Peak Elektroauto?

Wegen der wegfallenden Subventionen könnte sich der Absatz von Elektroautos halbieren. Das berichtet die Tagesschau.

“Der aktuelle Boom der Elektroautos könnte bis 2024 einen ordentlichen Dämpfer erfahren – davon geht der Automobil-Experte Ferdinand Dudenhöffer in einer heute veröffentlichten Prognose aus. Darin rechnet er im Jahr 2024 mit dem Verkauf von nur noch 362.000 E-Autos nach einem Absatz von 720.000 Autos allein im laufenden Jahr. Damit würde sich auch der Marktanteil der mit Strom betriebenen Automobilen von 27,8 Prozent auf 14 Prozent nahezu halbieren. Dabei sollen bis Ende 2030 gar 15 Millionen E-Autos durch die Straßen rollen, geht es nach dem Koalitionsvertrag der Ampel.

Wichtige Gründe für den Niedergang seien dabei die Kappung der staatlichen Fördermittel sowie die aktuell hohen Strompreise, die einen Einstieg in die vor Ort emissionsfreie Technologie zunehmend unattraktiver machten, erklärte Dudenhöffer. Für das Jahr 2023 erwartet das Center Automotive Research (CAR) noch 484.000 verkaufte Elektroautos, was einem Marktanteil von 21,3 Prozent entsprechen würde.”

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Wer sein Haus in der Adventszeit weihnachtlich schmückt, der lebt gefährlich. Ein Artikel beim NDR zeigt die Bedrohungen einer Hausbesitzerin, der ein sogenanntes Weihnachtshaus betreibt.

“Als Grund für die Drohung werden in dem Schreiben die Energiekrise und das damit notwendige Energiesparen genannt. Die Verfasser sprechen von „Lichtschmutz“ und „vergeudetem Strom“ durch die Weihnachtsbeleuchtung. Sollte sie nicht entfernt werden, würde der „Elektroschrott“ in einer nächtlichen Aktion abgeschaltet und entsorgt, heißt es.

Das Schreiben, das per Post kam und in Bremen abgestempelt wurde, soll angeblich von der Umweltschutzbewegung „Letzte Generation“ unterzeichnet worden sein. Deren Bundessprecherin Carla Hinrichs wies eine Beteiligung der Gruppe jedoch zurück. Der Brief stamme nicht von den Klimaaktivisten, betonte sie. Man ziele mit Aktionen auf die Bundesregierung, Privatleute lasse man in Ruhe.”

Eine Beteiligung der Letzten Generation scheint in der Tat unwahrscheinlich. Die hätten sich vermutlich eher am Hauseingang angeklebt und das Haus mit Tomatensuppe oder Kartoffelbrei beschmiert.

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Susanne Götze vom Spiegel ist die Autorin der Bücher “Klimaschmutzlobby”, “Wenn das Wasser kommt” und “Klima außer Kontrolle.” Sie versteht also etwas vom Geschäft mit der Angst. In einem Artikel beim Spiegel ahnt sie daher konsequenterweise Unheil aufziehen. Denn nach Katar versucht die Bundesregierung, genauer das Kanzleramt, Gas aus dem Senegal zu bekommen. Sie konstruiert daraus sogar einen kleinen Skandal, weil es ihrer Meinung nach nur noch Investitionen in die Erneuerbaren Energien in Afrika geben darf. Ob sie jemals mit den Beteiligten vor Ort gesprochen hat, wie die dazu stehen? Vielleicht hat sich aber auch selbst noch nicht gefragt, woher der Strom kommen soll, wenn wir demnächst aus Kernenergie und Kohle aussteigen?

“Viele Gründe also, in Afrika keine fossilen, sondern erneuerbare Projekte zu unterstützen. Das sieht Bundeskanzler Olaf Scholz scheinbar anders. Dem SPIEGEL wurde eine Mail der Beratungsagentur Brunswick zugespielt. Die organisierte demnach am Mittwoch und Donnerstag für eine Delegation von im Senegal an der Gasförderung beteiligten Unternehmen zwei Tage Berlin-Programm. Mit dabei waren Vertreterinnen und Vertreter des US-amerikanischen Gasförderers Kosmos Energy und Thierno Ly, Generaldirektor des senegalesischen Gasunternehmens Petrosen. Man wolle »über den aktuellen Stand des Projekts und Entwicklungsmöglichkeiten sprechen«, hieß es da. Doch mit wem trafen sich die Gaslobbyisten?”

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Ein Sommer wie der in 2022 ist prädestiniert mit den Hitzetoten zu argumentieren, wenn es um das Klima geht. Aber was ist für den Menschen eigentlich gefährlicher, Hitze oder Kälte? Ein Artikel bei Breakthrough hat das untersucht und das Ergebnis ist sehr eindeutig. Bis zu Faktor 10 ist Kälte demnach tödlicher als Hitze.

“Given that human settlements tend to spend more time on the cold side of the optimum than they do on the warm side of the optimum, it is not surprising that, in the current climate, deaths associated with cold outnumber deaths associated with heat by factors of 5 to 10 globally (Table 1) (Burkart et al., 2021; Gasparrini et al., 2017; Sera et al., 2019; Zhao et al., 2021). This is illustrated in Fig. 4, which shows the fraction of all deaths attributable to non-optimal temperatures of various severities in 13 countries (moderate temperatures are those within the local 2.5-97.5 percentiles, while extremes are below the local 2.5 percentile or above the local 97.5 percentile). Spending time in the moderate cold category accounts for the most deaths, not because it is more dangerous than extreme cold or extreme heat but because moderate cold is experienced at a much greater frequency. This is the case even in tropical countries like Brazil and Thailand.”

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Deutschland ist nach der Meinung von Hans-Werner Sinn auf dem besten Wege sich den Titel als “Kranker Mann Europas” zurückzuholen. Der Grund ist die Energiepolitik von Deutschland.

“Vorläufig besteht die regelbare Energie in den Industrieländern nur aus der Kernkraft, der Kohle und dem Gas. Für Deutschlands Energiewende weg von Kohle und Kernkraft bedeutet dies, dass das Land fast allein am Gas hängen würde, wenn es bei dem beschlossenen Fahrplan bliebe. Es kann dabei aber nicht bleiben, denn gerade das Gas fehlt ja nun. Der Krieg ist ein Experiment der Geschichte, das die Defizite der grünen Energiewende schonungslos blosslegt.

Nun ist guter Rat teuer. Viele hoffen auf die Batterien der E-Autos als Puffer zur Glättung des grünen Flatterstroms. Wenn die Verbrenner verboten und grösstenteils durch E-Autos ersetzt sind, werden diese Batterien eines Tages in der Tat einen Beitrag leisten können, die ganz kurzfristigen Schwankungen zu glätten, die innerhalb eines Tages stattfinden. Das Hauptproblem sind aber die saisonalen Schwankungen des grünen Stroms. Vor allem müssen die schwierigen Wintermonate bis zum März mit Strom überbrückt werden, der aus den Herbststürmen gewonnen wird. Dafür kommen Autobatterien nicht infrage, weil die Autos ja gefahren werden müssen. Diese Batterien reichen nicht einmal aus, die Energie, die die E-Autos selbst im Winter brauchen, im Herbst zu speichern und bis zum Verbrauch aufzubewahren.”

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Frankreich bekommt seine Probleme mit den Kernkraftwerken nicht in den Griff. Nun plant das Land laut Handelsblatt (Bezahlartikel) sogar gezielte Stromabschaltungen. Im Dezember sollen 11 von insgesamt 21 Anlagen, die Ende November außer Betrieb waren, wieder hochgefahren werden.

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Um was geht es der “Letzten Generation”? Wer tatsächlich glaubt, dass es um ein 9-Euro-Ticket geht oder um ein Tempolimit, der wird nun eines Besseren belehrt. Es geht zurück in die Vergangenheit. Das ist vor allem deshalb interessant, weil auch das “Niveau der 1970er Jahre” nur ein Vorgeschmack sein soll, laut den Aktivisten. Die Frage ist nur auf was? Die 1960er oder 1930er? Es ist sehr schade, dass die Medien so selten über die wahren Motive und Ziele der Aktivisten berichten, wie der Tagesspiegel es macht.

Die „Letzte Generation“ kündigte indes an, dass es ab Montag in Berlin auf Verkehrsverbindungen „weiter an allen Ecken und Enden Unterbrechungen geben“ werde. Sie wollten den Alltag der Gesellschaft stören, dazu werde es auch wieder symbolische Aktionen geben, um mehr Klimaschutz durchzusetzen, sagte ein Sprecher. Es seien größere Aktionen geplant. Ein Sprecher forderte, für den Klimaschutz müsse sich das Wirtschaftssystem ändern, der Lebensstandard „auf ein materielles Level der 1970er-Jahre zurückgehen“, das könne aber „nur ein Vorgeschmack sein“.

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Leserpost von Dipl. Ing. Martin Krohn:

Betreff: Klimakonferenz in Ägypten

Sehr geehrte Damen und Herren,

einige Anmerkungen zum Blog vom 03. 12. 22. Ein Artikel handelt von der Klimakonferenz in Ägypten. Dabei wurden – wieder einmal – die „dramatischen“ Folgen des Klimawandels hervorgehoben. Kleine Staaten im Pazifik sollen finanziell entschädigt werden, weil die Klimaerwärmung durch den CO2 Ausstoß der Industriestaaten hervorgerufen worden sein soll. Deshalb wird eine Entschädigung der Industriestaaten zugunsten der Entwicklungsländer im Pazifikraum vorgesehen.

Bei dieser ganzen Betrachtung werden einige Tatsachen stets übersehen, bzw. falsch dargestellt. Die derzeitige Erderwärmung ist im Vergleich zu anderen vorhergehenden Warmphasen – nach der letzten Eiszeit – alles andere als spektakulär. Das aktuelle Temperaturniveau liegt vielleicht knapp unter dem des Mittelalters. Die vorherigen Warmphasen – römische Warmphase, Warmphasen des Atlantikums – wiesen höhere, bzw. deutlich höhere Temperaturen auf. Außerdem hat sich das aktuelle Temperaturniveau erst in den letzten Jahrzehnten eingestellt. Die mittelalterliche Warmphase dauerte etwa 500 Jahre, die Warmphasen des Atlantikums dauerten sogar deutlich über 1.000 Jahre an. Trotzdem sind aus diesen Zeiten keine dramatischen Auswirkungen bekannt. Gerade aus dem Mittelalter liegen eine Menge von schriftlichen Aufzeichnungen vor und es ist keine Aneinanderreihung von Katastrophenmeldungen.

Aus der Politik und von den Medien werden stets dramatische Meldungen aufgrund der aktuellen Klimaerwärmung heraufbeschworen. Doch diese Meldungen entsprechen nicht der Realität. Die derzeitige Warmphase enthält nichts Dramatisches und es gibt keinen Grund für solche Horrorszenarien.

Viele Grüße
Dipl. Ing. Martin Krohn

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University of Illinois at Urbana-Champaign:

Lake Michigan water level rise affects inland waterways

2020 marked Lake Michigan’s highest water level in 120 years, experts said, and climate variance makes future water levels challenging to predict. Coastal impacts are well-documented, but the effect of lake level rise on the area’s inland waterways is poorly understood. A University of Illinois Urbana-Champaign study examined how Lake Michigan’s rising levels affect water quality, flood control and invasive species management within the Chicago-area waterway system that connects the lake to Illinois, Indiana and the Mississippi River basin.

The study, led by civil and environmental engineering professor Marcelo Garcia and graduate student Dongchen Wang, focused on how lake-level rise influences the unique bidirectional flow of the Chicago-area waterway system—initiated by the engineered reversal of the Chicago River in 1900—and its connection to the Calumet-area waterway subsystem situated along the Illinois-Indiana border.

The study is published in the Journal of Great Lakes Research.

„The Calumet-area waterway subsystem was examined in detail for this study because it serves as the Chicago-area’s only primary connection to Lake Michigan not completely controlled by hydraulic structures,“ Garcia said.

The researchers built complex computer models—calibrated and validated against observed field data—to reproduce the effect of past lake-level rise on the Calumet waterway subsystem’s flow. To study the impact of future rises, the researchers plugged realistic increases in the Lake Michigan levels into their model.

„Our models successfully replicated the observed bidirectional flow and water levels of the Calumet subsystem,“ Wang said. „With that, we could look at various hydraulic scenarios. For example, when lake levels are 0.5 feet below the Calumet subsystem’s normal level, the discharge in the Grand Calumet River is around zero, and water flows east toward Indiana and the Great Lakes basin. However, when we increase the lake level to 1.5 feet above normal, the flow reverses direction and drains west into Illinois toward the Mississippi basin.“

The area surrounding the Calumet subsystem has a long history of heavy industry, and streams and rivers in the area contain chemical pollutants, the researchers said. Restoration and environmental cleanup projects have left the system’s channels broader and deeper after the dredging of polluted sediments. If the lake remains at a high level, the system could serve as an uncontrolled connection for invasive species to migrate between Lake Michigan and the Illinois and Mississippi rivers.

„State and federal agencies have made efforts to separate the Great Lakes basin and Mississippi River basin to control the spread of pollution and invasive species,“ Wang said. „However, we can now confirm that water can flow freely via the Grand Calumet River to Lake Michigan—or backward through the Chicago area waterway system toward the Mississippi River basin when the lake is at a high level—affecting an area much greater than originally understood,“ Wang said.

The study found that the spread of pollutants and invasive species through bidirectional water flow is not the only issue associated with Lake Michigan’s era of high water levels.

„This work helps us better understand how the entire Chicago area waterway system will respond to flooding,“ Garcia said. „It will also better define the need for policy change related to Illinois‘ Lake Michigan water diversion laws. The researchers said there is still an immense amount of work needed to better characterize these initial findings and hope that the study results will motivate state and federal agencies to increase support for continued research.

Paper: Dongchen Wang et al, Impact of Lake Michigan water level rise on complex bidirectional flow in the Chicago Area Waterway System (CAWS), Journal of Great Lakes Research (2021). DOI: 10.1016/j.jglr.2021.10.008

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Chinese Academy of Sciences:

Quantitative research depicts clouds and their radiative effects in North China plain

Clouds have a significant impact on Earth’s energy budget. Cloud cover fluctuations can influence temperature, the water cycle, and incoming solar radiation.

The cloud shortwave radiative effect (CRE) quantifies radiation changes due to variable cloud cover. At the surface, this variable is closely related to both macro and micro physical properties of clouds.

To better understand clouds‘ influence on incoming and outgoing radiation, researchers from Chengdu University of Information Technology, Institute of Atmospheric Physics (IAP) and Nanjing University of Information Science & Technology evaluated CRE alongside cloud type and cloud fraction (CF).

Their findings were published in Advances in Atmospheric Sciences.

The researchers studied the one-minute surface irradiance, or the flux or radiant energy per unit area, and cloud data at Xianghe observation station for five years. Xianghe station is an ideal location for radiation measurements, as it is within a frequently heavily polluted region surrounding the North China Plain.

„Our results suggest that the radiative forcing of clouds on irradiance and its components depend on the position of a cloud relative to the sun,“ said Prof. Xia Xiang’ao from IAP, corresponding author of the study.

The research provides reliable quantification of CF variation and corresponding radiative forcing at Xianghe for the first time. Additionally, results indicate that CF is a dominant factor affecting diffuse irradiance, or radiant energy scattered by the atmosphere.

Overall, this process affects global irradiance, especially under clear sky conditions. „CF affects both direct and diffuse irradiance, resulting in a non-linear relationship between CF and CRE, under sun-obscured conditions, or when clouds are in the sky, but do not block the sun,“ said Prof. Xia.

Paper: Mengqi Liu et al, Data-driven Estimation of Cloud Effects on Surface Irradiance at Xianghe, a Suburban Site on the North China Plain, Advances in Atmospheric Sciences (2022). DOI: 10.1007/s00376-022-1414-x

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