandte Systemanalyse“ (International Institute for Applied Systems Analysis, IIASA) in Schloss Laxenburg bei Wien.
„Was für ein Institut?“ fragt Otto Normalleser nun, weil das IIASA in der Öffentlichkeit so gut wie unbekannt ist. Selbst Leser aus Niederösterreich, wo das Schloss liegt, kennen es nicht. Und was hat Schellnhuber damit zu tun? „Was zimmern sich die von AUF1 wieder für eine Verschwörungstheorie zusammen?“, mag ein mitlesender Vertreter der Gegenseite ausrufen. Aber schauen Sie sich die Fakten an – und entscheiden Sie selbst.
Weiterlesen auf AUF1
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SZ:
Klimakrise:“ Der Weltuntergang ist nicht nahe“
Mehr Klimaschutz, aber ohne Panik! Der Arktisforscher Markus Rex erklärt, was in der aktuellen Debatte falsch läuft – und warum er die Forderung nach Verzicht fürs Klima für problematisch hält.
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Satellit zeigt gigantisches Ozonloch über Antarktis
Das Ozonloch war in den 1980er-Jahren ein großes Thema. Nun wieder. Denn es wächst. Das ergeben Messungen des Satelliten Copernicus Sentinel-5P. Das diesjährige Ozonloch über der Antarktis sei eines der größten seit Beginn der Aufzeichnungen, heißt es dazu seitens der ESA. Die Aufzeichnungen per Satellit begannen im Jahr 2017.
[…]
Forscher*innen wissen aber noch nicht genau, warum es dieses Jahr zu einem derart riesigen Ozonloch gekommen ist. Es wird darüber spekuliert, dass der Ausbruch des Hunga Tonga-Hunga Hapai im Jänner 2022 dafür verantwortlich gewesen sein könnte. Die Erklärung, die diese These stützt, kommt von der ESA-Forscherin Antje Inness: „Durch den Ausbruch des Vulkans Hunga Tonga wurde viel Wasserdampf in die Stratosphäre geschleudert, der erst nach dem Ende des Ozonlochs 2022 die Südpolregionen erreichte. Der Wasserdampf könnte zur verstärkten Bildung polarer Stratosphärenwolken geführt haben, in denen Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) reagieren und den Ozonabbau beschleunigen können“, so die Forscher*in.
Weiterlesen auf Futurezone
Hierzu phys.org:
New study shows Hunga-Tonga Hunga-Ha’apai eruption depleted ozone layer
A large team of atmospheric specialists has found that when the Hunga-Tonga Hunga-Ha’apai volcano erupted last year, it took part of the ozone layer with it. Their findings are published in the journal Science.
Prior research has shown that the Hunga-Tonga Hunga-Ha’apai eruption was one of the more powerful explosions ever recorded. It was also unique in that instead of spewing just volcanic material, dirt and rocks, it also sent a very large amount of ocean water into the atmosphere. In this new effort, the research team have found that all that saltwater reacting with other chemicals in the atmosphere, resulted in breaking down O3 in the ozone layer.
To learn more about the impact of the eruption, the researchers sent balloons with sensors into the atmosphere from nearby Réunion Island just five days after the volcano erupted. In studying the data from the sensors, the researchers found that ozone levels in the plume were approximately 30% below normal levels.
As the balloons continued to monitor the plume as it floated across the Indian and then Pacific Ocean, they found depletion totals of approximately 5%. The depletion, they found was due to ocean water reacting with molecules in the atmosphere that contained chlorine, leading to a breakdown of ozone—in amounts that had never been seen before in such a short time.
Weiterlesen auf phys.org.