Werner Köppen informiert auf seiner Webseite „Klima – Die große Transformation“ über Entwicklungen bei der Energiewende und beim Klimawandel. Er kritisiert politische Entscheider, wie sie fahrlässig den wirtschaftlichen Absturz Deutschlands verursachen. Soeben erschien eine umfangreiche Aktualisierung seiner spannenden Webseite mit vielen neuen Texten. Da sollte für jede Interessenslage etwas dabei sein:
- Die Große Transformation ist auf dem Weg
- Energie-Krise und Ukraine-Krieg nur Vorwand für die grüne Transformation Deutschlands.
- Die große Transformation der deutschen Gesellschaft schreitet stetig voran
- Klimaneutralität bedeutet Schrumpfung von Wirtschaft und Wohlstand
- The Great Reset
- Anhang: wissenschaftliche Analyse der grünen Ideologie
- Die nächsten Etappen der Großen Transformation
- Was soll die Große Transformation Deutschlands aufhalten? Politik, Medien, Justiz, BevölkerungEinschub:
Leseprobe:
Die große Transformation: Klimaneutralität bedeutet Schrumpfung von Wirtschaft und Wohlstand
Nun empfindet allerdings ein Teil der deutschen Gesellschaft wasserlose Klosetts und Fahrradrikschas nicht als Errungenschaften von historischer Bedeutung oder als „Portal in die Zukunft“. Sie sehen in den Neuerungen der Grossen Transformation die Zerstörung der Landschaften Deutschlands , des Vermögens und der Lebensverhältnisse ihrer Bürger.
Deutschlands Politik wird aktuell durch die Partei der Grünen bestimmt. Das offizielle große Ziel der Grünen ist es den sog. menschengemachten Klimawandel zu bremsen d.h. sog Klimaneutralität in Deutschland bis spätestens 2045. Es wird immer wieder erwähnt, dass diese Partei nur etwa 15% der Wählerstimmen auf sich vereinigt, doch man muss festhalten, dass auch alle anderen Parteien (mit Ausnahme der AFD), also praktisch mehr als 80% der Wähler, in ihren Parteiprogrammen die Vermeidung der „Klimakatastrophe“ als vorrangiges Ziel haben. Sie unterstützen somit die Maßnahmen der Energiewende, die Deutschland isolieren und seine Wirtschaft und Wohlstand zerstören.
So sagt das Parteiprogramm der CDU, der größten Oppositionspartei: „Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral sein. Wir setzen auf Sonne und Wind, Bio- und Wasserkraft. Wir fördern E-Mobilität und grünen Wasserstoff. CO2-Ausstoß wird teurer, CO2 vermeiden wird günstiger“.
„Mit dem grünen Wachstum wird das nichts.“ Stellt dagegen eine Chefökonomin der grünen Bewegung, die Wirtschaftspolitikerin Ulrike Herrmann fest. Sie ist Wirtschaftsredakteurin der grün-linken Tageszeitung taz. Im Gegensatz zur offiziellen Parteidoktrin bezeichnet sie die Maßnahmen der Energiewende als aufwendig und teuer, unfähig den Energiebedarf einer auf stetiges Wachstum ausgerichtete Wirtschaft zu decken. Ulrike Herrmanns Grundthese lautet, dass kapitalistisches Wirtschaftswachstum in einer endlichen Welt nicht möglich ist, weil die Produktion an absolute Grenzen stößt. Es gibt die Umweltgrenze und die Rohstoffgrenze. Die Umwelt ist überlastet und bald werden die Rohstoffe bis zum letzten aufgebraucht sein. Vorher aber kommt es bereits zur Klimakatastrophe, die das Leben auf dem Planeten unmöglich macht. Somit muss man das Ziel der wachsenden Wirtschaft in Zukunft durch eine Politik der schrumpfenden Wirtschaft ersetzen. Herrmann führt weiter aus: Das bedeutet konkret: keine Flugreisen mehr und damit keine Flugzeughersteller, keine Flughäfen, keine Reisebüros, kein Flugpersonal, „E-Autos sind Quatsch (man kann ja auch Bus fahren)“, keine Banken (z.B. die Schweizer Wirtschaft, in der das Investmentbanking eine wesentliche Rolle spielt, muss vollständig umgekrempelt werden). Die kapitalistische Wirtschaft muss in eine Kreislaufwirtschaft übergeführt werden. Somit haben Millionen von Arbeitsplätzen keine Zukunft mehr, aber es wird genügend Arbeit allein durch die Energiewende zur Verfügung stehen (Bauen von Windrädern Ökolandwirtschaft, Aufforsten der Wälder), man braucht einen „system change“.. Habeck beschreibt diesen Prozess als“ sozial-ökologische Erneuerung unseres Wohlstands, […] in der die Lasten der notwendigen Veränderung solidarisch getragen werden.
Ulrike Herrmann weiter: Wie man einen solchen Wandel der Wirtschaft durchführen kann, zeigt das Beispiel der „britischen Kriegswirtschaft“ im 2.Weltkrieg, wo die britische Regierung durch Einführung der Planwirtschaft und Rationierung („jeder bekommt das gleiche“) mit Zufriedenheit belohnt wurde. Ob und inwieweit die Bevölkerung dieses System akzeptierten wird, wird von Frau Herrmann nicht diskutiert.
Der aktuelle Krieg in der Ukraine dient der Ampelregierung, um die ersten Schritte dieser von Herrmann angekündigten Transformation zu tun. So sagt die grüne Politikerin Eckart-Göring in einem Interview:
„Die notwendigen Einschränkungen wegen des Krieges sind nur der Anfang. Die Klimakrise wird uns noch viel mehr Einschränkungen abverlangen.“
Zur Verzichtspolitik ist die Bemerkung von Frau Professor Veronika Grimm, eine der sog Wirtschaftsweisen der Bundesregierung, zur Energiepreisbremse interessant
„ Es war dabei eine richtige Entscheidung, den Gaspreis nicht auf das Vorkrisenniveau, sondern nur etwa auf das Doppelte des historischen Niveaus abzusenken. So gewöhnen sich die Verbraucherinnen und Verbraucher an das zukünftig höhere Preisniveau, die Kosten für den Staat sind nicht ganz so hoch,“
Die Einführung planwirtschaftlicher Maßnahmen begann im September 2022, als beleuchtete Werbung und die Öffnung von Eingangstüren von Geschäften gesetzlich geregelt wurden. „Ab 2024 will die Bundesregierung den Einbau neuer Gas- und Ölheizungen verbieten – das hatte die Koalition schon vor etwa einem Jahr ins Auge gefasst. Zwei Ministerien arbeiten nun an einem entsprechenden Gesetzentwurf. […]. Bereits eingebaute Heizungen mit fossilen Brennstoffen dürfen laut Gesetzentwurf nur betrieben werden, wenn sie nicht zu alt sind“.
Auch das zweite Element der von Ulrike Herrmann notwendigen Kriegswirtschaft, die Rationierung, ist auf dem Weg.
Laut einem Eckpunktepapier der Bundesnetzagentur soll ab 1. Januar 2024 die Stromversorgung für private Ladestationen und Wärmepumpen in Zeiten hoher Netzauslastung rationiert werden. Die Netzbetreiber können dann die Stromversorgung bei Netzengpässen bis zu einer Mindestmenge drosseln.
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Das Schweizer Stimmvolk hat Ja gesagt zum Klimaschutzgesetz und damit das Netto-Null-Ziel bis 2050 gesetzlich verankert. Das Gesetz sieht unter anderem vor, dass mehrere Milliarden Franken an Subventionen für Klimaschutzmassnahmen fliessen. Alex Reichmuth hat den Entscheid im Nebelspalter kommentiert.
Sieg der Utopisten
Das Resultat ist klarer, als es manche erwartet haben: Gemäss Hochrechnungen haben rund 58 Prozent der Stimmbürger das Klimaschutzgesetz angenommen. Die SVP, die das Referendum anführte, kann damit ihren Erfolg von 2021 nicht wiederholen. Damals gelang es ihr, mit dem CO₂-Gesetz eine weitergehende Vorlage zu bodigen.
Eine Mehrheit des Stimmvolks spricht sich also für das Netto-Null-Ziel bis 2050 aus. Bis dann soll die Schweiz praktisch ganz auf den Einsatz fossiler Brennstoffe verzichten, die heute noch rund 60 Prozent zur Energieversorgung beitragen. Gutgeheissen werden auch insgesamt 3,2 Milliarden Franken an Subventionen für die Ablösung von Öl-, Gas- und Elektroheizungen sowie für den Einsatz klimafreundlicher Technologien.
Lesen Sie den ganzen Kommentar im Nebelspalter.
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Leserpost von Theodor Heinrich:
Guten Tag sehr geehrte Damen und Herren, gestatten sie mir eine Anmerkung zum Blog vom 09. Juli 2023. Wenn sich jemand, wie Frau Karzick, zum Thema Strompreis oder Energiewende äußert, wenn von „Tricks“ zur Reduzierung des Strompreises die Rede ist, so stellt sich für mich immer die Frage, die ich direkt an den Autor/die Autorin weiterleiten möchte (und in einem persönlichen Gespräch auch stelle): „Können Sie aus dem Stehgreif, ohne Nutzung des Internets, den Unterschied zwischen elektrischer Leistung und elektrischer Energie erklären?“
Die Antwort lautet fast immer „nein“. So wird es vermutlich auch bei der Autorin sein, die offenbar glaubt durch einen massiven Ausbau von Stromleitungen würden die meisten Probleme der Energiewende behoben werden. Wer damit zeigt, noch nicht einmal rudimentäre Kenntnisse des Fachgebietes zu besitzen, sollte sich nicht öffentlich zu solchen Themen äußern sondern es Fachleuten überlassen, die tatsächlich wissen um was es geht.
Mit freundlichen Grüßen
Theodor Heinrich
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Martin Schlumpf berichtete am 10. Juli 2023 im Nebelspalter:
Globaler Kohleverbrauch auf Allzeithoch – Schlumpfs Grafik 76
Noch nie hat die Welt mehr Kohle verbraucht als im Jahr 2022. Und weil die Kohle Haupttreiberin für die CO2-Emissionen ist, erstaunt es nicht, dass auch die Treibhausgas-Emissionen im letzten Jahr auf ein Rekordhoch gestiegen sind. Eine solche Entwicklung liegt aber völlig quer zu den Versprechungen vieler Länder, ihren CO2-Ausstoss bis 2050 auf netto null zu bringen.Was wichtig ist:
– Die Internationale Energieagentur erwartet für 2022 den höchsten je gemessenen globalen Kohleverbrauch.
– Gut drei Viertel der Kohle wird in Asien verbraucht, in China allein sind es 53 Prozent.
– In den nächsten Jahren wird Indien den grössten Zuwachs beim Kohlebedarf verzeichnen.
– Auch die globalen Treibhausgas-Emissionen sind 2022 auf ein Rekordhoch gestiegen.Jedes Jahr veröffentlich die Internationale Energieagentur (International Energy Agency, IEA) einen Spezialbericht über die Entwicklung des Energieträgers Kohle. Der neueste Bericht «Coal 2022», der im letzten Dezember erschienen ist, analysiert die aktuellsten Entwicklungen im Bereich Verbrauch, Produktion, Handel, Preise und Bergbau und erstellt eine Prognose bis 2025 (siehe hier). In diesem Beitrag konzentriere ich mich auf das Thema Verbrauch und gehe am Schluss auf die Konsequenzen dieser Entwicklung auf das Ziel Netto-Null-Emissionen ein.
Weiterlesen im Nebelspalter. Auch verfügbar auf schlumpf-argumente.ch.
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Neues Paper von Pieter Kotzé aus dem Juni 2023:
Variability of solar periodicities in southern African baobab δ 13 C data during the Wolf, Spörer, Maunder and Dalton minima
Abstract
Variability of several solar periodicities in southern African Baobab δ13C data during the Wolf (1280–1350 AD), Spörer (1415–1550 AD), Maunder (1645–1715 AD) and Dalton (1790–1830 AD) solar minima have been investigated using Morlet wavelet and Lomb-Scargle spectral analysis methods. Annual stable carbon isotope (δ13C) data obtained from the Pafuri Baobab trees from north-eastern Southern Africa for the period 1200 AD – 1900 AD were used in this investigation. Results obtained showed for the first time that considerable variation in the power of the 11-year Schwabe and the 22-year Hale cycles exist in the δ13C proxy summer rainfall data for Southern Africa during the respective solar sunspot minima intervals. The findings in this investigation provides clear evidence of the influence of solar activity on the climate of the Southern Hemisphere. In contrast, most previous solar-climate interaction results were based on Northern Hemisphere data sets.
Highlights
- Spectral analysis and identification of Schwabe, Hale, Gleissberg and De Vries solar periodicities in southern African baobab δ13C data during the period 1200–1900 AD.
- Variability of 11-year and 22-year solar periodicities during Wolf, Spörer, Maunder and Dalton solar minima in δ13C proxy rainfall tree ring data of Southern Africa.