Kurios: Batteriefabrik entfällt wegen hoher Strompreise

Leserpost von Dipl. Ing. Martin Krohn:

Betreff: Stromdrosselung, angebotsorientierter Stromverbrauch, Letzte Generation

Sehr geehrte Damen und Herren,

einige Anmerkungen zum Blog vom 29. 05. 23. Ein Artikel beschreibt eine mögliche Stromdrosselung von privaten Wallboxen zum Laden von E-Autos bei Strommangellage. Üblicherweise ist ein Großteil der Menschen am Tag mit dem Auto unterwegs, z. B. zur Arbeit. In der Nacht wäre die Möglichkeit, die Akkus aufzuladen. Doch da in der Nacht keine Sonne scheint, fällt schon einmal der Strom aus Photovoltaik aus. Wenn dann kein kräftiger Wind weht und die Windräder antreibt, ist eine solche Mangellage vorprogrammiert. Das heißt, es wird oft genug vorkommen, dass das Auto am Morgen nicht ausreichend aufgeladen ist. Der Staat sollte dann auch gleich festlegen, dass Arbeitnehmer, die verspätet zur Arbeit kommen, weil das Auto nicht fahrbereit war, diese Zeit nicht aberkannt bekommen, bzw. diese Verspätung gerechtfertigt ist.

Ein weiterer Artikel berichtet von „angebotsorientiertem Stromverbrauch“. Danach soll das Aufladen der E-Autos, Wäsche waschen, Spülmaschine nutzen usw. zu den Zeiten stattfinden sollte, wenn genügend Strom zur Verfügung steht. Also möglichst am Tag bei starkem Wind. Was ist, wenn genug Strom zur Verfügung steht. Können Arbeitnehmer dann ihre Arbeitszeit der Stromverfügbarkeit anpassen. Aber auch in den Unternehmen steht dann Strom zur Verfügung und müsste genutzt werden, um Computer oder andere Maschinen und Geräte einzusetzen. Was ist denn, wenn über einen längeren Zeitraum nur ein laues Lüftchen weht und der Himmel bedeckt ist. Dann kann ich evtl. mehrere Tage oder gar Wochen kein Geschirr oder Wäsche waschen.

Ein Artikel im Blog berichtet von den Forderungen der „letzten Generation“. Diese berufen sich auf einen „Notstand“ um ihre Forderungen durchzusetzen. Von einem Notstand kann jedoch keine Rede sein. In Bremen wurde ein „Klimanotstand“ ausgerufen, doch damit wird der Begriff „Notstand“ absolut missbraucht. In Gebieten, in welchen z. B. ein Vulkan ausbricht und Lava und Ascheregen verteilt ist ein Notstand gerechtfertigt, nicht jedoch wegen dieser leichten Klimaerwärmung (ca. 1,2 – 1,3° seit 1850 – Kleine Eiszeit). Die Aktivisten begehen ganz deutlich erhebliche Vergehen. Vor einigen Monaten wurde in Berlin ein Rettungsfahrzeug blockiert, welches zu einer schwer verletzten Radfahrerin wollte, welche von einem Betonfahrzeug überfahren wurde. Das Rettungsfahrzeug kam nicht an, die Radfahrerin ist verstorben. Allerdings wäre sie nach ärztlichen Angaben auch bei rechtzeitigem Eintreffen des Rettungsfahrzeugs gestorben. Doch das kann nicht der Maßstab sein. Irgendwann stirbt ein Mensch, weil die Rettung behindert wird. Es sind jedoch nicht nur hochbrisante Rettungsfahrzeuge unterwegs, welche durch die Klebeaktionen der letzten Generation behindert werden, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer. Z. B. sind Pflegekräfte unterwegs, welche zu pflegebedürftigen Menschen müssen. Auch hier gibt es Störungen. Oder Menschen, welche zu wichtigen Behandlungen zum Arzt oder ins Krankenhaus unterwegs sind. Die Aktionen der letzten Generation sind äußerst gefährlich und bedrohen Menschen. Doch so weit denken diese Aktivisten anscheinend nicht.

Viele Grüße
Dipl. Ing. Martin Krohn

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Kommentar von Reinhard Storz zum Blog vom 30.5.2023:

Mette Frederiksen brauchte sich nur wenige Kilometer in Richtung Westen zu bewegen und sie käme in den Bereich des dänischen Forschungszentrums Roskilde, in dem, nach meiner Kenntnis,  einmal 3 Forschungsreaktoren in Betrieb waren.

Herzliche Grüße
Reinhard Storz

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Die SZ berichtete am 26.5.2023 über bahnbrechende neue Erkenntnisse aus der Klimawandelforschung:

Klimawandel verändert Sexleben von Erdhörnchen: Männchen verschlafen Paarung

Der Klimawandel verändert das Sexleben von Arktischen Erdhörnchen: Die Männchen schlafen zu lange – und verpassen damit womöglich ihre Chancen auf Fortpflanzung.

Wir lernen daraus: Wer zu viel schläft, hat keine Zeit mit jemandem zu schlafen.

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Viele von Ihnen haben im TV eine kürzliche Klimarunde bei Lanz mit Mojib Latif und Steffen Kotré geschaut. Cicero ordnet die Ereignisse treffend ein:

Markus Lanz versus Steffen Kotré: Ein beschämender Schauprozess

Markus Lanz machte jüngst eine Sendung über den Klimawandel. Doch statt um das Thema, ging es vor allem darum, den AfD-Politiker Steffen Kotré mit zweifelhaften Methoden vorzuführen. Für die AfD dürfte der Auftritt ein gefundenes Fressen sein.

Mit Beginn der Corona-Krise mussten bei den Talkshow-Formaten die Zuschauer vorerst draußen bleiben. Während fast alle mit dem Ende der Pandemie ihre Zuschauer wieder zuließen, verzichtete Markus Lanz in seiner gleichnamigen Sendung weiterhin auf Publikum im Studio. Man hatte nämlich die Beobachtung gemacht, dass die Diskussionen sachlicher und niveauvoller abliefen, wenn die Diskutanten nicht der Versuchung unterliegen, wegen der Sucht nach Applaus polemisch zu werden. „Die Gespräche haben eine viel größere Dichte“, so damals der Produzent der Sendung. 

Weiterlesen beim Cicero. Das 4-wöchige Probeabo ist kostenlos.

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Youtube-Kanal von Marc Friedrich, via wallstreet-online.de:

Energiekrise: Wie geht es weiter? (Prof. Fritz Vahrenholt)

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Friedrich Merz auf Twitter:

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Mike Krüger hat es gewagt, ein kritisches Lied zu Wärmepumpen zu komponieren. Chapeau!

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Bild-Zeitung:

EX-TOPMANAGER RECHNET VOR: Darum wird Strom viel teurer

Ein früherer Topmanager aus der Strombranche schlägt Alarm: Er befürchtet „in Zukunft viel höhere Strompreise“, wenn es bei der aktuellen Energiepolitik bleibt.

Roland Farnung (82) ist ein Kenner der Energiemärkte, er war Vorstandsvorsitzender von Energie-Unternehmen wie RWE Energie AG und der Hamburgischen Electricitäts-Werke AG. In einem Gastbeitrag im „Münchner Merkur“ rechnet er mit der Energiepolitik von Wirtschaftsminister Robert Habeck (53, Grüne) ab!

Knackpunkt: Habeck will Steinkohle- und Braunkohlekraftwerke sowie Gaskraftwerke abschaffen, Atomkraftwerke mussten schon dicht machen. Im Jahr 2030 sollen die wichtigsten Stromerzeuger Wind- und Photovoltaikanlagen sein. ABER: Die können „keine gesicherte Leistung zur Verfügung stellen“, steht für Farnung fest.

In wind- und sonnenarmen Zeiten müsste man dann mit ineffizienten offenen Gasturbinen Strom produzieren, die zunächst mit Erdgas, später aber mit teurem grünem Wasserstoff betrieben werden. All das koste so viel Geld, meint der Experte, dass der Strom längst nicht so günstig produziert werde, wie es Robert Habeck plane.

Weiterlesen auf bild.de

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Die Energiewende frisst ihre Kinder. Golem:

VOLKSWAGEN: Zweite Batteriefabrik entfällt wegen hoher Strompreise

Eine Batteriefabrik hat Volkswagen bereits in Niedersachsen errichtet – und es wird vorerst die einzige bleiben. Die Strompreise sind dem Konzern zu hoch.

Der Volkswagen-Konzern sieht derzeit keine Möglichkeit, eine zweite Batteriefabrik in Niedersachsen aufzubauen. Dem Unternehmen seien die Strompreise in Deutschland zu hoch, hieß es aus dem Umfeld des Konzerns, wie der Spiegel in einer Vorabmeldung berichtet.

Zwar gehören Batteriezellen zur zentralen Zukunftstechnologie, sie benötigen für die Herstellung jedoch viel Energie. Stephan Weil (SPD), Mitglied des VW-Aufsichtsrats und Ministerpräsident von Niedersachsen, setzte sich wiederholt für eine zweite sogenannte Gigafactory am Standort Emden ein. Jedoch rechnete man ihm bei VW vor, dass eine solche Fabrik wirtschaftlich nicht lukrativ sei.

Weiterlesen bei golem.de

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Berliner Zeitung am 24.5.2023

Verwandte in Habecks Ministerium: Niemand soll unangenehme Wahrheiten aussprechen

Manchmal kann nur ein echter Freund offen reden. Genau so einen bräuchte die Energiewende. Jemand, der grüne Wunschvorstellungen hinterfragt. Ein Gastbeitrag von Ulrich Waas.

Zu den grünen familiären Netzwerken in den für die Energiewende zuständigen Bundesministerien und sympathisierenden Instituten gab es in den letzten Wochen Berichte und Kommentare, die sich zunehmend auf das bedenkenlose Verhalten des Staatssekretärs Patrick Graichen bei Posten- und Geldvergabe konzentrierten. Schließlich versetzte Robert Habeck seinen Staatssekretär in den einstweiligen Ruhestand.

Allerdings titelte die FAZ richtigerweise dazu: Graichen ist nun weg – das System aber ist noch da. Die Versuche des Bundeswirtschaftsministeriums, die bisher genannten Fälle von Posten- und Geldvergaben als nicht systematisch darzustellen, sind auch nicht wirklich überzeugend. Beispielsweise ist bisher die Rolle der Bundesgesellschaft ZUG (Zukunft-Umwelt-Gesellschaft) noch nicht durchleuchtet worden, die im letzten Jahr im Auftrag mehrerer Bundesministerien für Projekte zu Umwelt-, Natur- und Klimaschutz deutlich über 1 Milliarde Euro vergeben hat. Wie viel ging davon an Institute und Vereine, die die Grünen-Agenda in Kampagnen unterstützen?

Weiterlesen in der Berliner Zeitung

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In Südafrika kann man sehen, welche bösen Folgen ein Energiemissmanagement haben kann. Beitrag im Focus:

Präsident Ramaphosa im Kreuzfeuer der Kritik: Südafrika erwartet harten Winter und Stromausfälle

Die Stromkrise in Südafrika verschärft sich. Viele Südafrikaner bereiten sich auf einen schwierigen Winter mit vielen Stromausfällen vor. Beobachter warnen, das beschädige das Ansehen von Präsident Cyril Ramaphosa.

[…] Derweil häuft der staatliche Stromanbieter Eskom, der das Land fast allein mit Energie versorgt, immer mehr Schulden an und kämpft mit der Instandhaltung der maroden kohlebetriebenen Strominfrastruktur des Landes. Eskom, so die Befürchtung, wird in diesem Winter nicht in der Lage zu sein, den steigenden Strombedarf zu decken.

Für die Lehrerin Thelma Ramalepe ist das eine große Bedrohung: „Es wird uns gesagt, bereitet euch auf einen sehr kalten Winter vor. Wie wird das Leben sein? Es wird sehr schwierig. Die meisten Menschen sind arbeitslos. Sie können sich kein Gas leisten. Daher ist das Leben ohne Elektrizität einfach eine Katastrophe.“

Der Gedanke an eine mögliche Stromabschaltung im Winter sei einfach erschreckend, so Thelma Ramalepe: „Es ist beängstigend zu hören, dass wir im Juni oder im Juli wochenlang ohne Strom dastehen könnten. Die Verantwortlichen müssen handeln.“

Südafrika hat zu wenige Kohlekraftwerke und zu wenig gute Kohle. Und wie unterstützt Deutschland in dieser schlimmen Situation? Beitrag vom BMUV aus dem November 2021:

Deutschland unterstützt Südafrika beim Kohleausstieg

Deutschland, Großbritannien, die USA, Frankreich und die EU haben auf der COP 26 Klimakonferenz in Glasgow eine neue Partnerschaft mit Südafrika angekündigt, um das Land bei der Energiewende zu unterstützen. Besonderer Fokus liegt auf dem Ausstieg aus der Kohleverbrennung zur Stromgewinnung.

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller: „Um das 1,5 Grad Ziel zu erreichen, muss die Weltgemeinschaft radikal umsteuern und Emissionen massiv reduzieren. Nötig ist eine weltweite Energiewende und dazu gehört der Kohleausstieg. Deutschland hat heute mit Südafrika als erstem Partnerland auf der Südhalbkugel den Ausstieg aus der Kohle bei der Energiegewinnung vereinbart – zusammen mit Großbritannien, der USA, Frankreich und der EU. Zurzeit stellt das Land seinen Strom fast zu 90 Prozent aus Kohle her. Bei den Ländern, die Kohle verstromen, liegt Südafrika weltweit auf Platz 6. Die Partnerschaft unterstützt die Dekarbonisierung der südafrikanischen Stromproduktion und den Einstieg in erneuerbare Energien sowie die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Südafrika kann so auch eine globale Führungsrolle bei der sozial gerechten Energiewende übernehmen.“

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Nochmal Focus:

Helmut Markworts Tagebuch: Grüne planen mit sozialer Kälte und scheitern mit Altkommunisten-Strategie

Die SPD echauffiert sich über das Heizungsgesetz von Wirtschaftsminister Habeck, dabei ist auch die sozialdemokratische Bauministerin Klara Geywitz für die schlampige Vorbereitung verantwortlich. Möchte man hier miserable Beliebtheitswerte korrigieren?

Die SPD ist aufgewacht. Am Wochenende hat ihr Fraktionsvorsitzender Rolf Mützenich erhebliche Bedenken gegen die bisherigen Pläne mit dem Heizungsgesetz angemeldet. […] Dass sich die SPD so spät auf ihre frühere Rolle als Schutzmacht der kleinen Leute besinnt, mag zwei Gründe haben. Erstens muss sie erschrocken sein über die miserablen Beliebtheitswerte. Die Partei wird von vielen nur noch als Mitläufer der grünen Verbots- und Gebotspartei wahrgenommen. Und Kanzler Olaf Scholz in seiner drögen Manier ist kein Herzensmagnet. Vor allem aber spürt die Partei die Proteste ihrer Wähler. Mützenich hat in seinem Widerstandsinterview ausdrücklich darauf hingewiesen, „viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, bis weit in gut verdienende Facharbeiterkreise, sind bisher verunsichert“.

Weiterlesen im Focus.

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