Einmal Privatisierung und wieder zurück

September- Temperaturrekord! So liest es sich in vielen Medien. Wir haben die Daten des DWD der letzten 100 Jahre aufgenommen:

Der 30-jährige Tiefpass zeigt eine Erwärmung um ca. 1,6 °C seit den 90er Jahren an. Die Temperatur im September des Jahres 2023 erreichte 17,2 °C, das sind 3/10 Grad mehr als der alte Rekord von 16,9°C, der in 2016 und 2006 erreicht wurde. Knapp dahinter mit 16,8°C rangieren 1999 und 1947. Es handelt sich um einen robiusten Erwärmungstrend in einem Monat, der eine hohe Schwankungsbreite aufweist. Werte unter 11°C im Mittel traten immer wieder mal auf, seit 1996 jedoch nicht mehr.

Der Niederschlag:

Hier zeigt der 30-jährige Tiefpass keine eindeutige Richtung. Es wurde in den 90er Jahren leicht feuchter als zu Beginn, das entwickelte sich in den 2000ern wieder zurück. Der aktuell gemessene Wert von 32 mm in 2023 ist in keinster Weise ein negativ- Rekord, hier schlägt das Jahr 1959 mit nur 6,1 mm gemessenen Regens alles. Insgesamt war die Vegetationsperiode Mai-September mit insgesamt 345 mm Niederschlag denn auch nur  8,6 % trockener als die Referenzperiode 1991-2020. Großen Grund zur Klage über Trockenheit kann dann auch die Landwirtschaft nicht vorbringen.

Insgesamt sehen wir einen robusten Erwärmungstrend im globalen und auch im deutschen Mittel, ein Trend zu weniger Niederschlag ist nicht festzustellen.

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Nach Uniper kommt nun der nächste Kauf eines Energie-Unternehmens durch den Bund. Es geht um das Deutschlandgeschäft von Tennet, ehemals E.ON Netz. Der Grund könnten die erheblichen Investitionen sein, die für den Umbau der deutschen Infrastruktur benötigt werden. Gut möglich, dass der Staat Niederland, als Eigentümer von Tennet, keine Lust hat diesen Umbau in Deutschland zu finanzieren. Die Wirtschaftswoche: 

“Mitte Oktober soll es soweit sein. Bis dahin möchte die Bundesregierung den milliardenschweren Kauf der deutschen Aktivitäten des niederländischen Stromnetzbetreibers Tennetumgesetzt haben. Deutschland und die Niederlande wollten das Geschäft mit einem Wert von 20 bis 25 Milliarden Euro nun mit Tempo abschließen, sagten drei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch. Der Kauf müsse innerhalb der nächsten vier Wochen in trockenen Tüchern sein, weil dann das niederländische Parlament in die Pause gehe. Ansonsten könnten die für den 22. November angesetzten Wahlen in den Niederlanden den Verhandlungsparteien einen Strich durch Rechnung machen. Ein möglicher Regierungswechsel berge die Gefahr, dass sich die Gespräche verzögerten, erläuterten die Insider.” 

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Solaranlagen im ehemaligen Braunkohle-Tagebau. MDR

“Die neue Anlage Peres II im Tagebau Vereinigtes Schleenhain kann demnach jährlich rund 38.000 Megawattstunden Strom produzieren. Diese Menge würde laut Unternehmen theoretisch ausreichen, um mehr als 15.000 Haushalte zu versorgen. Der dort produzierte Strom soll aber im unternehmenseigenen Netz bleiben. Geplant ist, dass er künftig die notwendige Energie für die geplante Produktion von grünem Wasserstoff am Standort Profen in Sachsen-Anhalt liefert.” 

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CO2, Methan, Wasserdampf, jetzt gesellt sich ein weiterer Faktor zum Klimawandel: Der fehlende Facharbeiter ist schuld, er hätte den Temperaturanstieg bremsen können. Wir leben in einer verrückten Welt laut n-tv

“Weltweit werden nach einer Studie bis 2030 rund sieben Millionen Fachkräfte fehlen, um die nötigen Maßnahmen zum Erreichen der internationalen Klimaziele umzusetzen. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung der Boston Consulting Group (BCG), die der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ vorliegt. Die zu erwartenden Verzögerungen bei der Umsetzung von Klima- und Energieprojekten könnten demnach einen Temperaturanstieg von 0,1 Grad Celsius zur Folge haben. 

Das Ziel, die Klimaerwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen, könne „damit in noch weitere Ferne rücken“, sagt Studienautorin Janina Kugel der Zeitung. „Es wird beim Thema Klimaschutz unheimlich viel über Infrastruktur, Finanzierung, Technologie und Innovation gesprochen. Dass zur Umsetzung auch Fachkräfte benötigt werden, wird hingegen bislang nicht genug mitgedacht.“” 

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Ofen aus beim Unternehmen Speira. Aluminium-Produktion wird in Deutschland unbezahlbar. 
RP-Online mit einem Bezahlartikel.  

“Das Unternehmen Speira stellt nach 62 Jahren Hüttenbetrieb die Produktion von Roh-Aluminium ein. Spätestens im Dezember werden die letzten Öfen abgestellt. Das Rheinwerk wird zu einer Gießerei auf Recylingbasis umgebaut. So ist das Konzept.” 

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Deutschlands Zukunft: Grüner – aber auch ärmer. Ein Kommentar in der FAZ beschreibt die Entwicklung und warnt vor extremistischem Gedankengut, was aber wie eine selbsterfüllende Prophezeiung ist. 

Das ernüchternde Fazit der Ökonomen: Deutschland komme so zwar seinen Emissionszielen näher, aber das Produktionspotential dürfte am Ende des Jahrzehnts mit hoher Wahrscheinlichkeit etwas niedriger sein als in einem Szenario ohne Energiewende. Statt die Früchte des „grünen Wirtschaftswunders“ zu ernten, das der Kanzler erwartet, könnte Deutschland 2030 trotz erheblicher Investitionen ärmer dran sein. Diese düstere Perspektive dürfte das „extreme Gedankengut“ stärken, in dem die Institute ein wachsendes Standortrisiko sehen. 

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Georgien soll nach Plänen der EU ein Baustein für Stromlieferungen nach Europa werden. Es gibt allerdings auch Unwägbarkeiten. Wie Enformer, der Energieblog von RWE, berichtet. 

“Wie viel Strom am Ende wirklich nach Europa fließen würde, ist noch spekulativ. Zwar hat die überzeichnete Auktion ein positives Signal gesetzt. Die Stromproduktion aus Wasserkraft war aber zuletzt rückläufig. Denn die Gletscher des Kaukasus, aus denen sich die Kraftwerke speisen, schmelzen in Folge des Klimawandels. Schon heute werden Sedimente in die Wasserreservoirs gespült, die die Funktion der Turbinen beeinträchtigen. Auf die georgische Wirtschaft dürften sich die Investitionen hingegen in jedem Fall positiv auswirken. Mit den Geldern kann das Land unabhängiger von russischen Energieimporten werden. Eine stabile Marktwirtschaft ist außerdem Voraussetzung dafür, dass das Land den Status als EU-Beitrittskandidat erhält. Auch hierauf zahlen die EU und Deutschland also ein.” 

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“Deutschlands Solar-Industrie muss autonomer werden.” 

Ein Bericht in der taz, der das böse Wort Subvention nett umschreibt. 

“Um diesen Fehler zu korrigieren, muss die Ampelregierung viel Geld bereitstellen. Das würde sich nicht nur wegen des Klimaschutzes lohnen, sondern auch, weil so wünschenswertes Wirtschaftswachstum entsteht. Der Bedarf an Solarmodulen ist enorm. Beim sozial-ökologischen Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft hat die Photovoltaik eine Schlüsselrolle. Umweltfreundlich Energie zu erzeugen ist die Voraussetzung für den Übergang zum klimafreundlichen Produzieren und Konsumieren. Die Kontrolle über die Verfügbarkeit von Photovoltaikanlagen ist entscheidend für diesen Umbau. Doch die europäischen Hersteller drohen zerrieben zu werden zwischen Lieferanten aus China, die mit Kampfpreisen in den Markt drängen, und Konkurrenten aus den USA, die durch das massive Subventionsprogramm der Regierung Joe Bidens gestärkt werden.” 

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Leserepost von Dr. Gerhard Reinmüller:

Von Kopernikus und Kepler zu Vahrenholt – zum Verständnis des Universums.

In seinem September- Newsletter konnte Herr Prof. Vahrenholt klar belegen, dass bis zu 70% der Erderwärmung auf solare Einstrahlungsbedingungen zurückzuführen sind. Das erinnerte mich an Nikolaus Kopernikus und Johannes Kepler, die nachgewiesen haben, dass nicht die Erde das Zentrum des Universums darstellt, sondern die Sonne. Die Erde als Zentrum des Universums wurde wohl seit Jahrtausenden von Vertretern des geozentrischen Weltbildes wie Aristoteles und Ptolemäus behauptet, aber Kepler konnte zu Beginn des 17. Jahrhunderts beweisen, dass sich die Planeten in elliptischen Bahnen um die Sonne bewegen.

Die für das Altertum beeindruckenden Rechenmodelle wurden von Ptolemäus im Sammelband ALMAGEST zusammengetragen, der für nachfolgende Wissensgenerationen verbindlich war. Die Planetenbewegungen wurden darin auf Basis der Epizykeltheorie mit der Erde als Zentrum erklärt. Wenn Sie nun an Stelle der Epizykeltheorie mit der Erde als Zentrum und dem Almagest von Ptolemäus einerseits, die anthropogenen CO2-Emissionen als Hauptursache des Klimawandels und die Berichte des IPCC andererseits betrachten, so werden Sie viele Ähnlichkeiten bezüglich des Einflusses auf Gesellschaft und Politik feststellen. An der Verbindlichkeit für Wissenschaftler und Politiker hat sich seit damals nichts geändert.

Wenn einzelne Personen oder Gruppen versuchen objektive Forschungen zu verlangen so werden sie von den neuen Geozentrikern mit ihrer epizyklischen Denkweise diskriminiert und bekämpft. Wenn eine Gruppe wie die Werteunion Bayerns die politische Diskussion anregen und in Form eines Klima Manifestes 2020 die Bedeutung des Sonneneinflusses auf das Klima hervorheben, sowie den Einfluss des CO2 als Alleinverursacher des Klimawandels in Frage stellen wollte, so wurden sie von den neuen Geozentrikern wie Prof. Rahmsdorf ,u.a. niedergemacht.

Derzeit läuft die Klimadiskussion in Deutschland und Österreich leider nur in Richtung einer „System Änderung“, wie dies von Letzte Generation, Extinction Rebellion, FFF, u.a. auch klar ausgesprochen wird. In Summe wird ein destruktiver Glaubenskrieg gegen die eigenen Bürger, Unternehmen und Arbeitnehmer durchgeführt, der zu Deindustrialisierung und Verarmung unserer Länder führen wird.

Ein Beispiel für die wirtschafts- und wohlstandsgefährdende Politik in Deutschland kann man auch bei der Kernenergie sehen. Hier war Deutschland einmal führend. Im Sept. 2021 hatte Frau Prof. Grimm in der Tageszeitung Die Presse einen Artikel über die EU-Klimaneutralität geschrieben. In einem Kommentar nahm ich dazu Stellung und sandte ein Schreiben an Frau Prof. Grimm, in welchem ich auf den Unsinn und die Unwirksamkeit der EU-Klimaneutralität hinwies und auch die einzigartige Entwicklung der deutschen Kernphysik in Form des „Dual Fluid Reaktors“ wie folgt hervorhob:               

„Deutschland hätte die Möglichkeit auf Grund seiner erstklassigen Physiker die Kernkraft hochwirksam zu nutzen. Abgesehen von Kernkraftwerken die inkl. Fachpersonal – ähnlich wie dies bei der Magnetschwebebahn der Fall war – nach China  verschenkt wurden, gibt es heute in Berlin am Institut für Festkörper Kernphysik  das Projekt  des “Dual Fluid Reaktors” (DFR), einem Kernreaktor der vierten Generation. Dieser wäre  nicht nur inhärent sicher, sondern könnte auch die abgereicherten Uranbrennstäbe von Atomraftwerken der dritten Generation, welche heute endgelagert werden müssen, als Brennstoff verwenden und somit eine Lösung zum Abbau der Endlager  bieten. Mit einem geringen Teil der für die  Energiewende ausgegebenen 500 Mrd. Euro hätte man den DFR serienreif machen können. Damit hätte Deutschland in Zukunft eine saubere und gesicherte Energieversorgung und auch ein “klimafreundliches” Exportprodukt.”

Der DFR musste jedoch nach Kanada auswandern, um die Möglichkeit für den Bau eines Prototyps zu erhalten: Am 20. Sept. 2023 erschien im BILD ein Artikel „Endlagerproblem gelöst? Deutsche Forscher bauen Atommüll-Vernichter“ in welchem die Leser informiert wurden, dass vom DFR ein Prototyp in Rwanda /Ostafrika gebaut werden soll und der DFR eine Lösung zum Abbau der Endlagerstätten darstellen wird. Eine Lösung die deutsche Physiker schon lange wussten und die ich Frau Prof. Grimm schon im Sept. 2021 vorschlug, wobei ich sie auch um Unterstützung bei den Kollegen des Sachverständigenrates bat. Auch wenn die deutschen Politiker zum Nachteil der eigenen Bevölkerung handeln, am destruktiven Narrativ in Form eines Glaubenskrieges festhalten, so werden sich wie der DFR zeigt, letzten Endes Fachwissen und physikalische Erkenntnisse durchsetzen. Nur das Land und seine Menschen werden einen hohen Preis für die angerichteten Schäden zu bezahlen haben. 

Bei der Klimadiskussion bedurfte es der besonnenen Vorgehensweise von Prof. Vahrenholt und seiner seriösen, auf die Kalte Sonne aufbauenden Forschungsarbeit, um den Einfluss der Sonne auf das Klima hervorzuheben und den CO2-Einfluss in den Hintergrund zu drängen, sowie die Klimaproblematik sachlich und objektiv zu betrachten. Die Forschungen und Untersuchungen Vahrenholts entziehen heute der Theorie der anthropogenen CO2 Emissionen als Hauptverursacher des Klimawandels die Basis. Eine Vorgehensweise die viele an Johannes Kepler erinnern wird, durch den die Epizykeltheorie überflüssig wurde. Aus diesem Grunde bin ich überzeugt, dass ebenso wie Johannes Kepler auf die Astronomie, Fritz Vahrenholt auf die Klimawissenschaft einen hohen positiven Einfluss haben wird.

Mit den besten Wünschen aus Übersee
Dr. Gerhard Reinmüller
Quito, Ecuador.

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