EU winkt Holzverbrennung durch

Ob das eine gute Nachricht für die Wälder ist? Im sogenannten Trilog, einer Verhandlung zwischen EU-Parlament, EU-Rat und EU-Kommission wurde das Verbrennen von Holz nach nachhaltig eingestuft, das berichtet forstpraxis

“Die Holzverbrennung zählt weiterhin als Erzeugung erneuerbarer Energie. Die Mitgliedsstaaten können die Holzverbrennung in ihren Erneuerbaren Mix einrechnen. Rundholz in „Industriequalität“, das zu Energieerzeugung verbrannt wird, bekommt aber keine direkte finanzielle Unterstützung. Holz aus „alten Wäldern“ muss besondere Auflagen bei der Ernte erfüllen. Was als „alter Wald“ gilt, legen die Mitgliedsländern fest. Primärwälder, Wälder mit sehr hohem Artenreichtum, sehr artenreiches Grünland, Feuchtgebiete und Moore sollen nach dem Kompromiss vor übermäßiger Holzernte geschützt werden. So müssen Anlagen zur Herstellung von Biokraftstoffen, flüssigen Biobrennstoffen und Biomasse-Brennstoffen aus forstwirtschaftlicher Biomasse eine Zuverlässigkeitserklärung ausstellen, dass die Holz-Biomasse nicht aus No-Go-Gebieten stammt. 

Darüber hinaus legen die vereinbarten Regeln fest, dass Holz-Biomasse entsprechend ihres höchsten wirtschaftlichen und ökologischen Mehrwerts genutzt werden muss (sogenannte Kaskadennutzung). Verboten ist eine finanzielle Unterstützung für Energie, die aus Sägeholz, Furnierholz, industriellem Rundholz sowie Stümpfen und Wurzeln erzeugt wird. Die strengeren Kriterien für Biomasse sollen die Nachhaltigkeit in Sachen Biomassenutzung sicherstellen.” 

Dem Wald geht es also mehrfach an den Kragen. Er soll in Zukunft auch mit Windkraftanlagen bestückt werden und Holzernten möglich sein. Keine guten Aussichten für die wichtige Kohlenstoffsenke Wald. 

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Neue Wege geht man in Colorado. Dort sollen ausgediente Gas- und Ölquellen auf neue Art und Weise zur Kohlenstoffspeicherung genutzt werden, wie Phys.org berichtet. Biokohle soll das Ausgasen der Quellen verhindern.  

“The idea is to keep carbon locked away in a special type of charcoal known as biochar, which is made by burning organic matter at high heat and low oxygen. The substance could be used to fill defunct oil and gas wells. Proponents say biochar would not only filter dangerous gas leaks but also stop that carbon from forming carbon dioxide, a greenhouse gas. 

Colorado lawmakers gave initial approval Thursday for a study to assess whether biochar would work to plug defunct wells. 

If successful, experts say that sinking biochar into a portion of the over 3 million abandoned oil wells nationwide could help tackle climate change—estimates range from keeping millions to billions of tons of carbon dioxide out of the atmosphere. 

Still, the idea is relatively new and a number of feasibility questions remain. The study would direct Colorado State University to review research and run new tests to determine, in part, the efficacy of biochar in filtering gases and sequestering carbon as well as the technical feasibility of using it to plug oil and gas wells.” 

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Die sogenannten Freiheitsenergien sind auch nicht mehr das, was sie mal sein sollten. Ein sehr interessanter Bericht im Spectator, wie China sich gerade aufmacht, seine führende Stellung in Sachen Herstellung von Solarmodulen zu festigen. Dazu gehört auch das Exportverbot von Komponenten und Rohstoffen. 

“Beijing is reportedly looking to add raw materials and other vital items used in the manufacture of solar panels to a list of items that could be restricted in order to ‘help safeguard national security’ and require special permission for export. The list does not include the panels themselves, in which China dominates global supplies, thus tightening its grip on the market. The move comes almost nine years after a US grand jury indicted in absentia five agents of the People’s Liberation Army for hacking the computers of SolarWorld, then America’s biggest solar tech company, and stealing key know-how. The hackers ‘stole thousands of files including information about SolarWorld’s cash flow, manufacturing metrics, production line information, costs, and privileged attorney-client communications,’ according to the May 2014 indictment. The information was made available to Chinese competitors and heavily subsidised solar panels incorporating SolarWorld’s innovations were soon flooding the global market. In 2017, the German parent of SolarWorld filed for bankruptcy, no longer able to compete. All of which makes the case for extreme caution about creating dependencies on an increasingly aggressive China.” 

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Es ist, als wenn man jemanden bei seiner Radikalisierung in Echtzeit zusehen kann. Gemeint ist Claudia Kemfert und ihr jüngstes Interview im Focus

“Welche Unternehmen sind in ihren Augen die Schuldigen?  

Kemfert: Ich nenne im Buch einige, die wichtigsten sind sicherlich vor allem BASF, Eon und RWE. Die großen Energiekonzerne wollten diese russischen Gas-Verträge nur zu ihrem eigenen wirtschaftlichen Vorteil. Die Aufgabe der Regierung ist es aber, die gesamte volkswirtschaftliche Abhängigkeit im Blick zu haben, die mit allen Risiken und Nebenwirkungen einhergehen. Und das Nichtstun der Regierung haben die Konzerne dreist ausgenutzt – ohne Rücksicht auf Verluste. Das hat so eine Dimension, die ist schon fast historisch. RWE, Eon und BASF haben Deutschlands Volkswirtschaft an den Rand der Existenz gebracht. Und hinterher versuchen sie uns einzureden, die Energiewende sei schuld. Das ist unerhört.” 

Und sie arbeitet auch hier wieder mit dem Wort Mythos. Es scheint eine Passion zu sein. 

“Oft wird argumentiert, dass die LNG-Terminals dann umgerüstet werden können für grünen Wasserstoff, welcher ja besonders in der Industrie benötigt wird, um klimaneutral zu werden.  

Kemfert: Dass die LNG-Terminals einfach mal eben so umgerüstet werden können, ist ein Mythos. In einer jüngst veröffentlichten Studie wurde deutlich gemacht, dass es technisch sehr anspruchsvoll ist und die Terminals nicht einfach für grünen Wasserstoff genutzt werden können. Wasserstoff hat ganz andere Eigenschaften als Flüssiggas, dafür braucht es eine eigene Infrastruktur mit eigenen Pipelines und Tanks.” 

Claudia Kemfert schürt die Dolchstoßlegen der deutschen Wind- und Solarindustrie. Diese sei auf dem Felde unbesiegt, ihre Arbeitsplätze wurden vernichtet. Ob es vielleicht auch an der strategischen Entscheidung Chinas gelegen hat, diesen Bereich erheblich zu forcieren und mit geringsten Umwelt- und Arbeitsstandards an die Weltspitze zu katapultieren, auf diesen Gedanken kommt sie offenbar nicht. Auch kein Wort darüber, dass Gas als dann letztes Backup für die schwankenden Erneuerbaren Energien dringend gebraucht werden. Mal sehen, ob sie im zweiten Teil des Interviews zum gewaltsamen Umsturz aufruft. 

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Wir müssen eine Nachricht tatsächlich nachträglich klarstellen. Michael Sterner, über den wir hier schon berichtet haben, hat offenbar tatsächlich ein Patent für das Power-to-Gas Konzept erhalten. Das ist umso erstaunlicher als das das Verfahren seit 1840 bekannt ist. Michael Sterner hat also ein Patent für etwas erhalten, was seit 1895 sogar praktisch umgesetzt wurde. Ein dänischer Windkraftpionier erzeugte mit einer Windkraftanlage und einem angeschlossenen Elektrolyseur Knallgas, welches zur Beleuchtung einer Schule genutzt wurde. Einiziger Unterschied zu 1895 ist, dass es jetzt Methan ist und es damals zur Beleuchtung und nicht zur Stromerzeugung eingesetzt wurde. Es klingt wie eine Binse, aber eine mit Patent. 

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Der im Rahmen des Klimaschutzes postulierte Ausstieg aus der Kohle überfordert die Schwellenländer. Das ist das Fazit einer Studie in “Nature Climate Change”. Konkret müsste der Ausstieg mehr als doppelt so schnell erfolgen, als je eine Energieumstellung in einem Land gelungen ist. Alex Reichmuth hat darüber im Nebelspalter berichtet.

Geplanter Kohleausstieg überfordert Schwellenländer

Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, muss die Welt so schnell aus der Kohle aussteigen, wie noch kaum je eine andere Energieumstellung erfolgt ist. Das ist das Ergebnis einer Studie, die vor kurzem im renommierten Fachblatt «Nature Climate Change» erschienen ist.

In Schwellenländern wie China, Indien und Südafrika, die überdurchschnittlich stark von der Kohle abhängen, müsste dieser Abschied sogar mehr als doppelt so rasch erfolgen wie jeder nationale Energieausstieg der letzten 50 Jahre. «Das kann als schwerer Schlag für die Machbarkeit eines solchen Absenkpfads erachtet werden», heisst es in einem wissenschaftlichen Kommentar, der im gleichen Fachmagazin publiziert worden ist.

Mehr dazu im Nebelspalter.

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Leserpost von Jürgen Lachmann:

Betreff: Atomausstieg 15. April 2023

Wenn Merz und Lindner in die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland nicht neben Frau Merkel als die Verantwortlichen für den Ausstieg aus der weltweit für wirtschaftlich und zukunftssicher erkannten Kernenergie eingehen wollen, müssen sie den Totalausstieg in letzter Minute verhindern.

Da sie einem Antrag der AfD dazu wegen selbst verfügter Unberührbarkeit nicht zustimmen können, müssen sie ihn selbst stellen und die Zustimmung der Schwefelpartei in Kauf nehmen.

Dass darüber die Ampelkoalition in die Brüche gehen kann ist eine Petitesse gegenüber den langfristigen, wirtschaftlichen Folgen für unser Land.

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Leserpost von Hans Joachim Voigt zum Blog-Beitrag „Eine verrückte Gedankenwelt“:

Wir sollten uns nicht fragen was Habeck für Gedanken hegt, sondern wie es möglich war das ein Mensch mit solchen Gedankenspielen überhaupt in so eine Position gekommen ist solche Gedankenspiele umsetzen zu können. Ich habe bei meiner Tätigkeit als Softwareentwickler im Bereich Sondermaschinenbau und Anlagenbau eine Französin kennengelernt, welche eine, ich würde sagen fanatische Umweltschützerin ist und seltsame Ansichten vertritt. Für sie ist klar das alle 8 Milliarden Menschen von dieser Erde verschwinden müssten um der Natur wieder eine Chance zu geben. Ich denke es ist typisch für Menschen unserer Zeit, welche glauben das Richtige zu tun, diesen Gedanken und dessen Folgen diese aber nicht in der Zukunft abbilden können.

Nehmen wir an die Kaninchen wären als nächstes in der Evolutionskette, dann würden Massen von Kaninchen gezeugt welche alles kahl fräßen, die ganze Erde mit unterirdischen Bauen zerwühlen und somit ganze Landschaften ruinierten und zu Letzt Krankheiten und Seuchen in die Natur bringen würden zum Schaden anderer Lebewesen. Ich denke es sollten Menschen unser Land regieren, welche mit Weitsicht und Vernunft unser Land und unsere Umwelt verwalten zu Wohle aller Kreaturen.

Die jetzig verbreitete GRÜNE Ideologie ist wohl nicht dazu geeignet für unsere Zukunft weitestgehende Lösungen für alle Kreaturen dieser Erde zu schaffen. Ich glaube ehr es ist der Drang danach etwas zu zerstören zu wollen, weil man zum Erdenken weitreichenden Lösungen meiner Meinung nach nicht die geringsten Voraussetzungen dazu hat.

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